Retail Design to go: ‚Pimp my Shop Now‘ | stores+shops

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Günter Bauer berät Store-Inhaber im 45-Minuten-Takt. (Foto: Pimp my Shop Now)

Retail Design to go: ‚Pimp my Shop Now‘

Schon die Suche nach einem neuen Store-Look ist für viele inhabergeführte und kleinere mittelständische Einzelhändler oft mit vielen Unwägbarkeiten und Kosten verbunden. Schnelle Hilfe in einer Art Speed Dating vermittelt das Projekt ‚Pimp my Shop Now‘.

Günter Bauer hatte viel zu tun: Alle 45 Minuten nahm ein anderer Kindermode-Einzelhändler an seinem Tisch Platz, neugierig auf eine schnelle Einschätzung seines Ladens mit Optimierungsvorschlägen vom Profi. Diese Szenerie ereignete sich Mitte Januar auf der Kindermode-Messe ‚Children‘s Fashion Cologne‘ am Stand mit dem Titel ‚Pimp my Shop Now‘, was so viel bedeutet wie ‚Den Laden aufmotzen – sofort‘. Manche der Händler hatten sich vorher angemeldet, einen Termin gesichert und kommen entsprechend vorbereitet, andere schneien spontan vorbei.

Bauer hört zu, stellt Fragen, auch indiskrete. Im Gespräch ermittelt Bauer alle möglichen Informationen zu einem Geschäft, um sich ein möglichst genaues Bild machen zu können. Der neutrale Ort des Messestands, die vergleichsweise hohe Anonymität und wohl auch die Flüchtigkeit der Speed Dates scheinen die Hemmschwelle Rat suchender Händler und die Scheu, Kontakt aufzunehmen, massiv herabzusetzen.

Einzelhändler sind dankbar für das Angebot

Viele Händler erzählen jedenfalls völlig ungehemmt von schlimmen Umsatzeinbußen und anderen negativen Erlebnissen aus ihrem Händler-Alltag, meint Günter Bauer. „Der große Tisch, an dem wir für unser Gespräch Platz nehmen, wirkt Wunder. Hier kommt alles buchstäblich auf den Tisch.“ Und er ergänzt: „Die Einzelhändler sind glücklich und dankbar, dass sie hier jemanden erreichen, der sie anhört, der unabhängig ist, ihnen nicht auf Biegen und Brechen ein teures Konzept verkaufen will und der Know-how mitbringt.“

Gerade den kleineren, mittelständischen Einzelhändler, der Gefahr läuft, vom Zeitgeist ‚abgehängt‘ zu werden, erreichen viele Storeplaner häufig nicht – aufgrund ungeeigneter Kostenstrukturen, vordergründig, aber auch, weil sich die beiden Fraktionen Einzelhandel und Storeplanung oft nicht spannungsfrei begegnen. An dieser Schnittstelle setzt das ‚Pimp my Store‘-Konzept an, das Shop-Betreiber und Retail Designer unverbindlich zusammenführt.

Optimierungsvorschlag: Skizzen wie diese entstehen bei einer Retail-Beratung im Speed-Date-Modus.

Optimierungsvorschlag: Skizzen wie diese entstehen bei einer Retail-Beratung im Speed-Date-Modus.

Nach dem Check-Up erfolgt eine erste Analyse, gegebenenfalls mit konkreten Handlungs-hinweisen oder Veränderungsvorschlägen. Bauer erläutert dem Einzelhändler Kundensicht und Shopper Journey. Oft lassen sich dann schon mit einfachen Modifikationen ohne einen umfassenden Design-Prozess signifikante Ergebnisse erzielen.

Bauer macht schnelle Scribbles einer Idee und nimmt hier und dort das Laptop als Arbeitsgerät zu Hilfe, um einem Händler Gesagtes auch vorstellbar zu machen. Ob es ein farbiger Anstrich der Rückwand ist, den er für mehr Raumwirkung empfiehlt, oder die Einrichtung von Themen-Zonen auf der Verkaufsfläche. Oder auch schlicht der Tipp, die Regalmöbel, die einen Innenraum vom Schaufenster trennen, aus dem Weg zu räumen, sodass Tageslicht und Kundenblicke ungebremst in den Laden hinein können.

Ladenkonzepte in ihrer Gesamtheit zu betrachten ist Bauers Job. Als Retail Designer beleuchtet er alle Faktoren, die am stationären Produktverkauf beteiligt sind, also Story eines Shops und Marke, Kommunikation und CI vom Briefpapier bis zum Sale-Display, Marketing, Ladeneinrichtung und Visual Merchandising – multidisziplinär nennt er das. „So wie wir es hier auf der Messe praktizieren, ist es ein Minimalkonzept, schnell und zum No-Budget-Tarif und ohne Gewähr auf Gelingen. Für ein wirklich zuverlässiges Optimierungskonzept brauche ich eigentlich schon wenigstens ein, zwei Tage Zeit und muss einen Store auch vor Ort gesehen haben.“ Angegliedert an die Speed Dates ist daher eine Workshop-Verlosung. Die Gewinner verbringen einen Tag mit Günter Bauer im eigenen Store, wo er gemeinsam mit ihnen praktikable Optimierungsansätze erarbeitet und umsetzt.

‚Pimp-my-Shop-Now‘ – die Idee der mobilen Laden-Beratung als Service-Angebot auf einer Fachmesse – entstand auf Initiative der KölnMesse. Gemeinsam mit den Initiatoren baute der Retail Designer mit seiner in Alkmaar in den Niederlanden sitzenden Firma ‚Finishing Dutch Retail Design‘ die Idee zu einem multiplizierbaren Konzept aus. Bauer: „Sammeltermine für Speed Dates mit Einzelhändlern sind unserer Meinung nach eine interessante Maßnahme auch zum Beispiel auch für Gemeinden oder lokale Werbegemeinschaften, die auf der Suche nach neuen Ansätzen sind, um ihre Einkaufsstraßen und Shops wieder attraktiver zu machen.“

Weitere Informationen: www.pimpmyshopnow.com und www.finishingdutch.nl  

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