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Lichtführender Warenträger im Schuhhaus Zumnorde in Köln (Foto: Zumnorde)

Unter Strom

Plug & Light, Plug & Play – elektrifizierte Ladenbausysteme machen vieles möglich, ob stimmungsvolle Lichtinszenierungen oder vielfältiges Digital Signage direkt am Warenträger. Die Entwicklung, die allen Sortimentsbereichen des Handels zu Gute kommen kann, steht erst am Anfang.

Strom und Ladenbau-Systeme – das ist eine interessante Liaison. Die zunehmend in die Systeme integrierte unsichtbare Stromführung bietet Mehrwert, und das auf einfache Art für die Nutzer. „Die mechanische Befestigung der verschiedenen Warenträger oder Displays im System und die elektrische Verbindung erfolgen in einem Vorgang“, sagt Anton Gassner, Teamleiter Elektro und Licht bei Umdasch Shopfitting. Das bedeutet: Wird ein Tablar an einer Stelle entfernt, gehen dort auch die Lichter aus. Wird es an einer anderen Stelle eingehängt, geht dort auch das Licht wieder an. Teilweise erlauben die Systeme eine Stromabnahme an jeder beliebigen Stelle ihrer Profile.

Zudem ist der Einsatz dieser Systeme praktisch in jedem Ladenlokal möglich, denn es ist lediglich eine allgemeine Stromversorgung erforderlich. Ebenso eignen sich elektrifizierte Ladenbausysteme für alle Sortimentsbereiche des Einzelhandels. Vorrangig, so Heinz-Herbert Dustmann, Geschäftsführer des Ladenbauunternehmens Dula, „finden sie jedoch im gehobenen Segment Anwendung, dort, wo eine exklusive Warenpräsentation erzeugt werden soll. Die Sparten Textil, Schmuck, Parfümerie, Sport, Elektronik sind besonders zu nennen“.

LED-Technik

Letztlich ist die Entscheidung darüber auch eine Frage des Geldes. Pauschal lassen sich die Kosten nicht beziffern. Heinz-Herbert Dustmann gibt an: „Eine Elektrifizierung bedeutet circa zehn bis zwanzig Prozent Mehrinvestition im Gegensatz zu nicht elektrifizierten Ladenbau-Systemen. Dies rechnet sich aber durch Mehrumsatz und Ersparnis im Stromverbrauch, da weniger Licht von der Decke nötig ist“, meint er. Zumal bei den Systemen energieeffiziente LED-Technik zum Einsatz kommt.

„In erster Linie ermöglichen stromführende Ladenbausysteme die direkte, warenbezogene Ausleuchtung. Emotionales Licht kann hier effektvolle Akzente setzen. Die edle Ausstrahlung wird dabei nicht durch Kabel und Stecker gestört“, erläutert Dustmann die Einsatzmöglichkeiten.

Mario Dreismann, Head of Segment Retail bei Vitra erläutert: „Licht von der Decke bringt immer Schlagschatten mit sich. Die direkte Beleuchtung am Tablar hingegen setzt die Ware besser in Szene und schafft mehr Spannung. Die Abstimmung zwischen Decken- und Tablarlicht ist oftmals nicht optimal. Da ist noch Potenzial für die Zukunft, beispielsweise durch koordinierte Projekte und Produkte.“ Er verweist auf das System „Kimea P/L“ aus seinem Hause. Über eine App-Steuerung lassen sich das Decken- und Tablarlicht zu einem „orchestrierten Lichtkonzept“ kombinieren.

Insbesondere im Elektronikfachhandel brauchen ausgestellte Waren selbst Strom, um ihr Können zu demonstrieren und zu funktionieren, seien es Smartphones, Tablets oder Fernsehbildschirme. Elektrifizierte Systeme helfen auch an dieser Stelle weiter.

On-Offline-Verknüpfung ist das Thema der Gegenwart. Dazu Hans Kraiss: „Stromführende und digitalisierte Ladenbausysteme schlagen die Brücke von der klassischen Warenauslage zur digitalen Werbebotschaft sowie zu Omnichannel-Konzepten. Interaktive Elemente und Bewegtbild-Werbung erhöhen die Aufmerksamkeit der Kunden.“ Über Bildschirme, Tablets, Touchscreens oder die elektronische Preisauszeichnung können Zusatzinformationen angezeigt bzw. abgerufen und Verknüpfungen zu Social Media oder Onlineshops hergestellt werden – und das eingebunden in den Ladenbau und nicht als „Fremdkörper“.

Funkstrom

„Wir werden weiter in das Thema investieren“, kündigt Mario Dreismann von Vitra an und erwartet „schnellere Lebenszyklen, denn die Entwicklung steht erst am Anfang“. Heinz-Herbert Dustmann dazu: „Der bestückungsbezogene RFID-Einsatz in Kombination mit dem Onlinehandel wird zum Beispiel ein Thema werden, denn die Bewirtschaftung eines Webshops aus den eigenen stationären Beständen heraus wird dadurch maßgeblich erleichtert. Das gilt auch für den Bereich Facility Management, in dem die Bestandskontrolle beziehungsweise Nachbestellung von benötigten Materialien oder Einrichtungsgegenständen für die Verkaufsfläche durch die Verwendung von RFID-Tags einfacher wird.“ Ein wichtiger Trend geht außerdem „in Richtung Funkstrom, die sogenannte Wireless Power. Mit der kabellosen Strom-Übertragung wird man unabhängig von Ladenbau-Systemen“, so Anton Gassner von Umdasch.

Stromführende Systeme gibt es inzwischen in verschiedenen Ausführungen: Mit vertikalen oder horizontalen Schienen, als Wand- oder Mittelraumlösung. Dabei müssen teils nicht einmal Rückwände eingesetzt werden, „da sich die saubere, unsichtbare Stromführung im Stecker befindet“, erklärt Anton Gassner. Steckerfertige Komponenten ermöglichen eine variable und schnelle Montage.

Worauf nicht zuletzt bei sehr preisgünstigen Systemen zu achten ist, ist die Sicherheit. Heinz-Herbert Dustmann verweist auf isolierte Innenleiter und generell die UL-Zertifizierung der Systeme, Anton Gassner auf die wichtige Verwechslungssicherheit der elektrischen Verbindungen.

Fotos (4): Zumnorde (1), Vitra (2), Dula (1)

Auswahl: Anbieter stromführender Systeme

  • Dula, Dortmund: „Basic-e“ (vertikal), „Horizon-e“ (horizontal). www.dula.de
  • Kraiss, Bad-Urach/Wittlingen: „Shift by Kraiss“ (Niedervolt, Hochvolt, Datenleitung, vertikal/horizontal), „Inline 2.0“ (Niedervolt), „Style by Kraiss“ (elektrifizierte und digitalisierte Schlitzschiene), „Step by Kraiss“ (freistehend für Wand und Mittelraum, Niedervolt). www.kraisseinrichtungen.de
  • Umdasch Shopfitting, A-Amstetten: „ESL.inclusive“, „Basixx.LED“. www.umdasch-shopfitting.com
  • Vitra Retail Systems, Weil am Rhein: „Invisible 6 P/L“ (horizontales Tragsystem), „Xero Twin P/L“ (vertikales Tragsystem), „Xero L P/L“ (vertikales Tragsystem), „Kimea P/L“ (Struktursystem/Regal). www.vitra.com

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