Luci D’Artista heißt das Spektakel, das jeden Winter die süditalienische Stadt Salerno in touristischen Ausnahmezustand versetzt. Die „Lichter der Künstler“ sind von Kreativen konzipierte Inszenierungen aus Licht im öffentlichen Raum. Sie verwandeln jedes Jahr das historische Zentrum der Stadt für ein paar Wochen in ein magisches Kunstwerk aus Licht und glänzendem, märchenhaftem Storytelling. Die Attraktion zieht regelmäßig hunderttausende Besucher an, die allein der Hotellerie und Gastronomie der ansonsten nicht gerade mit Touristenattraktionen gesegneten Stadt viele Millionen Euro einbringen.
Das Beispiel aus Italien zeigt, welche wirtschaftliche Dynamik die Anziehungskraft einer guten saisonalen Inszenierung ausüben kann. Doch genau diese steht in einigen Shopping Centern zur Disposition. Manche Betreiber-Gesellschaften bzw. Werbegemeinschaften reduzieren ihre Etats und stutzen die Deko-Konzepte auf belanglose Standard-Formate herunter, die ihre Zweckerfüllung dann vielfach schuldig bleiben.
Kontraproduktiv, meinen die Befürworter guter Deko-Konzepte, da die vor Weihnachten kauffreudigen und emotional gestimmten Kunden lieblosen, langweiligen Weihnachtsschmuck registrierten und über kurz oder lang abstraften. Das Thema Weihnachtsdekoration polarisiert – auch wenn unumstritten ist, dass die Vorweihnachtswochen nach wie vor zu den umsatzstärksten Zeiten des Jahres gehören und damit besondere Zuwendung verdienen.
Adventsattraktion
„Mit dieser sensationellen Lichtkreation sind wir für die ganze Stadt Frankfurt Weihnachtsschmuck und einmalige Adventsattraktion in einem“, so Marcus Schwartz, Centermanager von MyZeil in Frankfurt am Main im vergangenen Winter, nachdem Ende November die neue Lichtinstallation des Centers ans Netz ging. Sie zählt derzeit zu den innovativsten weihnachtlichen Deko-Konzepten. Die Inszenierung, die den Titel "Zauberwald" trägt, wurde von MK Illumination für die avantgardistische Mall-Architektur maßgeschneidert.
Zauberwald
Dabei taucht ein Rudel von fantastischen, überdimensionalen Hirschen vor dem Center auf und wirbelt in und durch die Fassade hindurch quer durch die legendäre Architektur des Hauses. Raffiniert ist auch, wie das Storytelling bereits vor dem Center-Eingang beginnt und den Außen- mit dem Innenraum verbindet: Von der Haupteinkaufsstraße Zeil direkt über dem Eingangsportal setzen die 4-6 m hohen Hirsche zum Sprung durch den architektonischen „Trichter“ ins Innere des Centers an. Dort springen bzw. fliegen die Tiere vom Erdgeschoss aus in Riesensätzen über vier Etagen bis hinauf unter die Glaskuppel des obersten Stockwerks und ziehen einen funkelnden silbernen Schweif von Sternen hinter sich her.
In 16 verschiedenen Lauf-, Sprung- und Flugphasen wurden die goldpulver-beschichteten Aluminium-Modelle durch LED-Beleuchtung und Metall-Applikationen animiert und frei schwebend im Atrium installiert. „Eine Herausforderung war die Statik, also die XXL-Hirsche in ihren dynamischen Bewegungsphasen so zu bauen, dass sie sicher und ausbalanciert stehen bzw. schweben“, erläutert Thomas Mark von MK Illumination.
Fotos (1): MK Illumination/Philipp Eisermann
Treffpunkt Store
Immer mehr Einzelhändler richten in ihren Läden Community-Flächen oder variabel nutzbare Event-Räume ein. Das Ziel: höhere Frequenz und intensivere Kundenbindung, inspirieren, überraschen und neue Begehrlichkeit wecken. stores+shops stellt Beispiele aus unterschiedlichen Branchen vor.
Leer, doch mit Leben gefüllt
Mit kreativ gestalteten Klebefolien oder interaktiven Projektionen lassen sich verwaiste Schaufenster beleben und Leerstände kaschieren. Auf diese Weise können Innenstädte und Malls mit überschaubarem Aufwand für Besucher und potenzielle Mieter attraktiv gehalten werden.
