Im Rahmen eines Trendvortrags und anschließender Tour zu gastronomischen Hot Spots in Berlin informierte Gastro- und Hospitality-Experte Pierre Nierhaus Einzelhändler darüber, welche Faktoren zum Erfolg von gastronomischen Konzepten führen und welche Umstände bei der Umsetzung und dem laufenden Betrieb berücksichtigt werden müssen.  

Um Retail und Gastronomie am POS erfolgreich verknüpfen zu können, spielt es eine Rolle, Sortiment und Art des Angebots sowie das Design auf die Bedürfnisse und Wünsche des Kunden abzustimmen, so der Tenor des Trendvortrags von Nierhaus. Mobilität und Interaktivität der Bevölkerung nehme zu, erklärte er. Damit löse sich auch die klassische Segmentierung von Betriebsrestaurant, Schnellgastronomie und Bediengastronomie. Neue Segmente entstehen. Das Angebot an Lieferdiensten und Convenience-Stores nehme zu, Market Halls mit verschiedenen Ständen werden populärer. Die klassische Vorstellung von „Dining“ werde künftig in Fast Casual, Casual Dining und Fine Dining gegliedert.

Als erfolgsversprechend bezeichnet Nierhaus Konzepte, die Ideen verkaufen können, eine Story erzählen und – in Bezug auf dauerhaft stationäre Geschäfte – eine Masse ansprechen. Auch Nischenkonzepte und Läden mit einem klaren Profil seien unter Berücksichtigung der Bevölkerungsstruktur und Lage chancenreich. Starke ethnische Einflüsse betrachtet Nierhaus als Chance, um Nischen populär zu machen, zum Beispiel durch das Angebot besonderer Speisen oder bestimmte Lebensweisen abgestimmte Gerichte (z.B. koscher). Hilfreich sei es in Bezug auf die Bedürfnisse des Kunden möglicherweise, klassische Regeln zu brechen, zum Beispiel Hauptspeisen und Kleinigkeiten zu jeder Tageszeit anzubieten oder ungewöhnliche bzw. längere Öffnungszeiten zu haben. Innovationen im Design oder Sortiment sowie die Liebe zum Detail, beispielsweise einen runden Teller anstelle eines eckigen Tellers für die Speisenpräsentation zu verwenden, könnten Kunden binden.  
Die Teilnehmer des Tagesseminars konnten die genannten Trends und Ideen beim Besuch verschiedener Gastro-Konzepte kennenlernen, u. a. im Super Concept Space im Bikini Berlin, der „Shop, Eat, Meet“ vereint und in der Markthalle Neun – einem wiederbelebten Markthallen-Konzept, das an Street Food Märkte erinnert. Ein Erfahrungsaustausch im 25 Hours Hotel rundete die Veranstaltung ab.

Weitere Informationen: www.umdasch-shopfitting.com