„Wir kaufen ein, was uns gefällt.“ | stores+shops

Anzeige
{{{name}}}

Vorgeschlagene Beiträge

Anzeige

Sarah Andelman, Gründerin Colette (Foto: Colette)

„Wir kaufen ein, was uns gefällt.“

„Colette“ in Paris gilt als die Mutter aller Concept Stores und soetwas wie ein Museum für modernde Lebenskultur. stores+shops sprach mit Sarah Andelman, die „Colette“ 1997 gemeinsam mit ihrer Mutter Colette Rousseau gründete und bis heute für Einkauf und kreative Konzeption verantwortlich ist.

Wie sieht ein ganz normaler Tag im Arbeitsleben von Sarah Andelman aus?

In meiner Funktion als Einkäuferin, Kreativdirektorin und so vielem mehr ist jeder Tag auf seine Art eine neue Herausforderung. Routine kenne ich nicht.

Die Modewelt durchläuft aktuell grundlegende Veränderungen. Inwieweit beeinflusst das Ihre Order für Colette?

Ich mache einfach das, was ich immer gemacht habe: Ich wähle die Produkte nach Bauchgefühl aus. Eine wichtige Erfolgsformel für Colette: Wir kaufen ein, was uns gefällt.

Was hat sich seit der Gründung von Colette am meisten verändert in Bezug auf das Konzept oder auch die gesamte Unternehmensstrategie?

Sicher sind es vor allem die Auswirkungen der Social-Media-Kultur, die grundlegende Veränderungen in Bezug auf den Konsum von Mode nach sich ziehen. Unsere Art zu arbeiten hat sich dadurch jedoch nicht verändert.

Welche Bedeutung messen Sie dem inflationär gewordenen Prinzip Concept Store heute bei, insbesondere im Vergleich zu der Zeit, als Sie mit Colette gestartet sind?

Von Anfang an haben die Leute Colette als Concept Store bezeichnet, aber ich habe das nie als angemessene Bezeichnung für uns empfunden. Wir vermischen derart viele Themenfelder und Disziplinen, dass wir uns eher als Lebens-, Begegnungs- oder Inspirationsraum empfinden.

Wie sieht Ihre Recherche aus, was inspiriert Sie?

Einfach alles. Social Media, Magazine, das Straßenbild, meine Reisen. Ich betreibe keine bewusste Recherche, ich bin vielmehr eine sehr gute Beobachterin.

Wie entscheiden Sie denn, ob ein Label oder Produkt für Colette relevant bzw. interessant ist?

Da gibt es keine Regeln. Es muss neu sein insofern, dass es sich von dem unterscheidet, was wir bereits im Sortiment haben, es muss uns auf gewisse Weise berühren. Und natürlich muss die Qualität stimmen.

Was noch, neben den richtigen Marken, ist für den modernen Modehandel wichtig, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein?

Man sollte sich niemals auf dem Erfolg der Vergangenheit ausruhen. Ich konzentriere mich stets darauf, wie ich den Kunden in der Zukunft abholen und begeistern kann. Wichtig bei all dem: die Kreativität zu genießen, niemals gelangweilt zu sein.

Welchen Tipp würden Sie einem Händler mit auf den Weg geben?

Folge Deinem Instinkt. Mach’ es einfach!

Wie wichtig ist das Online-Geschäft in diesem Zusammenhang – heute und in Zukunft?

E-Commerce ist extrem wichtig, heute und morgen. Bereits seit 2008 kann man alle Colette-Produkte auch online kaufen. Unser erklärtes Ziel ist es, den Online-Store weiter attraktiv, erfolgreich und effizient zu gestalten.

Was ist der signifikanteste Unterschied zwischen dem stationären und digitalen Verkauf von Mode?

Natürlich ist das stationäre Einkaufserlebnis noch einmal intensiver, mit dem Duft im Store, der Musik, der Art wie die Ware inszeniert wird, der Atmosphäre insgesamt. Aber wir versuchen zunehmend, diese Aspekte auch online abzubilden.

Ob online oder offline: Wie wichtig ist die Integration von unterhaltenden Medien oder auch technischen Spielereien, um das Publikum anzuziehen?

Unterhaltung, Spaß und Events sind essenziell für Colette.

Wie spiegelt sich das im Interior-Konzept von Colette wider?

Wir modifizieren das Interior-Konzept regelmäßig. Der Clou dabei ist, dass wir das so subtil machen, dass unsere Kunden es oft gar nicht bemerken, indem wir beispielsweise das Licht leicht variieren oder Tische neu arrangieren. Eigentlich verändern wir ständig etwas. Dabei geht es uns darum, die perfekte Szenerie, den idealen Rahmen zu schaffen, um die Produkte optimal wirken zu lassen. Der Raum selbst tritt dabei eher in den Hintergrund, fungiert lediglich als Bühne.

Slow-Shopping und Nachhaltigkeit prägen den modernen Handel zunehmend. Inwieweit ist diese Entwicklung relevant für Colette?

Slow Shopping? Oh mein Gott, wir propagieren das Gegenteil! Alles wird immer schneller. Aber natürlich machen auch wir uns Gedanken um die Umwelt und unterstützen Nachhaltigkeits-Projekte, wenn sie für uns Sinn machen.

Das Interview führte Silke Bücker

Sarah Andelman – Dem Zeitgeist voraus

Colette erlangte schnell weltweites Renommee aufgrund des eigenwilligen, bis heute vorbildlichen Ansatzes, Mode und Lifestyle-Produkte innovativ zu inszenieren. Die ehemalige Kunststudentin Sarah Andelman ist bekannt für ihre Gabe, inspirierende und überraschende Produkt-Welten zu kreieren. Ihr Gefühl für den richtigen Mix aus High Fashion, Streetwear und erfolgversprechenden Newcomer-Marken ist maßgeblich für den Erfolg von Colette.

Produkt-News

Personalmanagement

Mehr Service, mehr Umsatz, mehr Motivation

Die ATOSS Retail Solution ist eine Software für Workforce Management im Einzelhandel. Sie ermöglicht einen bedarfsorientierten Personaleinsatz und leistet so einen messbaren Beitrag zu mehr Produktivität, Servicequalität und Mitarbeiterzufriedenheit.