Balenciaga: Haute Couture im 21. Jahrhundert | stores+shops

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So sieht Haute Couture im 21. Jahrhundert aus.
Foto: Dieter Ertl

Balenciaga: Haute Couture im 21. Jahrhundert

Im Zuge der kreativen Neuausrichtung der Haute-Couture-Marke Balenciaga hat das Architekturstudio Gonzalez Haase AAS aus Berlin für den Pariser Flagship-Store in der Rue Saint Honoré ein neues Store-Design im Industrial-Style entwickelt. Integraler Bestandteil der Wirkung ist das Beleuchtungskonzept.

Die neue Innenarchitektur zeichnet sich durch eine klare Formensprache aus: Großformatige Ladentische und ein markantes System aus abgehängten Edelstahlrohren präsentieren die Waren im sehr cleanen, sehr reduzierten Industrial-Aluminium-Look. Entwicklung und technische Umsetzung des Lichtkonzeptes entstanden in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Licht Kunst Licht. Das „Zusammenspiel von Technologie und Stil“ soll das exklusive Image von Balenciaga in einem neuen visuellen Erlebnis für den Kunden präsentieren.

Der Modeschöpfer Cristóbal Balenciaga ist einer der ganz großen Namen der Haute Couture des 20. Jahrhunderts. Seit seinem Rückzug aus dem Geschäft 1967 hat sich das Luxus-Modelabel mehrfach „neu erfunden“. Mit der Ernennung von Demna Gvasalia zum Creative Director im Jahr 2015 hat sich Balenciaga wieder einmal für einen Richtungswechsel entschieden, und zwar zur Umpositionierung in eine „Ästhetik für eine neue Generation“. Gvasalia brachte in die Balenciaga-Mode Bezüge zur Popkultur ein, und zu seiner „kreativen Vision“ gehört auch die ästhetische Transformation der Balenciaga-Stores.

Daten & Fakten Balenciaga

  • Adresse: 336 Rue Saint Honoré, 75001 Paris
  • Architekten: Gonzalez Haase AAS, Berlin, mit Demna Gvasalia, Creative Director Balenciaga
  • Generalunternehmer: Ganter Group
  • Lichtplanung: Licht Kunst Licht, Bonn/Berlin
  • Leuchten (u. a.): iGuzzini, LED Linear, Insta, Osram

Minimalismus pur

Für das erste große europäische Retail-Projekt unter der Ägide des georgischen Designers wude das Berliner Architekturstudio AAS beauftragt, mit ihm ein komplett neues Konzept für den Balenciaga Flagship-Store in Paris zu entwickeln. Das Innenarchitekturkonzept für den Store in der Rue St. Honoré dient nun als Blueprint für Filialen in der ganzen Welt. Es sieht einen monochrom gehaltenen Industrial-Look vor, der mit einer minimalistischen Lichtlösung zusammenspielt. Das Büro Licht Kunst Licht hat in Zusammenarbeit mit den Architekten ein maßgeschneidertes Beleuchtungskonzept dafür realisiert.

Das industriell anmutende Hängesystem

Das industriell anmutende Hängesystem
Foto: Dieter Ertl

Parallel zur neuen kreativen Strategie von Gvasalia stellt das neue Design eine drastische Veränderung gegenüber der bisherigen farbenfrohen Ästhetik der Filialen von Balenciaga dar. Der moderne, industrielle Stil ist gekennzeichnet durch klare Linien, langgestreckte, großformatige Präsentationstische und ein System aus „verzweigten“ Rohren aus poliertem Edelstahl zur flexiblen Warenpräsentation. Für diesen sehr kühl anmutenden Chic dienten die Warenlager- und Fertigungsräume bei Balenciaga als Inspirationsquelle.

Das abgehängte Transportsystem verbindet die Hauptverkaufsfläche mit den Umkleideund Lagerräumen im hinteren Bereich und ermöglicht den Transport von Kleidungsstücken durch die gesamte Boutique – und trägt wesentlich zum Erscheinungsbild bei. Grundidee für die Entwicklung des Beleuchtungskonzeptes war es, das klare Interior-Design mit der Lichtlösung zu unterstützen. Dazu wurden nahezu alle Lichtelemente in die abgehängten Kanäle integriert. Die reflektierende Aluminiumoberfläche der Decke wird mit indirektem Licht aus der Oberseite der Kanäle homogen beleuchtet.

Schmale Lichtlinien

Parallel laufende, schmale Lichtlinien entlang der im Abstand von 2,80 m abgehängten Kanäle versorgen den offenen Raum mit einer Grundbeleuchtung aus diffusem, neutralweißem Licht „und staffeln sich in der Raumtiefe zu einer minimalistisch anmutenden Grafik“. Seitlich an den Kanälen angebrachte Richtstrahler bringen warmweißes Akzentlicht (3.000 K) auf die Kleidung. Diese LED-Strahler bilden in ihrer Anordnung als Dreier-Cluster ein Raster über der gesamten Verkaufsfläche und sind eigens für das Projekt so modifiziert worden, dass sie sich in ihrer Farbigkeit in die Architektur einfügen. Die Strahler haben Ausstrahlwinkeln von 10 Grad und 26 Grad und Farbwiedergabeeigenschaften von Ra > 90.

Die reflektierende Aluminium-Oberfläche der Decke wird mit indirektem Licht homogen beleuchtet

Die reflektierende Aluminium-Oberfläche der Decke wird mit indirektem Licht homogen beleuchtet
Foto: Dieter Ertl

Die Lichtplaner führten aufwändige Berechnungen und Bemusterungen durch, um die optimalen Lichtverteilungen, Leuchtenabstände und die Ausrichtung der Leuchten zu bestimmen. Die in die Möbel integrierte Beleuchtung ist so ausgeführt, dass sie aus den üblichen Blickwinkeln nicht eingesehen werden kann und so das klare Gesamtbild im Raum unterstützt. Mithilfe von feinabgestimmten Dimmwerten wird eine ausgewogene Mischung aus horizontalen und vertikalen Beleuchtungsstärken erreicht, durch die nachts eine markante Außenwirkung erzielt wird.

Mit dem Einsatz modernster LED-Technik für die Grund- und Akzentbeleuchtung ist der Großteil der Lichtelemente dimmbar ausgeführt. Über ein Touchpanel können verschiedene Lichtszenen abgerufen werden. Die Beleuchtung der Decke erfolgt mit gleichbleibend neutralweißem Licht von 4.000 K.

Weitere Informationen: redaktion@ehi.org

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