Feucht & Sportler: Ein echtes Gemeinschafts-Projekt | stores+shops

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Die bereits zuvor bestehende Fassade: wie ein bewaldeter Berghang.
Foto: Joachim Grothus für Blocher Partners

Feucht & Sportler: Ein echtes Gemeinschafts-Projekt

Das Modehaus Feucht und der Sporthändler Sportler, befreundete Familienunternehmen aus Tirol und Südtirol, eröffneten in Innsbruck eines der größten Sport- und Lifestylehäuser Österreichs. Von der Schauschneiderei über Experience- und Pop-up-Flächen bis zur E-Ladestation: Angebot und Einrichtung sind State of the Art.

Feucht & Sportler Innsbrück

Grabenweg 60
6020 Innsbruck
Österreich

Neueröffnung: 01.04.2021

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Feuch & Sportler

Grabenweg 60
6020 Innsbruck
Österreich

Neueröffnung: 01.04.2021

„Viele klagen über die Online-Konkurrenz. Aber Online ist nicht zu stark, sondern der stationäre Handel vielfach zu schwach“ – so wird Leopold Feucht in der lokalen „Kronen Zeitung“ zitiert. Er ist einer der drei Firmenchefs des Unternehmens „Mode von Feucht“ (20 Filialen, 6 Franchise-Stores) mit Sitz in Hall, das die seit Jahren leerstehende Immobilie eines ehemaligen Möbelhauses im Osten Innsbrucks gekauft und in Teamwork in eine Erlebnis-Einkaufsstätte verwandelt hat.

Warmes Holz trifft urbane Beton-Optik: die Herrenabteilung von Feucht Mode.

Warmes Holz trifft urbane Beton-Optik: die Herrenabteilung von Feucht Mode.
Foto: Joachim Grothus für Blocher Partners

Die weithin sichtbare, grüne Metallfassade und die lichtdurchflutete, von viel Glas geprägte Gebäudehülle blieben erhalten. „Aber in dem zuvor emotionslosen, kühlen Innenraum“, wie Jakob Oberrauch, CEO von Sportler mit Zentrale in Bozen, ihn empfand, hat sich viel getan.

11.000 qm Verkaufsfläche wären für Mode von Feucht im Alleingang zu viel gewesen. Also fragte man beim befreundeten Filialisten Sportler an. „Die Sortimente mit Schwerpunkt Mode und Sport ergänzen sich ja auch geradezu ideal“, war Teamleiterin Tina Buchholz von dem beauftragten Planungsbüro Blocher Partners direkt überzeugt.

Das ganze Haus wurde als Gemeinschaftsprojekt konzipiert. Zwar sind einzelne Flächen klar dem ein oder anderen Partner zugewiesen, die Pop-up-Flächen aber beispielsweise werden gemeinsam betrieben.

Gute Aussicht

Angesichts der Lage durften in der Gestaltung alpine Einflüsse nicht fehlen. Gleich eines Berges, der einen spektakulären Blick gewährt und verschiedene Höhenniveaus ausbildet, eröffnet sich beim Betreten des Gebäudes ein großer Luftraum. „Mein persönliches Highlight“, sagt Innenarchitektin Tina Buchholz und ergänzt: „Weil er die beiden Stores miteinander verbindet und gleichzeitig die klare Trennung der Marken sichtbar werden lässt.“

Sportler bietet viel Raum für Experience und Service.

Sportler bietet viel Raum für Experience und Service.
Foto: Joachim Grothus für Blocher Partners

Im Erd- und ersten Obergeschoss die Flächen von Feucht, im zweiten Obergeschoss, sozusagen auf dem Gipfel, die Erlebniswelt von Sportler. Wie ein Wasserfall erstreckt sich entlang des Aufzugs eine 15 m hohe, flexibel bespielbare LED-Wall. Balkone auf den einzelnen Ebenen erinnern an Aussichtsplattformen. Sie sind mit echtem Grün bepflanzt und bringen, ebenso wie die mit Moos umhüllten Säulen, wahrhaftig die Natur ins Haus.

Der Blick von oben erscheint fast wie der auf ein Dorf: Aus Holz gefertigte und abstrakt übersetzte Pop-up-Flächen referieren Berghütten. Flächen in Beton-Optik, die eine Künstlerin gestaltet hat, bilden in Kombination mit Fichtenholz den Rahmen des „Modehauses“: im Erdgeschoss die Herren-, darüber die Damen- (u.a. mit Schauschneiderei und Personal-Shopping-Kabine) und Kinderabteilung. Möbel und Wohnaccessoires werden ebenfalls angeboten – die Herkunft des Hauses lässt grüßen.

„Was die Einrichtung anbelangt wurde, wo immer möglich, auf nachhaltige, regionale Materialien gesetzt und für sämtliche Gewerke auf das Handwerk regionaler Spezialisten vertraut“, unterstreicht Tina Buchholz. Die Mittelmöbel wurden aus recyceltem Kunststoff gefertigt, die Polsterstoffe größtenteils nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip hergestellt.

Selbst Eyecatcher wie die Steinwand zur Inszenierung der Sneaker wurde aus einem Eco-Stone gefertigt. Während es an der ein oder anderen Stelle bewusst rough zugeht, wurde der Wäscheabteilung eine intime Atmosphäre verliehen: Hier spielten die Innenarchitekten mit Rosa-, Goldtönen und Teppichen.

Sports Theatre

Maximale Wandelbarkeit und Experience-Charakter zeichnen die Sportler-Ebene aus. Zur Produktinszenierung lassen sich mobile Wände, Kleiderstangen und Regale über die Deckenschiene Multi-Lane von Visplay nach Bedarf neu arrangieren. Alle Produkte, die zum Verkauf stehen, können getestet werden: die Trail-Schuhe auf einer Half-Pipe, die Running-Schuhe auf einer Laufstrecke, die Kletter-Schuhe an einer Kletterwand – selbst ein spezieller Rucksack- und ein Flextest der Ski sind möglich.

E-Bike-Software- Updates und Bike Wash zählen ebenso zu den Services wie 3D-Fuß- und dynamische Laufanalysen. Ein Abenteuer für die kleinsten Kund:innen: Sie gelangen über die Rutsche von der Sportler-Kinderabteilung eine Ebene tiefer in die Kidsabteilung von Feucht.

Das „Restaurant 77“ on top des Hauses.

Das „Restaurant 77“ on top des Hauses.
Foto: Joachim Grothus für Blocher Partners

Ein umfangreiches gastronomisches Angebot auf allen Ebenen, das in Eigenregie vom Unternehmen Feucht betrieben wird, rundet den Besuch ab: Schon am Haupteingang fällt „Leo’s Bar“ ins Auge, die neben Kaffee, Gin und Wein auch kleine regionale Köstlichkeiten wie Antipasti und Tirolensi bietet.

„Marie’s Brunch“ im ersten Obergeschoss steht laut Betreiber „für das beste Frühstück der Stadt“, frische Waffeln in Herzchenform inklusive. Im zweiten Obergeschoss lädt das „Restaurant 77“ mit Bowls, Pasta & more sowie 120 Sitzplätzen zum längeren Verweilen ein, während in der Tiefgarage vielleicht gerade das E-Auto an der Ladestation betankt wird. Wer es eilig hat, findet hier auch die Click & Collect-Station.

Feucht & Sportler: Key Facts

  • Verkaufsfläche: 11.300 qm; Feucht ca. 6.300 qm (Mode), Sportler 4.000 qm (Sport)
  • Innenarchitektur: Blocher Partners
  • Ladenbau: Feucht: Schlegel, Sportler: Kraiss
  • Lichtplanung: Feucht: Hailight Lichtplanung, Sportler: inhouse

Erlebnis aus einer Hand

Die Innenarchitekten von Blocher Partners haben das Retail-Konzept für Feucht & Sportler entwickelt. Jutta Blocher, Co-Founder und Head of Interior, berichtet.

Feucht & Sportler ist ein Gemeinschaftsprojekt zweier Bauherren, die beide Blocher Partners als Planungsbüro beauftragt haben. Wie kam es dazu?

Wir sind schon seit 20 Jahren für Sportler tätig, auch Feucht kennen wir lange. Neben unserer Expertise konnten wir mit unserer Grundidee, ein geschossübergreifendes Erlebnis aus einer Hand zu bieten, überzeugen. Die Kunden wollen unterhalten werden. Sie wollen Spannung, Atmosphäre, Attraktivität. Innsbruck ist bereits ein außerordentlich gut besetzter Handelsstandort – nochmals mehr durch die fast zeitgleiche Eröffnung von Kastner & Öhler im Kaufhaus Tirol. Die Messlatte hing also hoch.

Was nehmen Sie aus diesem Projekt für andere mit?

Das Projekt zeigt, dass es richtig und wichtig ist, wenn Händler über den eigenen Tellerrand blicken. Die gemeinsame Planungsphase war so befruchtend, dass die Bauherren zu Entscheidungen kamen, die sie ohne einander wahrscheinlich nie getroffen hätten. Ein besonderes Learning hat sich für uns auch in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit ergeben, das uns seit jeher wichtig ist. Die Bandbreite an Materialien und Möglichkeiten ist inzwischen so groß, dass man weder als Planer noch als Auftraggeber das Gefühl hat, auf etwas verzichten zu müssen.

Nachhaltigkeit, regionale Bezüge, Erlebnis-Charakter – welche Trends prägen die aktuellen Blocher-Gestaltungen darüber hinaus?

Ganz wesentlich der Punkt des ganzheitlichen Denkens. Jeder Store ist Teil einer Community, einer Nachbarschaft, eines Viertels, das Konzept sollte in diesen Kontext eingewoben sein. Die Customer Journey beginnt für uns nicht erst im Store, sondern beim Kunden zu Hause und schließt Fragen wie „Wie biete ich meinen Kunden einen möglichst komfortablen Weg zu meinem Store?“ ein.

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