Licht macht Appetit | stores+shops

Anzeige
{{{name}}}

Vorgeschlagene Beiträge

Anzeige

Edeka Honsel, Dorsten: Starke Kontraste – LED-Licht von Bäro bringt die Farben von Obst und Gemüse zum Leuchten. (Foto: Bäro)

Licht macht Appetit

Der LEH gilt im Retailbereich als Haupttreiber bei der Umstellung auf LED-Lichtkonzepte. Das Wissen der Entscheider in puncto Energiesparpotenzial ist bereits hoch. Informationsbedarf gibt es noch hinsichtlich warenspezifischer Beleuchtung und unterschiedlicher Lichtqualitäten.

Inzwischen verfügt vom Discounter bis zum Großflächenbetreiber ein beachtlicher Teil der Lebensmittelhändler über eigene Erfahrungen mit der digitalen Lichttechnik. Mit der exklusiven Gestaltung der Food-Märkte wachsen auch die Ansprüche an hochwertige Lichtkonzepte. Die Bereitschaft, in qualitativ gutes, fokussiertes und akzentuiertes Licht zu investieren, ist hoch. Derzeit rücken sowohl die atmosphärische Lichtwirkung als auch warenspezifisches Licht, das mit Speziallichtfarben die natürlichen Eigenfarben der Produkte betont, verstärkt in den Fokus. Farbwiedergabe und Brillanz des Lichts haben ein hohes Emotionalisierungs- Potenzial und unterstützen damit den Abverkauf vor allem in den Frischesortimenten der Lebensmittelmärkte.

Hohe Farbsättigung

In der Obst- und Gemüseabteilung mit ihrer Farbenpracht treffen die Shopper in der Regel auf den ersten Eyecatcher. Das Licht soll hier die Natürlichkeit der Ware unterstreichen und „für ein Gefühl wie bei einem Besuch auf einem mediterranen Markt“ sorgen, so die Marketingfrau Eva Danischus von Ansorg. Sie empfiehlt ein warmes Licht von 2.700 K mit einer hohen Farbsättigung aller Farben sowie einer großen Kontrastschärfe. Leuchten, die das Licht bündeln und fokussieren, bringen es genau dorthin, wo es hingehört – auf die Ware und betonen deren Konturen. Aber auch hier sind noch weitere Differenzierungen möglich: Das „Kartoffellicht“ sorgt mit warmem Licht und weitem Reflektor für eine homogene Ausleuchtung. Auf zu intensive und kontrastreiche Beleuchtung sollte bei diesem Gemüse verzichtet werden, um die Ware zu schonen, denn Kartoffeln reagieren empfindlich auf Licht, es lässt sie keimen.

Kühles Licht für Fisch

Auch für die Frischetheken bieten sich farbspezifische Lichtkonzepte an, abgestimmt auf die jeweils präsentierten Warengruppen. Beispiel Fischtheke: „Frischen Fisch präsentiert man am besten in einer kühlen weißen Lichtfarbe von 4.000 K, die zusätzlich die Farbe Rot betont und so die Qualität der Ware in allen Farbnuancen unterstreicht“, so die Empfehlung von Eva Danischus von Ansorg. Glanzpunkte in den Augen oder auf der Haut der Fische sind ein Zeichen von Frische und werden durch Speziallicht betont. Rottöne als Kontrast zu Weiß, Silber und Grau zum Beispiel für Lachs, Rotbarsch und Krustentiere sind wichtig, weil diese unter ausschließlich kaltem Licht fade, kontrastlos und damit unappetitlich wirken.

Real-Markthalle Krefeld: Backwaren in der Speziallichtfarbe
„Golden Bread“ von Bäro (Foto: Bäro)

Real-Markthalle Krefeld: Backwaren in der Speziallichtfarbe„Golden Bread“ von Bäro (Foto: Bäro)

Auch die Beleuchtung von Fleisch hat spezielle Erfordernisse. Die rosarote Fleisch- Anmutung früherer Jahre, die das Bedienpersonal gleich mit in rosiges Licht tauchte, ist passé. Fleisch sollte in seiner roten Farbe präsentiert werden, rät André Schweinsberg, International Key Account Manager Shops bei Ledvance. Knochen, Fettrand und Maserung dürfen dabei nicht mit rot „eingefärbt“ werden. Nach Aussagen des Experten sind hier weiße Speziallichtfarben, die eine gute Farbwiedergabe von Rottönen aufweisen, die erste Wahl. Bei Käse sowie Brot und Backwaren stellt warm anmutendes Licht von 2.700 K mit hoher Farbsättigung die Farbwelten beider Sortimente optimal heraus. Die Betonung der warmen Eigenfarben bei Brot und Backwaren sollte darauf abzielen, das sinnliche Erleben der Verbraucher zu steigern. Der Verbraucher sollte den Duft der frischen Brote schon von weitem förmlich riechen und die glänzende knackige Kruste „fühlen“.

Warmes Licht für Wein

Auch die Wein- und Spirituosenabteilung profitiert von warmen Lichtfarben, die eine wohlige Gemütlichkeit ausstrahlen. Gedimmtes Licht und Pendelleuchten etwa über Bartischen und Verkostungsinseln unterstützen diese Optik, während die brillante Ausleuchtung der Flaschen und Etiketten die Produkte in den Fokus rückt und die Information erleichtert. Für die Kühl- und Tiefkühlbereiche dagegen sind kühle Lichtfarben von 4.000 K zu empfehlen – sie lassen die Kühle und Frische schon aus der Ferne erkennen. Manche Händler unterstützen diese Optik noch durch den Einsatz von blauen LE D-Lichtlinien. Auch dieDrogerieabteilung profitiert von eher kühlen Lichtfarben.

Edeka Schmidt, Bad Säckingen: Die warmtonige Lichtinszenierung
von Ansorg macht Appetit auf den Käse in der Theke. (Foto: Boris Golz)

Edeka Schmidt, Bad Säckingen: Die warmtonige Lichtinszenierungvon Ansorg macht Appetit auf den Käse in der Theke. (Foto: Boris Golz)

Bei der Umstellung auf LED-Beleuchtung spielen Bemusterungen vor Ort eine wichtige Rolle, „da es große Qualitätsunterschiede gibt hinsichtlich der Lichtqualität“, wie Ridi-Fachmann Markus Keller weiß. „Zwei Produkte unterschiedlicher Hersteller mit laut Datenblatt gleichen technischen Eigenschaften können eine sehr unterschiedliche Lichtwirkung erzielen.“ Außerdem überzeugt kein theoretisches Argument so wie das sinnliche Erleben von Licht auf der Fläche. Allerdings sei dies auch nicht frei von Tücken, gibt der Hersteller Bäro zu bedenken, wenn etwa ein neues Lichtkonzept mit eingeübten Sehgewohnheiten breche. „Neu“ sei für den Handelspartner manchmal zunächst eine Hürde. Dies müssen Bemusterungen behutsam berücksichtigen.

Fotos (3): Bäro (2), Boris Golz (1)

Weitere Informationen: redaktion@ehi.org

Produkt-News