Manchmal muss es Teppich sein | stores+shops

Anzeige
{{{name}}}

Vorgeschlagene Beiträge

Anzeige

Auslegeware unterstützt die hochwertige intime Atmosphäre in der Herrenabteilung bei Amicis in Wien. (Foto: Vorwerk)

Manchmal muss es Teppich sein

Wenn die Kunden „wie auf Wolken“ gehen sollen, ist der textile Bodenbelag die Wahl. Kurz- bis hochflorige Teppichböden und Teppiche verleihen dem Raum eine gewisse Intimität, signalisieren Geborgenheit und bilden eine angemessene Basis für die Präsentation persönlicher, hochwertiger Produkte.

Ein flauschiger Teppich erzeugt eine besondere Wohlfühlatmosphäre, er erhöht den Geh- und Stehkomfort und damit die Aufenthaltsqualität, er dämpft die Akustik und zaubert ein spezielles Ambiente für besonders hochwertige oder persönliche Produkte. "Teppich erzeugt ein Gefühl von Vertrauen", sagt Yvonne Huber, Marketing Director bei Object Carpet. "Insbesondere in Uhren- und Juwelier-Geschäften, bei Optikern, in Schuhgeschäften oder im hochwertigen Modebereich sind Teppichböden und abgepasste Teppiche daher sehr gefragt." Dabei gilt: Je luxuriöser das Produkt, desto flauschiger der Teppich. In eher konsumigen und stark frequentierten Branchen bieten sich besonders strapazierfähige und pflegeleichte Flachgewebe an oder beispielsweise Nadelvlies, die kompakteste Version eines textilen Bodenbelags.

Sollen ganze Räume vollflächig mit Teppich ausgelegt werden, kommt meist Bahnenware zum Einsatz, die fest auf dem Estrich verklebt wird. Wenn die Kunden tatsächlich „wie auf Wolken“ gehen sollen, kann der Teppichboden verspannt werden. Auch durch zwischen Teppich und Estrich gelegte Vlies-Schichten kann man die Gehqualität und Raumakustik weiter verbessern. In bestimmten Fällen, beispielsweise bei Fixierung von Teppichfliesen mit Trockenklebern, kann die schallschluckende Vlies-Schicht bei der Renovierung sogar erhalten werden, sodass nur der textile Belag ausgetauscht werden muss.

Modulare Systeme

Modulare Systeme, ob als Fliesen oder Planken, gewinnen auch bei textilen Bodenbelägen weiterhin an Bedeutung wegen der gestalterischen und praktischen Flexibilität, die sie bieten. „Module liegen im Trend, weil man mit ihnen sehr gut gestalterisch arbeiten und auch mal Farben oder beschädigte Bereiche austauschen kann“, sagt Rose-Marie Riedl, Marketingleiterin bei Findeisen. Denn modulare Elemente werden nicht vollflächig verklebt, sondern nur leicht am Boden fixiert oder durch eine klebstofffreie Anhaftung miteinander verbunden und schwimmend verlegt.

Die meisten für den Einsatz auf Retailflächen geeigneten textilen Produkte werden aus Polyamidfasern gefertigt; reine Wolle wird in der Regel nur im hochwertigen oder Luxus-Segment verlegt.

Generell „ist bei textilen Bodenbelägen das Thema Farbe entscheidend“, sagt Florian Bausch, Vice President Marketing und Development bei Vorwerk. „Derzeit sind einerseits natürliche, warme Nuancen, andererseits klare und dunkle Töne gefragt.“ Auch Anne Salditt, Marketing Director Central Europe bei Interface, berichtet von einer starken Nachfrage nach von der Natur inspirierten, organischen Farben wie Grau oder Stein bis zu Grüntönen, die mit leuchtenden Farben akzentuiert werden.

Natur- und Knallfarben

„Während generell noble Töne im Grau-bis Silber-Bereich oder Goldnuancen dominieren, bevorzugen manche Branchen auch lautere Farben wie Türkis, Pink oder Lila“, beobachtet Yvonne Huber von Object Carpet. Auch Rose-Marie Riedl von Findeisen stellt fest, dass „der Mut zur Farbe steigt, zu Grautönen werden gern Knallfarben kombiniert.“ Digitaldruck spielt bei Teppichen für Retailflächen bisher nur marginal oder in Bezug auf CI-Symbole wie Logos eine Rolle.

Textile Module ermöglichen aber nicht nur eine kreative Farbgestaltung, sondern – Stichwort Zonierung – auch die Kombination mit anderen Materialien wie beispielsweise LVT. Manche Produkte sind vom Höhenaufbau her von vornherein aufeinander abgestimmt, denn: „Es ist wichtig, dass es keine Stolperkanten gibt“, sagt Anne Salditt von Interface, daher müssen Höhenunterschiede gegebenenfalls ausgeglichen werden. Auch abgepasste, aufliegende Teppiche werden zunehmend zur Zonierung oder zur Hervorhebung bestimmter Bereiche genutzt.

Die Hersteller sind auch sehr bemüht, alle ihre textilen Bodenbeläge pflegeleicht zu machen. Spezielle Schutzschichten und Einfassungen wirken schmutz- und nässeabweisend. Einmal täglich mit dem Bürstklopfsauger sowie ein- bis zweimal jährlich nass gereinigt, soll ein textiler Belag je nach Qualität und Frequenz 5-15 Jahre ansehnlich bleiben. Danach wird er über den Sperrmüll entsorgt, bei einigen Herstellern kann er nach Trennung der Textil- von der Rückenschicht, die aus so unterschiedlichen Materialien wie Bitumen, Recycling- oder Bio-Materialien auf Kreidebasis bestehen kann, speziellen Wiederverwertungs-Programmen zugeführt werden.

Fotos (4): Object Carpet, Blocher Partners/Object Carpet, Vorwerk (2)

Weiterre Informationen: redaktion(at)ehi.org

Produkt-News