Licht wirkt – auf vielfältige Art. Den in letzter Zeit viel diskutierten visuellen und nicht-visuellen Lichtwirkungen werden viele Einflüsse zugeschrieben: den menschlichen Biorhythmus zu beeinflussen, zur Aktivierung und Entspannung beizutragen, Atmosphäre zu schaffen und Emotionen zu beeinflussen. Kann die „richtige“ Shopbeleuchtung damit auch die Leistung, das Wohlbefinden und die Gesundheit von Kunden und Mitarbeitern positiv beeinflussen – und dem stationären Handel dadurch „Mehrwerte“ bringen?
Sogenannte HCL-Lichtkonzepte (HumanCentric Lighting), die den Menschen mit seinen Bedürfnissen verstärkt in den Fokus nehmen, sind in Büro, Gesundheitswesen und Industriebereits gut erforscht. Auch die Lichtplaner im Shopbereich widmen diesem Thema zunehmend Aufmerksamkeit und beginnen damit, auch hier entsprechende Erkenntnisse umzusetzen.
Mit einer Fallstudie in zwei niedersächsischen Edeka-Märkten hat der Kölner Beleuchtungsanbieter Oktalite 2016 im Retailbereich wissenschaftliche Erkenntnisse darüber gesammelt. In der Testfiliale Edeka Koepper, Niedernwöhren, wurde über einen Zeitraum von 10 Monaten genau untersucht, welche Effekte dort HCL-Beleuchtungsszenarien erzielten, die den natürlichen Tageslichtverlauf in den Innenräumen simulieren und somit dem Biorhythmus des Menschen folgen. Zum Einsatz kamen dabei „Active“-Leuchten von Trilux mit dynamischwechselnder Lichtintensität und Lichtfarbe. Der zweite Markt verfügte dagegen über ein statisches LED-Lichtkonzept.
Wohlbefinden und Zufriedenheit
Insgesamt nahmen 329 Kunden sowie 39 Mitarbeiter aus beiden Märkten an der Studie teil; sie wurden in drei „Wellen“ hinsichtlich Wohlbefinden, Zufriedenheit und Wahrnehmung der Atmosphäre im Tagesverlauf befragt. Parallel wurden Daten zur Verweildauer, der Umsatzentwicklung, dem Krankenstand der Mitarbeiter sowie lichttechnische Kenngrößen erhoben.
Dabei zeigte sich, dass im Testmark tunter HCL-Bedingungen die Verweildauer der Kunden auf der Verkaufsfläche im Vergleich zur herkömmlichen LED-Beleuchtung um 21 Prozent höher war. Die Kunden bewerteten die Atmosphäre und den Service der Mitarbeiter im „HCL-Markt“ klar positiv – nicht zuletzt wohl eine Konsequenz daraus, dass die Mitarbeiter ihrerseits über geringere Tagesmüdigkeit, höheres Wohlbefinden und verbesserte Schlafqualität berichteten und ihre Motivation und Leistungsfähigkeit ganz offensichtlich zunahmen. Dies wirkte sich auch erfreulich auf den Krankenstand aus. Die durchschnittliche Anzahl an krankheitsbedingten Fehltagen sank in der Testfiliale um bis zu 35 Prozent. Nicht zuletzt brachte die gesteigerte Lichtqualität auch mehr Bares in die Kasse: Der Umsatz der Edeka-Filiale stieg im Studienzeitraum bereichsweise um bis zu 28 Prozent im Vergleich zum Referenzmarkt an.
Foto: Oktalite
Weitere Informationen: redaktion@ehi.org
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