Tabakwarenverkauf 4.0 | stores+shops

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Die Kundin wählt an der Kasse das gewünschte Tabakprodukt aus und zahlt es zusammen mit ihrem Einkauf. (Foto: Tobaccoland)

Tabakwarenverkauf 4.0

Tabakwaren-Verkaufsautomaten der neuesten Generation versprechen dem Lebensmittelhandel einiges: weniger Out-of-Stocks, ein breiteres Sortiment, Entlastung der Mitarbeiter, Reduzierung der Inventurdifferenzen – und: ganz neue digitale Services.

Die Aachener Kaufmannsfamilie Sütterlin hat das Experiment gewagt und Ende 2017 ihren bisherigen offenen Verkauf von Tabakwaren an der Kasse durch ein geschlossenes automatisches Warenausgabesystem abgelöst. In den beiden Hit-Märkten in der Krefelder Straße und in der Schurzelter Straße wurde das System „EWA “ von Tobaccoland installiert. Das System besteht aus zwei getrennten Komponenten: übersichtlichen Auswahl-Screens direkt an der Kasse mit integrierter Kassenanbindung sowie großen, multifunktionalen Ausgabegeräte, die bei Sütterlin im Ein- und Ausgangsbereich platziert sind. An den Screens an der Kasse wählt der Kunde die Marke aus und zahlt die Zigaretten zusammen mit seinem übrigen Einkauf an der Kasse. Mit dem ausgehändigten Bon geht der Kunde zum Ausgabegerät und hält ihn dort unter den Scanner. Daraufhin gibt das Gerät die Packung aus.

Nach ersten Erfahrungen wird diese Lösung von den Kunden gut angenommen trotz des höheren Handlingsaufwands im Vergleich zum Direktverkauf am Checkout. Dem Kunden stehen pro Ausgabeschrank 50-80 Sorten an Zigaretten und anderen Tabakwaren zur Verfügung. Nur XXL-Beutel oder Eimer können bisher von dem System nicht geführt werden. Tobaccoland betreibt das System für den Einzelhändler im Full-Service – von der Hard und Software bis zur Beschaffung und Befüllung mit Ware – und dies ohne „kapitalbindende Vorauszahlungen“ vonseiten des Händlers. Außerdem ist das System auf das ab Mai 2019 verpflichtende Tracking & Tracing bei Tabakwaren vorbereitet.

Management aus der Cloud

Alle Komponenten des Systems können via Internet mit der „EWA “-Cloud kommunizieren: Die Produkthersteller, Tobaccoland, der Händler und dessen Endkunden können auf diese Weise informativ vernetzt werden. Möglich sind so interaktive Aktionen wie Voucher-Aktionen, Coupons oder ein Wlan-Hotspot. Auch Service-Funktionen können so ausgeführt werden. Durch die Verknüpfung mit dem Kassensystem werden die Buchungen der Tabakwaren in den Gesamtumsätzen wiedergegeben. 

Der 600 Mitarbeiter starke Tobaccoland-Außendienst besucht in der Regel jeden Ausgabeautomaten 2-3-mal pro Woche. Der Befüllungsstatus wird in Echtzeit über die „EWA “-Cloud mitgeteilt – so kann nach Bedarf individuell reagiert werden, und es können datengestützt Empfehlungen für das Sortiment ausgesprochen werden. Für Herbert Sütterlin, Geschäftsführender Gesellschafter von Hit Verbrauchermarkt Tivoli ist insbesondere „das unkomplizierte Handling der Waren und die Beseitigung von Inventurrisiken“ wichtig.

Positiv zu bewerten seien auch „die Bestandsreduzierung, geringe Out-of-Stock-Raten und die freigewordenen Regalflächen in der Kassenzone, die uns dort neuen Raum bieten.“ Hinzu kommt nach Worten von Sütterlin eine „spürbare Entlastung der Mitarbeiter“. Ein weiteres Argument ist für Sütterlin auch, dass das System in das digitale technische Gesamtkonzept des Unternehmens passt. So setzt Hit Sütterlin als einer der ersten Händler im deutschen LEH auf die smarte Sprachassistentin „Alexa“, die von den Kunden zu Angeboten und Aktionen befragt werden kann. Und Self-Checkout-Kassen gibt es ebenfalls.

Freie Regalflächen

Die Ausgabegeräte sind primär konzipiert für LEH und Baumärkte und können neben Zigaretten und Tabakdosen mit weiteren automatenfähigen diebstahlgefährdeten Waren wie Rasierklingen oder Batterien individuell bestückt werden können.

Individuelle Lösungen

Das Unternehmen Harting Systems – bekannt durch sein bewährtes System „Smokythek“ – bietet für die verschiedenen Checkoutbereiche der unterschiedlichen Handelsformate individuelle Tabakwaren-Ausgabelösungen an. Für die klassische Bedienkasse etwa liefert Harting ein Komplettpaket, das optimalerweise aus einem Kassentisch mit integriertem Regalsystem, „Smokythek und verschiedenen Zubehörteilen zur Arbeitsprozess-Optimierung besteht. Für den Self-Checkout wiederum gibt es ein gesichertes Verkaufssystem für Tabak- und Süßwaren.

Die „Smokythek“, integriert in eine Selfcheckout-Zone...

Die „Smokythek“, integriert in eine Selfcheckout-Zone...

Seit Kurzem bietet Harting auch Komponenten für einen Info- oder Tabakpoint. Diese Lösung besteht aus einem Stehkassentisch mit integrierter „Smokythek“ und dem Ausgabegerät „HA-Towerline Shop“ sowie Holzmöbeln in hochwertiger Optik.

Eine Herausforderung für alle Hersteller von Ausgabe-Automaten ist nach Darstellung von Harting-Geschäftsführer Peter Weichert die enorm gestiegene Anzahl von Verpackungsvarianten: Zigarettenboxen in diversen Größen, kleine Weichpackungen für losen Tabak bis hin zu Tragetaschenformaten, Dosen in rund und eckig in allen möglichen Längen, Liquids oder Heats. Für alle genannten Angebotsformen bietet das Unternehmen passende, größtenteils automatisierte Lösungen, die national wie auch international den Anforderungen an die jeweils gültigen Tabakproduktrichtlinien entsprechen. 

...und in einem bedienten Checkout. (Fotos (2): Harting

...und in einem bedienten Checkout. (Fotos (2): Harting

Der Hauptgrund für automatisierte Tabak-Ausgabelösungen aus Handelssicht ist in der Regel das Thema Sicherheit, sagt Weichert. „Überfälle, Raub und organisierte Kriminalität nehmen zu, dadurch steigt die Nachfrage nach automatisierten und gesicherten Systemen.“ Auch Weichert betont, dass beim Einsatz der Automaten Verkaufsfläche für andere Produkte frei wird. Zusätzlich liefert, darauf verweist auch er, die Digitalisierung Entscheidungsgrundlagen zur Sortimentsoptimierung, Out-of-Stock-Vermeidung und zur Planung der Merchandising-Tätigkeiten. Und die Nutzung der Auswahlmonitore für Werbezwecke könne zur Refinanzierung der Investition beitragen.

Last, but not least böten die professionelle Systeme dem Handel auch so etwas wie Bestands- und Investitionssicherheit. Weichert: „Aufgrund unserer Erfahrungen in den internationalen Märkten können wir unseren Kunden im vergleichsweise liberalen Tabakwaren-Verkaufsland Deutschland versprechen, dass wir auf mögliche Verschärfungen der Verkaufsvorschriften bei Tabakware vorbereitet sind.“ Das könne Service- und Informationsvorschriften, Sichtbarkeits- oder Werbeeinschränkungen, Einheitspackungen oder Sortimentsbeschränkungen betreffen. Weichert: „Unsere Kunden in UK, Australien, Neuseeland und den nordischen Ländern haben diese Entwicklung bereits hinter sich.“

 Fotos (2): Tobaccoland, Fotos (2): Harting

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