Was tun mit gebrauchter Ladenausstattung? | stores+shops

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BS Ladenbau kauft auch Figuren an, arbeitet sie auf und verkauft oder vermietet sie wieder. (Foto: BS Ladenbau)

Was tun mit gebrauchter Ladenausstattung?

Wenn ein Laden umgebaut wird oder ein neues Filial-Konzept ansteht, stellt sich die Frage, was mit der gebrauchten Einrichtung passiert. Die Optionen sind aufarbeiten und wieder einsetzen, einlagern, verkaufen oder entsorgen. Ladenbauer und Spezialunternehmen stehen für Beratung und Abwicklung bereit.

„Zu 90 Prozent hat es keinen Sinn.“ Thomas Ahlers, Vertriebsleiter bei Hoffmann Ladenbau in Rosendahl-Holtwick, trifft eine klare Aussage zu der Frage, ob es sich lohnt, gebrauchte Einrichtung nach einem Umbau wieder zum Einsatz zu bringen. Seine Erklärung: „Eine Aufarbeitung ist im Verhältnis häufig teurer als die Neuproduktion. Zudem kommt es heute mehr denn je darauf an, Erlebniswelten an den POS zu schaffen. Eine Abteilung sollte daher ganzheitlich betrachtet und neu entwickelt werden. Für digitale Komponenten ist vorhandenes Mobiliar zudem meist ohnehin nicht verwendbar.“

Das Stuttgarter Büro MAI Messerschmid Architekten und Innenarchitekten nimmt bei jedem Projekt zunächst eine Bestandsaufnahme vor. Diese umfasst eine Fotodokumentation jedes vorhandenen Einrichtungsteils, ergänzt um alle relevanten Maße und Materialangaben. „Eine gute Grundlage, um zu entscheiden, was man gegebenenfalls wo wiederverwenden kann“, findet Inhaber Jochen M. Messerschmid. Er betont aber auch: „Wir planen zunächst im-mer unabhängig vom Bestand, sonst engen wir uns in der Gestaltungsphase zu sehr ein. Wenn das Grundkonzept steht, schauen wir, was sich weiter nutzen lässt.“ Und das möglichst im Ursprungszustand. Denn: „Sobald man anfängt, Elemente auseinanderzubauen und umzuarbeiten, wird meist der Aufwand so hoch, dass es sich zumindest in ökonomischer Hinsicht nicht rechnet.“  

Genaue Bestandsaufnahme

Bei den MAI-Projekten liegt die Übernahme-Quote von Möbeln aus dem Bestand zwischen null und 50 Prozent („vielleicht auch etwas höher“), abhängig von der Aufgabenstellung, dem Budget und dem Zustand der Einrichtung. Mittelraummöblierung lässt sich oftmals gut wieder einsetzen, entweder unverändert oder zum Beispiel mit neuen Tischplatten, von dieser Erfahrung berichten sowohl Jochen M. Messerschmid als such Dirk Kunze, Geschäftsführer von Kunze Ladenbau aus Elmshorn. Auch im Unternehmen Kunze schaut man sich das vorhandene Mobiliar detailliert an und wägt – in Abstimmung mit dem Kunden – ab, ob ein Refreshment in Frage kommt. „Wenn ja, führen wir die Arbeiten selbst aus“, unterstreicht Dirk Kunze.

Das Architekturbüro MAI Messerschmid fertigt grundsätzlich Fotodokumentationen vom Bestand an, um nach der Neuplanung zu entscheiden, was erneut zum Einsatz kommen kann. (Foto: MAI Messerschmid)

Das Architekturbüro MAI Messerschmid fertigt grundsätzlich Fotodokumentationen vom Bestand an, um nach der Neuplanung zu entscheiden, was erneut zum Einsatz kommen kann. (Foto: MAI Messerschmid)

Denn auch davon ist abhängig, ob die Kosten-Nutzen-Betrachtung positiv ausfällt. Nicht jeder Anbieter verfügt – so wie Kunze, Hoffmann oder Schemberg – über eigene Werkstätten. Das Unternehmen Schemberg aus Mettingen kombiniert Alt und Neu, „wenn es der Kunde wünscht und es das Konzept zulässt“, erläutert Geschäftsführer Carsten Schemberg. „Standardelemente wie Regalstützen, Konsolen, Tragstangen etc. können meist nach einer kurzen Qualitätsprüfung wieder eingesetzt werden“, so seine Erfahrung. Schemberg bietet zudem im eigenen Logistikzentrum einen Einlagerungsservice an, zum Beispiel, wenn Mietverträge auslaufen und es zu vorübergehenden Filialschließungen kommt. Auch die Entsorgung, getrennt nach Wertstoffen, zählt zum Leistungsspektrum.

 Anstelle der Entsorgung ist aber vielleicht auch ein Verkauf möglich. Hier bieten sich Spezialisten an wie das Unternehmen Meinex aus Oldenburg, das seit 25 Jahren Mobiliar fast aller Branchen verwertet. „Wir erhalten täglich E-Mails mit Bildern und Bestandslisten, damit können wir arbeiten und Angebote abgeben“, erläutert Albert Heeren das Procedere. „Wir beschäftigen 25 Monteure und verfügen über einen großen Fuhrpark. Wenn wir uns mit dem Kunden einig sind, wird termingerecht geräumt. Wir lagern die Artikel ein und verkaufen sie weltweit über das Internet weiter.“ Ähnlich läuft es bei BS Ladenbau aus Strausberg ab – dieser Anbieter ist allerdings ausschließlich auf Metallregale von Tegometall bzw. kompatible Regale spezialisiert. Ob der Händler letztendlich einen Erlös erzielt oder für die Räumung bzw. Entsorgung zuzahlen muss, ist von der Art der Ladeneinrichtung abhängig. Aufwändige, individuelle (Holz-)Einbauten sind dabei meist das schlechteste Geschäft.

System-Elemente vorteilhaft

Leicht & Co. aus Leverkusen, seit 20 Jahren auf Nonfood-, insbesondere Textil-Einrichtungen spezialisiert, versucht, die gesamte Einrichtung möglichst im Ganzen zu verwerten und vom Endkäufer direkt vor Ort demontieren und abtransportieren zu lassen. „So können wir uns das Einlagern sparen“, beschreibt Geschäftsführer Holger Leicht das Makler-Konzept, das in der Vergangenheit u.a. schon bei Häusern von Dyckhoff, Wehmeyer, Boecker, Hettlage Süd, Kaufring oder bei einigen Katag-Partnern umgesetzt wurde. Leicht & Co. arbeitet auf Erfolgsbasis, die Räumung – auf Wunsch inklusive besenreiner Übergabe an den Eigentümer bzw. Vermieter – nach Aufwand. Größere Mengen an Mittelraumgondeln, Konfektionsständern, Rückwandsystemen, Stromschienen, Leuchten und Strahlern oder Figuren übernehmen die Leverkusener teils auch selbst und lagern sie an ihren Showroom-Standorten ein.

Das Mobiliar von Marken-Shops gehört ebenfalls dazu, wobei dieses auf Wunsch neutralisiert wird, alle Labels werden dann entfernt. Holger Leicht bemerkt: „Das Angebot an gebrauchter Einrichtung steigt stetig, was zur Folge hat, dass die Verwertungserlöse sinken.“ Im Umkehrschluss bedeutet das: Einzelhändler, für die gebrauchte Einrichtung eine Alternative zu neuer ist, können bei den genannten Anbietern zu einem Bruchteil des Neupreises fündig werden.  

Fotos (2): BS Ladenbau, MAI Messerschmid

An- und Verkauf gebrauchter Einrichtung

Anbieter-Übersicht (Auswahl)

  • BS Ladenbau, Strausberg, ausschließlich Metallregalierung, www.bsladenbau.de
  • Heratec Handels GmbH & Co. KG, Wilhelmshaven,insbesondere Supermarkt-Einrichtunginklusive gebrauchte Kältetechnik, www.heratec.de 
  • Leicht & Co. GmbH, Leverkusen, Schwerpunkt: Handel mit Nonfood-, insbesondere Textil-Einrichtung, www.ladeneinrichtunggebraucht.de, www.shop-sonderposten.de
  • Meinex Import Export Handels GmbH,Oldenburg, Mobiliar fast aller Branchen, www.meinex-verwertungen.de

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