Marktüberblick: Stehen die Zeichen auf Erholung? | stores+shops

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Quartierslagen und Mixed-Use-Immobilien gelten aktuell bei Händlern als vergleichsweise krisensicher.
Foto: Hahn Gruppe

Marktüberblick: Stehen die Zeichen auf Erholung?

Was sind die Trends im Jahr zwei der Corona-Pandemie? Wie haben sich das Expansionsverhalten, die bevorzugten Store-Größen und Lagen sowie die Rahmenbedingungen in den verschiedenen Handelsbranchen geändert? Eine neue Studie gibt Auskunft und zeigt ein sehr heterogenes Bild.

Über wie viele Standorte (Filialen) werden Sie voraussichtlich Ende 2021 im Vergleich zum Vorjahr verfügen?

Über wie viele Standorte (Filialen) werden Sie voraussichtlich Ende 2021 im Vergleich zum Vorjahr verfügen?
Foto: EHI

Durch die Lockerungen und Öffnungen im Handel ist die Konsumlaune 2021 wieder deutlich angezogen, und viele Händler schöpfen daraus Kraft und Optimismus. Deutlich mehr als die Hälfte der Filialisten erwartet laut einer EHI-Studie im Auftrag der Unternehmensgruppe Hahn bis zum Jahresende steigende Umsätze.

Insbesondere drei Viertel der stark gebeutelten Modehändler zeigen sich optimistisch, während sich der Lebensmittelhandel auf seinem (hohen) Niveau einpendelt. Nur jeder zehnte Filialist befürchtet einen Umsatzrückgang, was im Gegensatz zum letzten Jahr (damals: 45 Prozent) die Zuversicht besonders stark zum Ausdruck bringt. Lediglich die Branchen Schuhe & Accessoires sowie Unterhaltungselektronik und Telekommunikation sind sich in ihren Einschätzungen uneinig.

Wie wird sich die gegenwärtige Corona-Pandemie Ihrer Meinung nach langfristig auf die verschiedenen Lagen auswirken?

Wie wird sich die gegenwärtige Corona-Pandemie Ihrer Meinung nach langfristig auf die verschiedenen Lagen auswirken?
Foto: EHI

Die positive Konsumlaune und die entsprechenden Umsatzerwartungen spiegeln sich jedoch nicht per se in einer expansions-ambitionierten Haltung der Händler wider. Bei der Hälfte der Befragten stehen die Zeichen auf Expansion, die andere Hälfte plant keine Expansion oder sogar eine Filialnetzausdünnung. Besonders expansive Branchen sind Drogerien, Gesundheit und Beauty, Möbel, Hobby & Freizeit sowie der allgemeine Bedarf, während die Mehrheit aus den Branchen Schuhe & Accessoires sowie Unterhaltungselektronik & Telekommunikation ihre Filialnetze reduzieren möchte.

Allen voran Filialisten mit durchschnittlichen Verkaufsflächen zwischen 101 und 500 qm wollen expandieren. In Summe setzte sich jedoch der Trend des letzten Jahres zu gleichbleibenden Verkaufsflächen fort. Doch auch größere Flächen scheinen wieder attraktiv zu sein. Den Modehandel indes zieht es nicht auf größere Flächen. Er leidet immer noch stark unter den hohen Immobilienkosten und -mieten (71 Prozent), dem veränderten Einkaufsverhalten nach der Pandemie (65 Prozent) und finanziellen Verbindlichkeiten aus den Corona-Lockdowns (59 Prozent). Mit den teils enormen Kosten für Immobilien und Mieten kämpfen insgesamt rund drei Viertel aller befragten Unternehmen.

Kleinstadt-Vorteil

Trends in der Expansion

Trends in der Expansion
Foto: EHI-Whitepaper Expansionstrends 2021

Die Entwicklung bezüglich Stadtgrößen und Lagen vollzieht sich in den letzten zwei Jahren recht dynamisch. Mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen sieht einen Bedeutungsverlust der Toplagen in Großstädten. Gleichzeitig erachten 60 Prozent der Teilnehmenden das geänderte Mobilitätsverhalten und die Zunahme der Homeoffices als Chance für Klein- und Mittelstädte. Vor allem die Branchen Drogerie, Textil und Schuhe & Accessoires sehen diese Veränderung als Chance.

Als relativ krisensicher hinsichtlich der Lagen betrachten die Teilnehmenden die Fachmarkt-Center, gefolgt von den Quartierslagen. Aber auch Mixed- Use-Immobilien werden als „stabile Bank“ erachtet. Bezüglich Stadtkernen in Mittelzentren ist das Meinungsbild gemischt. 43 Prozent der Lebensmittelhändler und 60 Prozent der Gastronomen gehen von einem Bedeutungsverlust aus, während die Branchen Gesundheit & Beauty (57 Prozent) sowie Textil (59 Prozent) von einem Bedeutungsgewinn ausgehen.

Als potenziell große Verlierer kristallisieren sich die Shopping-Center und Nebenlagen in Oberzentren heraus – hier besteht beträchtlicher Handlungsbedarf.

Verhandlungssache Miete

Offenbar haben viele Verhandlungen hinsichtlich der Mieten und Laufzeiten von Verträgen dieses Jahr Früchte getragen. Mietreduktionen konnten die Branchen Textil, Möbel, Unterhaltungselektronik & Telekommunikation sowie Gastronomie erwirken. Hohe Bau- und Modernisierungskosten, die eng mit dem aktuellen Mangel an Material(-nachschub) zusammenhängen sowie die schlechte Verfügbarkeit von Gewerken werden aktuell als sehr herausfordernd angesehen.

Mehr Nachhaltigkeit

Umsatzerwartungen für das 2. Halbjahr 2021 und 2020

Umsatzerwartungen für das 2. Halbjahr 2021 und 2020
Foto: EHI-Whitepaper Expansionstrends 2021

Die Rolle der Nachhaltigkeit hat in den Unternehmensstrategien deutlich zugenommen. 91 Prozent der Studien-Teilnehmenden erachten das Thema als relevant bis sehr relevant. Im Vorjahr waren es drei Viertel der Befragten. Insbesondere legen die Unternehmen Wert auf die Optimierung des Verbrauchs, was positiv auf das Konto des Klimaschutzes einzahlt und zugleich je nach Umsetzung zu motivierenden Kosteneinsparungen führt. Auch die Wahrnehmung von sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung hat einen hohen Stellenwert bei den Unternehmen.

Auf den ersten Blick verwunderlich mag vor diesem Hintergrund die geringe bis sehr geringe Bedeutung des Aufbaus von E-Ladestationen an den Filialen (36 Prozent) sowie der Zertifizierung von Immobilien (34 Prozent) erscheinen, gibt es doch hier inzwischen eindeutige Gesetze. Jedoch liegen diese Themen stärker in der Verantwortung der Immobilien-Eigentümer als der Mieter. Dass der Eigentumsanteil an Immobilien niedriger ist als jener der Anmietung, dürfte die geringere Bedeutung dieser Aspekte erklären.

Die Ergebnisse der Befragung sind im EHI-Whitepaper „Expansionstrends 2021“ sowie im „Hahn Retail Real Estate Report Germany“ vertiefend dargestellt. Es beteiligten sich über 100 Expansionsexpertinnen und -experten aus 14 Handelsbranchen.

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