Brillen sind oft Massenware und werden pro Modell und Farbe tausendfach produziert. Andreas Ketzlar, Gründer des Brillengeschäfts Frame Punk in Berlin-Kreuzberg, möchte auf die individuellen Bedürfnisse seiner Kunden eingehen. Seit 2014 setzt er deshalb auf Brillen aus dem 3D-Drucker, da sich auf diese Weise maßgeschneiderte Einzelstücke anfertigen lassen, ohne Verschnitt.
Die Brillen bestehen aus Nylon Polyamide, das als besonders leicht und belastbar gilt. Sein Ziel ist es, für jeden Kunden die ideale Passform zu finden. „Natürlich gibt es auch mal Kunden, die auf Reisen sind und auf die Schnelle eine Brille benötigen. Dann verkaufen wir auch gerne mal ein Ausstellungsstück aus dem Regal”, so Ketzlar.
Smartes Marketing entscheidend
Beim Bezahlen stehen dem Kunden verschiedene Optionen von Cash bis Mobile Payment zur Verfügung.
Foto: Frame Punk
Als Selbstständiger mit kleinem Brillengeschäft steht Andreas Ketzlar vor besodneren Hürden und Herausforderungen: „Da wir keine große Filialkette sind und keine Investoren haben, die Verluste auffangen, müssen wir besonders auf smartes Marketing achten.” Innovative Produkte und das Kundenerlebnis spielen somit eine große Rolle.
Eine schnelle Bezahlung zum Beispiel ermöglicht bei Frame Punk der mobile Bezahldienst des Finanztechnologieunternehmens Sum Up. Kontaktloses Bezahlen sei besonders bei seiner jungen und internationalen Kundschaft sehr beliebt, sagt Ketzlar. So kann Frame Punk nahezu alle Karten und Zahlungsmittel der Welt annehmen, was für viele internationale Kunden in Berlin-Kreuzberg ein „Must-Have” sei.
„Eine Bargeld-Alone-Strategie vergrault die Kunden. Im besten Fall müssen Kunden nochmal zum nächsten Bankautomaten rennen. Im schlechtesten Fall sind die Leute so genervt, dass sie wegen der negativen Erfahrung woanders hingehen. Ich will jeden möglichen Kunden gewinnen”, erklärt der Geschäftsführer.
Über Frame Punk
2014 gründete der Optiker und Optometrist Andreas Ketzlar Frame Punk in Berlin-Kreuzberg. Kunden können zwischen 5 verschiedenen Formen auswählen und jeweils 5 verschiedenen Brillengrößen anprobieren. Die Brille kann bei freier Farbauswahl individuell gestaltet werden.
Der Store als Produktionsstätte
Was immer ein Kunde wünscht, lässt sich bald per Mini-Fabrik im Laden speziell für ihn produzieren. Das funktioniert heute schon mit 3-D-Druck bei Laufschuhen, Brillengestellen, Modeschmuck, Kopfhörern, Pillen und sogar Fruchtgummis. Damit könnte sich das Geschäftsmodell des Einzelhandels komplett ändern.
