Neuer Look für B&Q | stores+shops

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Im eigenen Café gönnt B&Q den Kunden eine Shopping-Pause. (Foto: B&Q)

Neuer Look für B&Q

Der britische Baumarkt B&Q hat seinen Standort in der Mall Cribbs Causeway in Bristol umfassend modernisiert und dabei auf Erfolgselemente anderer Filialmarken vom Konzern Kingfisher zurückgegriffen. Der Standort bietet nun sozusagen das „Best of“ unter einem Dach.

Stores der Marke Zara sehen länderübergreifend gleich aus. Damit stellt der Mode-Filialist aber eher die Ausnahme als die Regel dar. Vielfach präsentieren sich große, international aktive Einzelhandelsunternehmen uneinheitlich. Nicht selten werden Länder-Gesellschaften wie eigenständige Unternehmen geführt, mit ihren eigenen Regeln, ihren eigenen Verfahren und individueller Unternehmenskultur, auch wenn sie mehr oder weniger dieselben Sortimente verkaufen. Kingfisher, Baumarktkonzern mit Hauptsitz in Großbritannien, ist ein Paradebeispiel dafür.

Dass immer Kingfisher, EU-weit einer der größten Einzelhandelskonzerne im Bau- und Heimwerkerbereich, hinter den Filialen von B&Q, Castorama, Bricot Depot und weiteren Namen steckt, ist Kunden in Frankreich, Polen, Russland und Großbritannien wahrscheinlich nicht bewusst. „Dabei wird ein Großteil der Produkte, die sie in der Filiale „ihrer“ Store-Brand finden, im gesamten Konzern verkauft“, berichtet Michael Loeve, CEO der ausschließlich in Großbritannien vertretenen Kette B&Q. Nahezu deckungsgleiches Sortiment, doch angefangen vom Logo bis zur Inneneinrichtung gibt es gewaltige Unterschiede.

Konzern-interne Ressourcen nutzen

Kingfisher hat dies zum Anlass genommen, ein Projekt anzustoßen. Besonders erfolgreiche Elemente der einzelnen Betriebsgesellschaften wurden zusammengetragen, um sie unter einem Dach zu vereinen. Vier Märkte, die diesen Weg gehen, sollen in diesem Jahr eröffnet werden. In der B&Q-Filiale in Cribbs Causeway westlich der englischen Stadt Bristol wurde das Konzept bereits umgesetzt.

„Click + Collect“ ist ein zunehmend wichtiger Teil des Angebots im gesamten Kingfisher-Konzern. (Foto: B&Q)

„Click + Collect“ ist ein zunehmend wichtiger Teil des Angebots im gesamten Kingfisher-Konzern. (Foto: B&Q)

Schon vor der Modernisierung war die B&Q-Filiale mit ihren 12.350 qm auf einer Ebene eine der größten Immobilien des Konzerns. Im Rahmen der sechsmonatigen Umgestaltung ist sie nochmals um 640 qm gewachsen, doch das ist angesichts der vielfältigen Änderungen eher eine Randnotiz. Wer mit der Marke vertraut ist, erkennt wahrscheinlich bereits von außen, dass es sich um keine gewöhnliche B&Q-Filiale handelt: Schon die Schriftart, in der sich das Logo präsentiert, ist eine andere. Es handelt sich um die, die auch für die Castorama-Märkte in Frankreich, Polen und Russland genutzt wird. Der Grund, weshalb nicht die bisherige und an den anderen B&Q-Filialen verwendete Typographie zum Einsatz kommt, ist ein pragmatischer: Kingfisher ist gar nicht der Eigentümer der Schriftart und muss an jedem einzelnen Standort für die Verwendung bezahlen. Dieses Problem wird mit der Castorama-Schriftart, die Eigentum von Kingfisher ist, umgangen. So erhält man eine erste Ahnung davon, wie sich Dinge – in diesem Fall auch unter dem Aspekt der Kosteneffizienz – verbessern lassen, wenn man die im Konzern vorhandenen Ressourcen nutzt.

Beim Betreten der Filiale fällt dann das Café ins Auge, das sich links vom Eingang befindet. Zwei Tische mit weißen Hockern mitten auf der Ladenfläche weisen darauf hin. Orangefarbene Rahmen (Orange ist die Markenfarbe von B&Q), an denen kupferne Hängelampen befestigt sind, heben die Tische optisch hervor. Die Seitenwand dahinter, an der man zum Tresen gelangt, ist mit Holz verkleidet. Nur für den Fall, dass der Zweck des Besuchs in Vergessenheit geraten sollte, erinnern drei Grafiken von Gartengeräten daran, dass es sich hier zwar um ein gutes Café handeln mag, man sich aber immer noch in einem Baumarkt befindet.

Große „Click + Collect“-Zone

Hinter dem Café gelangt der Kunde in den Abhol- und Umtauschbereich. Das „Click + Collect“-Konzept ist ein zunehmend wichtiger Teil des Angebots im gesamten Kingfisher-Konzern, was nicht zuletzt auch die Größe dieses Bereichs deutlich macht. Auch die Entscheidung, das Café direkt neben diesen Bereich zu positionieren, basiert auf strategischer Planung: Warten kann nun einmal dazugehören, wenn man etwas zurückgeben oder abholen möchte. Mehr noch aber sollte die Möglichkeit geschaffen werden, sich eine Pause zu gönnen. Eine Bemerkung wert ist auch die Beschilderung, denn sie ist mit schlichtem Weiß auf grauem Untergrund nicht so schrill, wie es in den meisten Baumärkten üblich ist. Dies hat man ebenfalls von Castorama übernommen. So wird eine ruhigere Umgebung geschaffen, als sie normalerweise in anderen Märkten herrscht.

B&Q demonstriert den Kunden, wie die Produkte live im Einsatz aussehen. (Foto: B&Q)

B&Q demonstriert den Kunden, wie die Produkte live im Einsatz aussehen. (Foto: B&Q)

Im Hauptteil des Geschäfts teilt ein breiter Mittelgang, der von links nach rechts verläuft, die Verkaufsfläche in zwei Hälften und gibt damit die Anordnung vor. Der erste Gang umfasst die Kassen und bevorratet hauptsächlich Heimwerkerzubehör und Werkzeuge. Dies ist der traditionelle, auf Heimwerker ausgerichtete Teil der Filiale, in dem Produkte wie Elektrowerkzeuge in den Regalen zu finden sind. Auch dieser Abschnitt bietet eine weniger aufdringliche Umgebung, als es die meisten Kunden gewohnt sind, mit dem Zweck, ihre Verweildauer zu erhöhen. Im zweiten Quergang, der tiefer in den Laden hineinführt, werden Haushalts- und Einrichtungsartikel angeboten, die den „sanfteren“ Teil des Baumarkt-Sortiments ausmachen. Hier sind unter anderem Bad- und Kücheneinrichtungen ausgestellt, wobei sich B&Q – wie zuvor schon Castorama – offensichtlich an der Präsentation von Ikea orientiert hat. Die einzelnen Musterräume sind deutlich hervorgehoben, das erleichtert den Auswahlprozess.

Der zweite Teil des Stores beherbergt unter anderem die Bereiche Farben & Lacke sowie Fliesen. Das Produktangebot der Fliesenabteilung wird größtenteils in Regalen offeriert, es gibt nahezu keine Mittelraummöblierung. Stattdessen sieht der Kunde, wie eine geflieste Fläche aussehen könnte, und bestellt die Fliesen dann später auf seinem weiteren Rundgang durch das Geschäft. Es geht darum, den B&Q-Kunden vor Augen zu führen, wie die jeweiligen Produkte ganz konkret im Einsatz wirken, anstatt sie schlecht informiert ihre Auswahl treffen zu lassen.

Fotos (3): B&Q

Weitere Informationen: www.diy.com

B&Q, Cribbs Causeway

Adresse: Cribbs Causeway, Lysander Road, Bristol BS 10 7TX, UK
Mutterkonzern: Kingfisher
Verkaufsfläche: 12.997 qm
Wiedereröffnung: 16.06.16
Dauer der Bauarbeiten: 6 Monate
Webadresse: www.diy.com

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