Headless Content Management: Alles andere als kopflos | stores+shops

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Hirmer will mit dem IT-Umbau eine einheitliche Customer Experience ermöglichen.
Foto: Hirmer

Headless Content Management: Alles andere als kopflos

Nicht immer müssen Online-Händler ihre bisherigen Systeme auf einen Schlag auswechseln, um auf dem Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Münchner Herrenmodehändler Hirmer hat seine digitale Infrastruktur schrittweise auf ein Headless Content Management System umgestellt.

„Der Onlineshop ist für unsere Stammkunden ein wichtiger Kanal, um zu recherchieren. Und für uns ist der Shop ein relevanter Absatzkanal, den wir weiterentwickeln wollen“, sagt Michael Hobelsberger, Bereichsleiter E-Commerce bei Hirmer. Das Ziel des Münchner Traditionsunternehmens: Seiner Kundschaft auf den Webseiten Hirmer.de, Hirmer-Grosse-Groessen.de und Eckerle.de ein gleichwertiges Einkaufserlebnis wie in seinen Filialen zu ermöglichen.

Die Hirmer-Filiale nahe der Münchener Frauenkirche.

Die Hirmer-Filiale nahe der Münchener Frauenkirche.
Foto: Hirmer

Umbau in Etappen

Die bestehende Shop-Infrastruktur bremste den Ausbau digitaler Kanäle allerdings zunehmend aus. Zwar liefen die Shops, die auf einer älteren Oxid-Version basieren, zuverlässig und stabil. Doch insbesondere die Frontends waren so unflexibel, dass Erweiterungen und neue Features nur noch mit hohem Aufwand zu programmieren waren.

Eines der großen Probleme der bestehenden Lösung war beispielsweise aus Sicht von Hirmer der mitunter starre Aufbau von Seitentypen bei Oxid, der genau festlegt, wo Content gespielt werden kann.

Doch ein Austausch der kompletten Shop-Technologie erschien dem Fashion-Händler zu riskant. „Hätten wir das Shop-Backend auch ausgetauscht, hätten wir ab der Warenwirtschaft bis nach vorne eine komplette Baustelle gehabt“, erklärt Frederic Worm, Head of Shop Technology bei Hirmer.

Mit Unterstützung seines Technologiepartners Shopmacher, einer auf die KPI-getriebene Weiterentwicklung von digitalen Vertriebskanälen spezialisierten Agentur sowie dem Anbieter Deutsche Daten Portal- und Plattformlösungen beschloss Hirmer daher, die Systeme nach und nach zu modernisieren.

Wir würden es wieder so machen.

Michael Hobelsberger

Bereichsleiter E-Commerce, Hirmer

Im ersten Schritt wurde das bestehende Oxid-Backend behalten und das Frontend mit der FaaS-Lösung von Frontastic (inzwischen: „Commercetools Frontend”) in ein Headless-System umgebaut. Dies beinhaltet eine Trennung des Frontends vom Backend, wodurch die Verwaltung der Onlineshops losgelöst von der Darstellung der Websites funktioniert. Zusätzlich implementierten die Entwickler ein modernes Produktinformationsmanagement und eine neue Order-Management-Lösung von der Firma ACL.

Überzeugt hat die Headless-Variante das Hirmer-Team vor allem damit, dass sich neben dem normalen Shop-Frontend auch andere digitale Kunden-Touchpoints wie beispielsweise eine Web-App, individuelle Frontends für Kundendatenbesitzer oder Omnichannel-Services wie Curated Shopping flexibel umsetzen lassen. Gleichzeitig verschafft der Headless-Ansatz mehr Unabhängigkeit, weil neue Technologien nicht eingewoben, sondern nur angedockt sind und somit leicht ausgetauscht werden können.

Ziel des Projektes war auch, die internen Entwickler von Hirmer zu befähigen, Stück für Stück selbst Wissen aufzubauen, um den Onlineshop zukünftig kontinuierlich weiterentwickeln zu können.

Optimierte Erfahrung

In der Rückschau war das Projekt nach Aussage der Beteiligten in seinen Abhängigkeiten komplexer als ursprünglich gedacht. Ein Beispiel: Die Suchlösung „Algolia“ lässt sich zwar an das Steuermodul von Frontastic anbinden, aber nur, wenn Algolia mit den Standardmodulen von Commercetools befüllt wird. Hirmer musste unerwartet ein komplettes Modul entwickeln, um die eigenen Anforderungen an Datenformate mit den Bedingungen der Lösung zu harmonisieren.

Ebenso wie im physischen Store sollen Kund:innen im Onlineshop ihre Wunschartikel nach bestimmten Kriterien aussuchen können.

Ebenso wie im physischen Store sollen Kund:innen im Onlineshop ihre Wunschartikel nach bestimmten Kriterien aussuchen können.
Foto: Hirmer

Trotz des Mehraufwands bereut Hobelsberger die Entscheidung nicht. „Das Ergebnis ist astrein und ich würde es wieder so machen“, sagt er. Neben mehr Flexibilität bei der Content- Gestaltung hat sich auch die User Experience des Webshops verbessert.

Online-Kund:innen können ihre Wunschprodukte nun nicht mehr nur auf Basis von Farbe, Marke, Preis oder Größe die Sortimente filtern lassen, sondern haben je nach Produktkategorie verschiedene Kriterien wie Kragenform oder Zahl der Knöpfe am Revers zur Verfügung. „Das wäre in der Bedienbarkeit und der Übersichtlichkeit ohne die neue Technologie nicht so darstellbar gewesen”, ist Worm überzeugt.

Darüber hinaus hilft die Frontend-Lösung dem Münchner Traditionshaus, für potenzielle neue Entwickler interessanter zu werden.

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