Von Secondhand bis Robotik: E-Commerce-Trends aus China

Secondhand-Marktplätze

Mehr und mehr Waren finden über Online-Plattformen neue Besitzer. Stichwörter sind hier Nachhaltigkeit und Monetarisierung ungenutzter Gebrauchsgegenstände im Haushalt. Immer benutzerfreundlichere Apps wollen es den Konsumenten einfacher machen, Secondhand-Handel zu betreiben. Noch hält Bekleidung in Deutschland hierbei den Löwenanteil, aber wenn der chinesische Markttrend uns erreicht, könnte sich Re-Commerce zunehmend auf Dinge wie Möbel, Bücher, Elektronik etc. ausweiten. Allein die chinesische App Idle Fish gibt für 2021 ein Umsatzwachstum von 35 Prozent im Jahresvergleich an.

Omnichannel-Präsenz für Premiummarken

„Made in Italy“ aus China: Viele Premiummarken haben mittlerweile den Schritt ins E-Commerce gewagt: Plattformen wie der chinesische Marktplatz Tmall Luxury Pavilion boomen. Hier haben mittlerweile mehr als 200 Marken – darunter viele europäische wie Tod’s, Cartier, Ferragamo, Prada, Chloé, Saint Laurent oder Hennessy – eine Präsenz. Hier können Kunden nicht nur shoppen, sondern in digitalen Veranstaltungen werden beispielsweise Kollektionen präsentiert und virtuelle Anproben angeboten.

Generation Z als Trendsetter

Auch wenn die Generation Z – also Menschen, die zwischen 1996 und 2020 geboren sind – in China nach von Alibaba herausgegebenen Zahlen von 2020 nur 15 Prozent der Bevölkerung ausmachen, entfallen auf sie nach Angaben des Unternehmens ein Viertel der Ausgaben für neue Brands und innovative Produkte. Die sogenannten Zoomers setzen laut Alibaba Konsumententrends wie Subkultur-Mode, Unisex-Parfüms, Outdoor-Zubehör oder auch „Nutrikosmetik“ aus der traditionellen chinesischen Medizin TCM.

Selbst fahrende Roboter

Alibaba sieht in selbst fahrenden Bots eine schnelle, zuverlässige und relativ kostengünstige Möglichkeit, die wachsende Nachfrage nach Online-Einkäufen in China zu erfüllen. Die Bots sollen die Pakete bei einem örtlichen Kurierdienst abholen und sie zum Kunden bringen, indem sie Bürgersteige und Radwege nutzen. Treppenstufen können die Bots zwar noch nicht überwinden, aber die Technologie soll stetig weiterentwickelt werden, sodass die Zustellung auf der letzten Meile künftig bis zur Haustür ermöglicht werden könnte.

Reduktion von CO2-Emissionen

Mit nachhaltigeren Logistikdiensten und indem die angeschlossenen Unternehmen immer mehr bei der Nutzung von Cloud Computing und Data Intelligence unterstützt werden sollen, will Alibaba seinen Teil zur Bekämpfung des globalen Klimawandels beitragen. Der Branchenriese hat sich im Dezember vergangenen Jahres verpflichtet, die Kohlendioxidemissionen im eigenen digitalen Öko-System bis 2035 um 1,5 Gigatonnen zu senken und will bis 2030 CO2-Neutralität erreichen.

Ein Trend zu mehr Nachhaltigkeit, dem sich Deutschland bereits im vergangenen Herbst mit dem neuen Klimaschutzgesetz zur Minderung der CO2-Emissionen um 65% bis 2030 verschrieben hat.