Architektonisch setzt K&K mit seinem neuen Gebäude an der Hauptverkehrsstraße des Stadtteils Wolbeck ein echtes Statement: Das unscheinbare, in die Jahre gekommenen Geschäft mit separatem Getränkemarkt wurde abgerissen und innerhalb von zehn Monaten durch ein 2.400 qm großes Bauwerk mit markantem bogenförmigem Eingang ersetzt. Rund 70 freistehende Parkplätze ergänzen die insgesamt 5.750 qm umfassende Fläche des Lebensmitteleinzelhändlers.
Über kurz oder lang
Der Eingangsbereich stellt die Kundschaft vor die Wahl: Direkt einkaufen oder zunächst einen Kaffee beim Bäcker Hosselmann in der Vorkassenzone einnehmen? Entscheiden sich Kund:innen für den Einkauf, führt sie der klassische Rundlauf zunächst in die Obst- und Gemüseabteilung. Diese fällt mit einer Größe von 100 qm für einen Supermarkt eher klein aus.
„Zu unseren Profilierungswaren zählen die Bedientheken im Frischebereich. Hier bieten wir vieles aus eigener Herstellung an. Einen weiteren Schwerpunkt bilden bei uns die Getränke“, erklärt Manfred Guder, der beim Unternehmen u. a. für die Ladenplanung verantwortlich ist. Inszeniert werden Früchte und

Alle Produkte werden beleuchtet präsentiert.
Foto: EHI
Gemüse dementsprechend zurückhaltend in handelsüblichen Kunststoffbehältern und vereinzelt in geflochtenen Körben – nach Aussage von Guder auch zugunsten der Nachhaltigkeit. „Da wir zur Ware die Kisten präsentieren, in denen sie geliefert wird, sparen wir Verkaufsfläche ein. Zudem lagern wir nur die Getränkemengen im Markt, die benötigt werden, und können so eine größere Vielfalt an Getränken anbieten.“
Neu und eine Besonderheit im Markt ist ein Shop-in-Shop von Eat Happy, der sich direkt an die Obst- und Gemüseabteilung anschließt. Noch bevor Kund:innen die 15 m lange Frischetheke für Fleischwaren und Käse erreichen, haben sie erneut die Wahl:
„Wir haben den Markt in zwei Bereiche unterteilt: Der kurze Rundlauf eignet sich für den schnellen Einkauf, der lange Rundlauf ist auf den größeren oder auch Wocheneinkauf abgestimmt. Von der Frischetheke aus können Kund:innen also entweder die kleine Runde zum Checkout für den schnellen Einkauf wählen oder den Weg über die gesamte Verkaufsfläche fortsetzen. Dort befinden sich u. a. die Waren der Normal- und Minuskühlung, Spirituosen, Weine, Sekt sowie die Genussartikel für den Abend“, erklärt Guder.
Beide Rundgänge treffen im 350 qm großen Getränkebereich wieder aufeinander, einem Blickfang im Wolbecker K&K-Markt: Eine abgehängte Decke, eine Glasvitrine, Weinfässer und dekorative Pflanzen rücken die Wein- und Spirituosenabteilung – die sogenannte Genießbar – optisch in den Mittelpunkt. Anschließend erreichen die Kund:innen den Checkout, der drei traditionelle Kassentische umfasst. In Hochphasen steht ein viertes Bedienterminal zur Verfügung.
Kreativ kombiniert
Optisch fällt im neu errichteten Supermarkt vor allem die beachtliche Raumhöhe ohne Zwischendecke ins Auge, die die Temperaturen im Sommer und Winter weitgehend eigenständig reguliert und sich damit positiv auf das Raumklima und die Lebensmittelerhaltung auswirkt. Die Energieversorgung erfolgt in der

Der Weinbereich.
Foto: Umdasch
Filiale wie bei allen Neubauten des Händlers über Photovoltaikanlagen auf dem Dach. Ziel ist es, den eigenen Stromverbrauch vollständig damit zu decken. Darüber hinaus setzt der Vollsortimenter seit Jahrzehnten auf Wärmerückgewinnung. Um die Wärmeproduktion durch steckerfertige Geräte zu reduzieren, plant K&K, zukünftig Verbundanlagen einzuführen. Zu den weiteren energetischen Maßnahmen zählen die LED-Grundbeleuchtung und der Verzicht auf F-Gase im Kühlbereich.
Gestalterisch präsentiert sich der von Umdasch mit der K&K-Geschäftsleitung geplante und realisierte Markt zeitgemäß: Die industriell anmutende graue Decke und die keramischen Bodenfliesen bilden einen Kontrast zu zahlreichen Präsentationsmodulen aus Eichenholz. Schriftzüge wie „Milch + mehr“, „süß oder salzig“ oder „auf’n Schluck“ navigieren in Kombination mit bunten Visuals und farblich auf die Abteilung abgestimmten Holzlamellen durch den Store. Vereinzelt gewähren 1,60 m tiefe Regale Übersicht über den Markt, bis zu 2,50 m oder an manchen Stellen gar 3 m breite Gänge lassen die Verkaufsfläche luftig erscheinen.
Technologisch erprobt K&K viel: Was nicht überzeugt oder nicht passt, findet keinen Platz auf der Fläche. So verzichtet das Handelsunternehmen aktuell noch auf Self-Checkout-Kassen. Diese lohnten sich erst bei einer höheren Anzahl an Terminals und bedürften zudem weiteren Personals, begründet Guder die Entscheidung. Auch der Nutzen digitaler Preisschilder wird zunächst in einem anderen Markt getestet. In puncto E-Mobilität ist K&K in Münster-Wolbeck schon vorbereitet: Die Infrastruktur für E-Ladesäulen wurde bereits gelegt, erste Gespräche mit Dienstleistern laufen.
K&K, MÜNSTER
Adresse Münsterstr. 54, 48167 Münster-Wolbeck
Verkaufsfläche 1.650 qm
Investition rd. 7 Mio.
Jahresumsatz rd. 6,5 Mio.
Anzahl Mitarbeitende 40
Anzahl Artikel 18.000
Anzahl Parkplätze 70
Anzahl Checkouts 4
Ladenplanung und -bau Umdasch
Beleuchtung Oktalite
Kühlmöbel Große Kracht
Bedienungstheken Aichinger