Der Gesamtmarkt beträgt 25,4 Mrd. Euro, daran haben nach wie vor die Branchengiganten den größten Anteil. Jeder zweite Händler ist online und offline im Markt. Erstmals wurden Mobil-Aktivitäten, Google Shopping-Verkäuferbewertungen und Web Analytics untersucht.
Im Zeitraum April bis September 2012 wurden, nach der Reduzierung einer Longlist mit über 3.000 Onlineshops, rund 1.300 Shops aus Kundensicht im Hinblick auf Produktsegmente, Payment, Versandarten sowie viele weitere Merkmale manuell untersucht. Schwerpunkt sind Shops für physische und digitale Güter im B2C-Bereich. Zusätzlich wurde eine Händlerbefragung zum E-Commerce-Umsatz im Jahr 2011 durchgeführt.
Der betrachtete Gesamtmarkt im Umsatzjahr 2011 beträgt 25,4 Mrd. Euro (2010: 22,7 Mrd. Euro; 2009: 20 Mrd. Euro). Davon erwirtschaften die 500 umsatzstärksten Händler mit 22,2 Mrd. Euro einen Anteil von 87,3 Prozent. Damit sind diese Händler beinahe so stark wie die Top 1.000 im Umsatzjahr 2010! Da die 10 stärksten Händler einen Anteil von 32 Prozent am Gesamtmarkt ausmachen, ist die Konzentration nach wie vor beachtlich.
Hohe Konzentration
Der Marktführer Amazon hat einen Anteil von 14 Prozent mit einem Umsatz von 3.433,5 Mrd. Euro. Der stärkste Shop der Otto Group, otto.de (1.551,8 Mio. Euro) sowie neckermann.de (691 Mio. Euro) folgen auf den nächsten Plätzen. Der Onlineshop des Traditionsunternehmens Neckermann ist, bedingt durch das eröffnete Insolvenzverfahren, seit Ende September nicht mehr im Netz. Vorgerückt auf Platz 4 ist der Online-Pure-Player notebooksbilliger.de, dieser konnte einen Umsatz von 455 Mio. Euro verzeichnen. Das Unternehmen wurde 2002 gegründet und betreibt mittlerweile 2 stationäre Geschäfte. Zuletzt wurde angekündigt, dass künftig unter der Shop-URL auch Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen zu finden sein werden.
Viele Betreiber von Onlineshops nutzen weitere Vertriebskanäle. 48,2 Prozent betreiben stationäre Ladengeschäfte. Hier finden sich die ursprünglich stationären Händler und Onlinehändler, die den Schritt in den stationären Handel gewagt haben und sich nun mit neuen Themen wie dem Bargeld- Management auseinander setzen müssen. Hier gibt es zahlreiche Händler, die lediglich ein Geschäft betreiben, entweder zur Festigung des Vertrauens von Onlineshoppern oder als Showroom. 42,2 Prozent resp. 25,5 Prozent der Händler bieten Produkte auf den Marktplätzen Amazon und Ebay an. Einen Katalog setzen knapp ein Viertel (24 Prozent) der Händler ein. Dazu zählen nicht nur die großen Hauptkataloge. Heute sind es vermehrt Magazine wie das von Zalando oder dem im Oktober vorgestellten Otto-Magazin „MyLife".
Couch Commerce
Sprach man vor einigen Jahren vielfach von M-Commerce, gewinnt heute der Begriff „Couch Commerce“ an Bedeutung, also das vom Desktop unabhängige Onlineshopping mit Tablets und Smartphones. 167 Shops (17 Prozent) bieten eine optimierte mobile Website an, davon 137 mit Shop-Integration. 183 Händler (18 Prozent) stellen eine App bereit, meist für iOS (169 Händler) und etwas seltener für Android (92 Händler). Ein Großteil der Apps hat auch eine Shop-Funktionalität.
Insgesamt stellen 21,4 Prozent der Top-1.000-Onlineshops eine für Smartphones optimierte Website oder App mit integriertem Shop zur Verfügung. Insgesamt ist der Onlinehandel getrieben durch schnelle Entwicklung in der Internet- Technologie sowie von jungen, aufstrebenden Unternehmen. Online-Pure-Player oder Start-ups haben keine Angst vor dem Wettbewerb mit den etablierten Retailern.
Quelle der Abbildung: EHI Retail Institute
Kontakt: hofacker@ehi.org