Gut 2.600 qm reine Verkaufsfläche – für diesen Standort entwickelte der niederländische Lebensmittel-Filialist ein neues Konzept, das sich deutlich von seinem weithin bekannten Supermarktformat abhebt. Als Vorbild diente der Foodmarkt in Breda, den es seit dem Jahr 2013 gibt und der als reines Pilotprojekt geplant war. Jährlich sollen nun 2 oder 3 Märkte in diesem neuen Format hinzukommen. Die Filiale in Amsterdam ist weit von dem entfernt, was man sich unter Discounter vorstellt. Hier wird auf Einkaufserlebnis, Service und Beratung gesetzt.
Sobald der Kunde das Geschäft betritt, fühlt er sich wie auf dem Markt, denn hier erwartet ihn eine groß angelegte Obst- und Gemüseabteilung. Das Angebot umfasst zum Beispiel Körbe voller Paprika und nicht alltägliche Gemüsesorten wie Spargelbohnen, Bittermelonen, Speiserüben, schwarzen Winterrettich oder Regenbogen-Karotten. Auch die Frische-Abteilungen für Brot, Käse und Fleisch strahlen neben der besonderen Atmosphäre, die überall in der Filiale spürbar ist, Sorgfalt und Engagement aus.
Die gesamte Ladeneinrichtung wurde von Van Keulen Interieurbouw geliefert, wobei die Stahlkonstruktion des alten Gebäudes eine Herausforderung darstellte. In die großen, gebogenen Säulen wurden Holzregale für die Waren integriert, sodass der Kunde die Stahlkonstruktion nicht als störend empfindet.
Neues Konzept
Dieser außergewöhnliche neue Jumbo-Sprössling ist am Gedempt Hamerkanaal 223 in Amsterdam zu finden, in unmittelbarer Nähe der bekannten Kromhouthal, einer der kreativsten Gegenden Amsterdams. Es ist der Startschuss für ein neues Konzept von Jumbo, mit dem Einkaufen zu einem Erlebnis werden soll. Die in Breda gesammelten Erfahrungen waren so positiv, dass man beschloss, in einem Zeitraum von maximal 5 Jahren rund 10 Märkte dieser Art zu realisieren.

Im Angebot einer Großstadt-Markthalle dürfen natürlich auch gesunde Convenience-Angebote nicht fehlen. (Foto: Jumbo)
Was in Amsterdam-Nord zu allererst auffällt, ist, dass an der Fassade des neuen Jumbo kein Name steht. Vergeblich sucht man auch nach der so vertrauten Jumbo-Farbe Gelb. Der Foodmarkt ist in dem ehemaligen Fabrikgebäude eines Technikunternehmens entstanden. Jumbo wollte hier von seinem bekannten Image abweichen und einen komplett neuen Auftritt schaffen. „Wir wollten, dass die Kunden sofort sehen, dass es sich um etwas vollkommen Neues handelt“, sagt ein Sprecher des Handelsunternehmens.
Das einzigartige Gebäude besticht mit seiner Industrie-Atmosphäre und einer gesunden Dosis Tageslicht. Diese wird durch Isolight-Satteldächer erzielt, Tageslichtelemente mit Sonnen- und Wärmeschutz. Mit diesem neuen Glassystem konnten die alten Elemente der Fabrikhalle beibehalten werden, während die Qualität des vorhandenen Tageslichteinfalls beträchtlich verbessert wurde. Jumbo entwickelte das Konzept Foodmarkt zu einem Zeitpunkt, an dem das Unternehmen eine große Aufgabe zu stemmen hatte: den Umbau von rund 300 früheren C1000-Filialen. Seit das Unternehmen vor gut 5 Jahren einen Großteil der Filialen von Super de Boer und C1000 übernahm, ist es mit diesem Umbau beschäftigt. Mittlerweile sind rund 500 Märkte auf das Jumbo-Format umgestellt.
Reifeschränke für Fleisch
Der Amsterdamer Foodmarkt ist doppelt so groß wie der Standort in Breda. Das Angebot an frischen Salaten und frischem Backwerk ist in Amsterdam umfangreicher, und auch die asiatische Küche nimmt deutlich mehr Raum ein. Der Foodmarkt Amsterdam lässt sich damit als eine Kombination aus Supermarkt und Gastronomiebetrieb verstehen. Das Konzept zeigt sonnenklar, was Jumbo mit Qualität und Innovation anstreben möchte, und es eignet sich hervorragend für eine modulare Umsetzung in anderen Supermärkten. Reifeschränke für Fleisch und die Pizzaecke wurden bereits an anderen Standorten eingeführt. Jumbo bedient seine Kunden derzeit über drei Vertriebskanäle bzw. Formate: die normalen Supermärkte, den Frischemarkt und den Internet-Vertrieb.
Jumbo Foodmarkt, Amsterdam
Adresse: Gedempt Hamerkanaal 223, Kromhouthal,
Amsterdam-Nord
Eröffnung: 26. November 2014
Verkaufsfläche: rund 2.600 qm
Mitarbeiter: rund 200
Ladeneinrichtung: Van Keulen Interieurbouw
Visuelle Kommunikation: Sens InstoRetail
Glasdächer: Jet BIK
Mitte Mai dieses Jahres umfasste das Angebot des Unternehmens 50 Abholstationen, sogenannte Pick-up-Points, und schon im Sommer sollen es mehr als 100 sein. Überhaupt ist bei Jumbo seit Anfang des Jahres rund um den E-Commerce viel geschehen. Nacheinander wurden eine App für Smartphones und eine App für Tablets eingerichtet. Mit der Tablet- App war man der erste Anbieter in den Niederlanden. Bei allen Aktivitäten rund um die stationären Märkte behielt das Unternehmen somit auch neue Arten des Einkaufens im Blick. Jumbo erwartet, dass die Kunden ihre Einkäufe in den kommenden Jahren sowohl online als auch offline tätigen werden und möchte alle Möglichkeiten bieten, den Kunden die Wahl zu bieten, wie und wann sie einkaufen. Kontinuierliche Erneuerung betrachtet das Unternehmen laut eigener Aussage als Weg zu Wachstum in Zeiten teilweise schwindender Umsätze.
So geht man in Amsterdam zum Beispiel im Bereich Gesundheit ein Stück weiter als in anderen Geschäften. Der Mediq-Apothekenservice steht an 7 Tagen in der Woche zur Verfügung, und es besteht eine enge Zusammenarbeit mit den Ernährungsberaterinnen von Foodsisters, um den Menschen eine gesunde und bewusste Ernährung nahezubringen. Insgesamt beschäftigt der neue Standort rund 200 Mitarbeiter, von denen 120 direkt aus Amsterdam stammen.
Fotos (3): Jumbo
Weitere Informationen: www.jumbo.com