Roboter auf dem Vormarsch | stores+shops

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Media Markt testet Roboter zur Auslieferung von Waren. (Foto: Media Markt)

Roboter auf dem Vormarsch

Adler Modemarkt in Erfurt überließ Roboter „Tory“ die Bestandsaufnahme, bei Pizza Hut in Singapur nahm „Pepper“ Bestellungen entgegen und wickelte Zahlungsvorgänge ab, in Neuseeland schickt der Pizza-Lieferservice seinen Prototypen eines Lieferroboters zu den Haushalten. Ähnliches testet seit Oktober auch Media Markt in Deutschland.

Ende 2015 führte der Elektronikhändler Media Markt Same-Day-Delivery ein. Um Konsumenten die taggleiche Lieferung anbieten zu können, werden im Düsseldorfer Stadtteil Grafental derzeit autonome Roboter des Tech-Start-ups Starship Technologies zur Auslieferung von digitalen Express-Bestellungen eingesetzt.

In Anspruch nehmen können den Service bisher nur Kunden, deren Lieferadresse sich im Einzugsbereich des Testgebiets befindet, da der Roboter auf eine Warenlieferung im Umkreis von 1,5-5 km von der Basisstation ausgelegt ist. Zudem muss das gewünschte Produkt im Markt sofort verfügbar sein und darf bei einer maximalen Größe von 33 x 33 x 38 cm ein Gesamtgewicht von neun kg nicht überschreiten – dies entspricht dem Leergewicht des Roboters.

Bitte nach Ihnen

Das elektrische Gefährt mit 6-Rad-Antrieb fährt mit einer Geschwindigkeit von rund sechs Stundenkilometern auf dem Gehweg und anderen für Fußgänger zugänglichen Bereichen und kann Bordsteinkanten überwinden. Neun Kameras und Ultraschallsensoren ermöglichen dem Roboter, Hindernisse zu erkennen und bei Bedarf zu stoppen. Auf schmalen Wegen lässt er Fußgänger passieren. Die Lokalisierung erfolgt über laufend aktualisierte digitale Straßenkarten. Diese Art der Zustellung setzt voraus, dass Besteller ihre Mobilfunknummer angeben. So kann der Roboter den Kunden informieren, wenn er mit der Lieferung vor der Tür steht. Zur Verifizierung erhält der Empfänger bei Anlieferung eine Benachrichtigung auf sein Smartphone, die einen Code enthält, mit dem der Deckel des Roboters entriegelt werden kann. Sobald ein Empfänger den Deckel schließt, macht sich der Roboter eigenständig auf den Rückweg zum Markt.

Wunschtermin

Im Mittelpunkt des Pilotprojekts steht für Media Markt, sich den Bedürfnissen des Kunden anzunähern, zum Beispiel durch Auslieferung eines Produkts zum Wunschtermin. Lieferroboter bringen Bestellungen innerhalb von 30 Minuten bis drei Stunden nach Bestelleingang zum Kunden nach Hause. Alternativ ist eine Zustellung zum Wunschtermin am selben Tag oder an einem Wunschtag bis vier Tage nach Bestelleingang und mit einem Zeitfenster von zwei Stunden möglich.

Obwohl das Gefährt eine Isolierung von wärme- bzw. kälteempfindlichen Sendungen ermöglicht, kann es in den Wintermonaten nur eingeschränkt in Anspruch genommen werden, da der Starship-Roboter aus Sicherheitsgründen bisher nur bei Helligkeit fahren darf. Zum Thema Sicherheit: Bisher werden die Roboter von menschlichen Operatoren geführt, in Zukunft soll ein menschlicher Operator mehrere Roboter fernsteuern können. Diese Form der Kontrolle dient zugleich als Schutz vor Diebstahl.

Ziel des Projekts ist es – neben dem Kundenservice – besser verstehen zu können, wie Lieferroboter Menschen im Alltag unterstützen können – nicht nur Konsumenten, sondern auch die Mitarbeiter eines Händlers. Absicht sei hierbei nicht, die Mitarbeiter durch Roboter zu ersetzen, sondern sie zu entlasten. So könnten sich Angestellte vermehrt Beratungsgesprächen widmen. Media Markt erhofft sich von dem Projekt zudem, Kosten zu sparen und nachhaltiger agieren zu können.

Nach Angaben von Starship kostet eine Auslieferung mit Roboter 1 US-Dollar inklusive Betrieb, Wartung und Investitionen in das System und sei damit 5-10-mal günstiger als andere Liefermethoden. Das Gefährt wird elektronisch betrieben und stößt keine Schadstoffe aus. Zu den Pilotmärkten gehören neben Deutschland auch die Schweiz, Großbritannien und die USA. Der Testbetrieb läuft bei Media Markt bis Ende Dezember 2016.

Fotos (1): Media Markt

Weitere Informationen: sieweke@ehi.org

Smarte Lieferlogistik: Transporter mit Robotern

Die „letzte Meile“ der Lieferlogistik übernehmen Roboter. (Foto: Mercedes Benz)

Die „letzte Meile“ der Lieferlogistik übernehmen Roboter. (Foto: Mercedes Benz)

Mercedes-Benz und Starship Technologies haben Anfang September gemeinsam einen Lieferwagen-Prototypen vorgestellt, der einen umgebauten Transporter und autonome Lieferroboter kombiniert und damit die Zukunft der Paketzustellung revolutionieren soll. Erste Straßentests stehen kurz bevor.

Der umgebaute Sprinter kann acht autonome Lieferroboter befördern, um Pakete und Express-Lieferungen an Haushalte und Büros zuzustellen. Um dem Verkehr im Stadtzentrum zu entgehen, fahren die Sprinter zu einem zentralen Standort, von dem aus die Roboter die letzte Strecke alleine zurücklegen. Nach Aussage von Starship Technologies, dem Entwickler der Roboter, ist diese Kombination sinnvoll, da die Roboter auf einen Radius von 1,5 bis 3km begrenzt und in der Lage sind, die Wartezeit bei On-Demand-Lieferungen deutlich zu reduzieren. Auf diese Weise sollen in einer 9-Stunden-Schicht 400 Pakete ausgetragen werden. Tests der Lieferroboter alleine laufen bereits mit Just Eat, Hermes, der Metro Group (Media Markt) und der Schweizerischen Post.

Ein weiteres visionäres Transporter-Konzept für die Zukunft stellte Mercedes-Benz Vans ebenfalls im September in Stuttgart vor: den „2030 Mercedes Vision Van". Hier übernehmen Drohnen auf dem Dach die Auslieferung der Waren, die auf einem vollautomatischen Logistik-Regal komplett in den Transporter geschoben werden.

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