Digitale Innovationen am POS | stores+shops

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Technische Innovationen wurden auf dem EHI Marketing-Themenworkshop „Digital Innovation@POS“ vorgestellt (Foto: Wanzl)

Digitale Innovationen am POS

Zukunftsweisende Strategien und Technologien zur nachhaltigen Steigerung der Wertschöpfung am POS standen im Mittelpunkt des EHI Marketing-Themenworkshops „Digital Innovation@POS“ am 27. Juni. Rund 100 Teilnehmern führender Handelsunternehmen, vornehmlich aus den Bereichen Marketing und IT, diskutierten im GS1 Germany Knowledge Center in Köln über Big Data, den Einsatz von Robotik und digitale Sprachassistenten.

„Digitale Medien weisen, anders als klassische Medien, eine höhere Flexibilität auf“, erklärt Thorsten Wien, Geschäftsführer der Visual Art Germany GmbH. Inhalte können schnell verändert und Rabatte oder Preise dynamisch gestaltet werden. Trotz der vielfältigen Möglichkeiten sollte der Einsatz wohlüberlegt sein, um mit digitalem Bewegtbild Mehrwert schaffen zu können. Die Zonen im Geschäft, Ladenbau, Lichtverhältnisse, Laufwege und Tageszeiten sind hierbei entscheidende Faktoren. Big Data, so gibt Thorsten Wien den Teilnehmern mit auf den Weg, sei bei diesen Strategien von entscheidender Bedeutung. Richtig eingesetzt können gesammelte Informationen die Marketingstrategie eines Unternehmens maßgeblich optimieren. Denn standortbasierte digitale Kommunikation ermöglicht in Verbindung mit den richtigen Daten eine zielgruppen- und tageszeitengenaue Promotion.

Spannende Vorträge behandelten auch das Thema standortbasierte Kommunikation (Foto: EHI)

Spannende Vorträge behandelten auch das Thema standortbasierte Kommunikation (Foto: EHI)

Wie mithilfe von Big Data die lokale Kommunikation datengetrieben optimiert werden kann, erläuterte Jens Schnückel in seinem Vortrag. Der Geschäftsführer der Brandlocal GmbH, ein auf Geo-Intelligence-Lösungen spezialisiertes Unternehmen, zeigte auf, wie gesammelten Datenmengen durch einen räumlichen Bezug Mehrwert gegeben werden kann. Durch regionales Marketing können potenzielle Kunden verortet und angesprochen werden.

Kundendaten können durch Dienstleister gesammelt und bereitgestellt werden. Markus Pfitzmaier von der Firma Wanzl zeigte beispielhaft anhand des Softwaresystems „Wanzl Connect“, wie mit bereits vorhandener POS-Ausstattung, zum Beispiel Einkaufswagen, Informationen zu Kunden gesammelt werden können. Systembausteine der Softwarearchitektur sind der „Smart Trolley“, der „Store Manager“ und das Modul „Customer Connect“.

Der Smart Trolley ist ein mit RFID ausgerüsteter Einkaufswagen. Er bildet einen zentralen Baustein zur Digitalisierung des Ladengeschäfts. Ebenso gibt es die Möglichkeit, Einkaufskörbe mit RFID-Technologie auszustatten. Der App-Baustein Customer Connect ermöglicht die Integration von Funktionen in bestehende Retail-Apps, darunter eine Shopping-Liste, personalisierte Angebote und aktuelle Preise. Das Kunden-Smartphone kann ebenso in den Einkauf integriert werden, so auch für das bargeldlose Bezahlen am Checkout. Das System soll den Einzelhändler bei der Prozesssteuerung seines Ladengeschäfts unterstützen, indem es beispielsweise Kundeninformationen wie Laufwege im Markt, Aufenthaltsdauer, bevorzugte Produkte und den Umsatz im Wagenkorb sammelt. Der Baustein Store Manager sammelt alle eingehenden Daten auf einer Plattform und dient als digitale Schaltzentrale.

Emotionen erwecken

„Kaufentscheidungen werden emotional getroffen“, erklärt Michael Kimmich von der Echion AG. Der Onlinehandel profitiert von Sortimentsbreite und –tiefe, Warenverfügbarkeit, Einfachheit und einer hohen Transparenz.

Mit sogenannten Skills können Händler digitale Sprachassistenten als Marketinginstrument nutzen. (Foto: Amazon)

Mit sogenannten Skills können Händler digitale Sprachassistenten als Marketinginstrument nutzen. (Foto: Amazon)

Ein Vorteil des stationären Handels liegt laut Kimmich darin, dass im Store zusätzlich die Sinne eines Konsumenten angesprochen werden können. Instore-Medien eröffnen Händlern verschiedene Möglichkeiten, angefangen bei Instore-Audio über Digital Signage bis hin zu Raumbeduftung. Auch technische Innovationen können einen Anreiz bieten: Digitale Sprachassistenten haben Einzug in das Leben von Privathaushalten gehalten. Doch auch der Einsatz am POS bietet Händlern neue Möglichkeiten Kunden anzusprechen.

In seinem Vortrag zu künstlicher Intelligenz in der Handelsfiliale stellte Volker Wissmann, Geschäftsführer der Online Software AG einen sogenannten Skill für Amazons Alexa vor. Mit der Kommunikationsplattform Prestige Enterprise und dem Alexa-Skill „Kim“ können Händler Kunden zu Hause und in der Filiale verschiedene Serviceleistungen anbieten.

Roboter als Verkäufer im Einzelhandel (Foto: Pi4 Robotics GmbH)

Roboter als Verkäufer im Einzelhandel (Foto: Pi4 Robotics GmbH)

„Alexa, was sind die heutigen Angebote bei Hit?“, lautet es zum Beispiel bei einem Aachener Hit-Markt, in dem Amazons Sprachassistent als Servicepoint eingesetzt wird. Thomas Manke der Pi4 Robotics GmbH stellte einen neu entwickelten Kiosk vor, in dem humanoide Service-Roboter zum Einsatz kommen. Zwei Jahre lang entwickelte der Anbieter für Robotik und Bildverarbeitungs-Systeme aus Berlin den „Workerbotkiosk“. Der zweiarmige Roboter kann Produkte verkaufen, aber auch für Click & Collect Services eingesetzt werden. Lösungen wie diese haben neben der Verkaufsfunktion einen Eventcharakter und können so, ähnlich wie ein passender Duft oder Musik, Emotionen am POS wecken.

Fotos (4): Wanzl (1), EHI (1), Amazon (1), Pi4 Robotics GmbH (1)

Weitere Informationen: www.ehi-marketingforum.de

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