Umsatzstärkste Online-Shops: Ein Blick unter die Motorhaube | stores+shops

Anzeige
{{{name}}}

Vorgeschlagene Beiträge

Anzeige

Die Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2018“ von EHI Retail Institute und Statista blickt unter die Motorhaube der 1.000 umsatzstärksten Onlineshops in Deutschland.
Foto: Stock/Vividz Foto

Umsatzstärkste Online-Shops: Ein Blick unter die Motorhaube

Ob Online-Pureplayer, Multichannel- oder Omnichannel-Händler – ein Onlineshop braucht eine technische Basis. Diese wird entweder selbst entwickelt, oder ein bestehendes System wird genutzt. Die Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2018“ von EHI Retail Institute und Statista blickt unter die Motorhaube der umsatzstärksten Onlineshops in Deutschland.

Heutzutage gibt es viele Anforderungen an das Shopsystem, sowohl im Frontend als auch im Backend. So ist beispielsweise die korrekte Darstellung des Onlineshops auf einer Vielzahl verschiedener Geräte – vom klassischen Desktop-System über Tablets bis hin zu Smartphones – essenziell, um einer größtmöglichen Zahl an Kunden eine komfortable Shopping-Erfahrung zu bieten. Aber auch im Hintergrund spielt die technische Umsetzung hinsichtlich der Anbindungsmöglichkeit an bestehende Systeme eine große Rolle, beispielsweise bei Händlern, die ihr Stationärgeschäft mit dem Onlinehandel verknüpfen und Omnichannel-Services anbieten wollen.

Für die Erfassung der Shopsysteme der 1.000 umsatzstärksten Onlineshops in der Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2018“ wurden die Browser-Add-ons „Wappalyzer“ und „Builtwith“ genutzt, die über einen Abgleich verschiedener Quellcode-Fragmente eine Zuordnung zu bekannten Shopsystemen herstellen. Über diese automatische Erfassung konnten über 50 Prozent der Onlineshops eindeutig zugeordnet werden.

Die durchschnittlich umsatzstärksten Kunden unter den Top-1.000-Shops hat IBM.

Christoph Langenberg

Data Analyst & Projektleiter E-Commerce, EHI Retail Institute

Magento am weitesten verbreitet

Unter den Top-1.000-Onlineshops in Deutschland ist „Magento“ das meist verbreitete Shopsystem. 14,0 Prozent der Shops setzen auf die seit 2018 zu Adobe gehörende Shop-Software. Auf Platz 2 liegt „Shopware“, das seine Verbreitung im Vergleich zum Vorjahr von 6,4 auf 8,8 Prozent erhöhen konnte und damit „Oxid Eshop“ hinter sich lässt, das bei 7,4 Prozent Verbreitung liegt. „Hybris“ kommt auf einen Anteil von 4,8 Prozent und sichert sich damit weiterhin den vierten Platz.

Verteilung Shopsysteme

Verteilung Shopsysteme
Foto: EHI/Statista

Nach der Übernahme von Demandware durch Salesforce wird die Marke als „Salesforce Commerce Cloud“ geführt – und liegt damit auf Rang 5 der meistverbreiteten Shopsysteme unter den Top-1.000-Onlineshops. Das kostenlose System „osCommerce“ konnte in 2,9 Prozent der Fälle identifiziert werden. Berücksichtigt man, dass auch „xt:- Commerce“ (1,0 %) auf „osCommerce“ aufbaut, arbeiten knapp 40 Shops auf dieser Software-Basis.

Das von IBM entwickelte System „Websphere Commerce“ findet sich bei 2,2 Prozent der Onlineshops, „Intershop“ bei 1,8 Prozent und „Plentymarkets“ bei 1,5 Prozent. Komplettiert wird das Ranking von „JTL-Shop3“ (1,0 % Verbreitung), „Websale“ (0,7 %) und „Novomind iShop“ (0,6 %). Alle weiteren identifizierten Shopsysteme liegen unter 0,5 Prozent Anteil.

Die automatisierte Erkennung des Shopsystems konnte bei 45,1 Prozent der Onlineshops keinen Treffer finden. Dies bedeutet, dass es sich bei diesen Fällen entweder um Eigenentwicklungen handelt, oder um Shopsysteme, die der eingesetzten Analysesoftware nicht bekannt sind bzw. nicht identifiziert werden können oder aber um Shopsysteme, die so sehr customisiert wurden, dass der Ursprung nicht mehr erkennbar ist. Zu den nicht identifizierbaren Systemen gehören beispielsweise „Spryker“ oder „Commercetools“, die sich als Operating System bzw. Plattform für Commerce verstehen.

Unterschiedliche Systeme für unterschiedliche Shops

Nicht nur die reine Verbreitung unter den Top-1.000-Onlineshops ist von Relevanz – die Studiendaten ermöglichen auch eine Zuordnung, von welchen Onlineshops welche Shopsysteme bevorzugt werden. So erzielen die Onlineshops, die auf „Magento“, das meistverbreitete System setzen, im Median einen Umsatz von 8,6 Mio. Euro.

Durchschnittlicher Onlineshop-Umsatz nach Shopsystem (Median)

Durchschnittlicher Onlineshop-Umsatz nach Shopsystem (Median)
Foto: EHI/Statista

Andere Shopsysteme, die sich in ähnlicher Größenordnung bewegen, sind „Websale“ (9,6 Mio. Euro), „osCombeträgt der Umsatz aller Onlineshops im Median, die auf das Shopsystem Magento setzen. merce“ (8,8 Mio. Euro), “Shopware“ (8,2 Mio. Euro) oder „Plentymarkets“ (8,2 Mio. Euro). Auch „JTL-Shop3“ (7,7 Mio. Euro) oder „xt:Commerce“ (7,5 Mio. Euro) unterscheiden sich hinsichtlich der durchschnittlichen Größe der Onlineshops, die auf das jeweilige System zurückgreifen, kaum von den „Magento“-Shops. Damit liegen diese Anbieter alle leicht unter dem Median von 9,7 Mio. Euro aller Shops im Ranking und bedienen von den 1.000 umsatzstärksten Onlineshops aus Deutschland eher die untere Hälfte.

Die durchschnittlich umsatzstärksten Kunden unter den Top- 1.000-Shops hat IBM. Die Anbieter, die auf „IBM Websphere Commerce“ setzen, erzielen im Median einen Umsatz von 42,8 Mio. Euro. Damit liegt das Shopsystem deutlich vor „Novomind iShop“, das von 6 Shops eingesetzt wird, die im Median einen Umsatz von 25,5 Mio. Euro erwirtschaften. Ebenfalls deutlich über dem Umsatz-Median aller Onlineshops liegen „Intershop“ (16,8 Mio. Euro) und „Hybris“ (13,7 Mio. Euro). Die Kunden von „Salesforce Commerce Cloud“ unter den Top 1.000 liegen mit einem Median von 10,3 Mio. Euro noch knapp über dem Mittel aller Shops.

Top-1.000-Shops nur die Spitze des Eisbergs

Auch wenn die Top-1.000-Onlineshops hinsichtlich der Umsatzstärke einen großen Teil des deutschen E-Commerce abbilden, ist bei den Analysen zu beachten, dass sie hinsichtlich der Menge an Online-Anbietern in Deutschland nur die Spitze des Eisbergs sind. Insofern gilt für diese Marktanteilsanalysen, dass diese kein repräsentatives Bild aller in Deutschland aufgesetzten Onlineshops abbilden.

Es gibt weitere Systeme, die insbesondere für kleinere Händler attraktiv sind und daher in den Top 1.000 nicht oder kaum vorkommen. Laut builtwith.com zählen hierzu insbesondere das WordPress-Plugin „WooCommerce“ und das auf kleine und mittelständische Onlineshops ausgerichtete „Shopify“. Beide sind für die umsatzstärksten Shops in Deutschland aber nur von geringer Relevanz – hier bedienen, wie die Analyse gezeigt hat, andere Anbieter die Bedürfnisse der großen Player.

langenberg@ehi.org  

Produkt-News