Mit „Building Information Modeling“ zum digitalen Zwilling | stores+shops

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Das Hybrid-Hochaus in Berlin wird mittels BIM-Methode geplant.
Foto: sauerbruch hutton

Mit „Building Information Modeling“ zum digitalen Zwilling

Zu den Mietern moderner Einkaufszentren zählen neben Verkaufsflächen inzwischen Cafés, Restaurants, Kitas und Entertainmentareale. Damit wird auch die Planung solcher Mixed-use-Objekte zunehmend komplexer. Dabei geht es um die Frage, wie nachhaltig der entstehende Komplex sein soll und auch die dazugehörigen Infrastrukturen spielen eine kostspielige Rolle. Fehlplanungen sind fatal und nur schwer korrigierbar. Abhilfe soll die Methode „Building Information Modeling“, kurz BIM, schaffen.

Erst planen und dann bauen – so lautet das Prinzip von „Building Information Modeling“. Vernetzte Zusammenarbeit ermöglicht es, Shopping-Center erst virtuell abzubilden und anschließend real zu bauen. Das virtuelle Modell ist ein dreidimensionaler, digitaler Zwilling des späteren Shopping-Centers in abgestimmter Detailtiefe. Die Planer definieren die genauen Maße, Kosten und Lebensdauer der Einrichtungsmaterialien und dessen Schalldurchlässigkeit. Idealerweise umfasst BIM den gesamten Lebenszyklus eines Shopping-Centers: von der Planung über den Bau, den Betrieb und das Facility Management bis hin zum Rückbau. So lassen sich Termin-, Kosten-, und Qualitätsrisiken reduzieren. Darüber hinaus kann man im Modell die Planung effizienter auf Konsistenz prüfen und damit frühzeitig Planungsfehler aufdecken.

Nachhaltigkeit im Blick

Mit BIM schaffen Bauherren außerdem die Voraussetzung für mehr Nachhaltigkeit: Im Gebäude-Modell können Informationen zu den verwendeten Baustoffen und deren chemischer Beschaffenheit gespeichert werden. CO₂-Fußabdruck, Gesundheit, Flexibilität, Recyclingfähigkeit und Trennbarkeit lassen sich so in einer BIM-Datenbank hinterlegen. Mithilfe eines Ampelsystems lässt sich Optimierungspotenzial erkennen. Aus den Modelldaten können auch Simulationen, etwa zur Energieeffizienz, erstellt werden.

Mittels Laserscanning kann auch für bereits bestehende Einkaufszentren ein digitaler Zwilling – ein BIM-Modell des Bestands – angelegt werden, um so den Rückbau oder eine Aufwertung durchzuführen. Dabei denkt der smarte digitale Zwilling bei der Umplanung bereits mit und weist auf mögliche Fehler hin, sodass diese auf der Baustelle erst gar nicht entstehen. Mit der Methode wird der gesamte Lebenszyklus des Einkaufszentrums begleitet. Im Gebäudebetrieb stehen z. B. dem Facility Management alle relevanten Daten zur Verfügung.

Alexanderplatz Berlin

In Berlin entsteht aktuell ein rund 130 m hohes Hybrid-Hochhaus mit Sockelgebäude, welches mit der oben beschriebenen BIM-Methode geplant wird. Der Hochhausturm bietet Platz für Retail-Flächen, Arbeits- und Wohneinheiten, Gastronomie, einen Kindergarten und eine Club-Etage mit Dachterrasse. Die Zertifizierungen „LEED Gold“ und „Wired Score Platin“ bekräftigen den nachhaltigen Anspruch an das Gebäude. Zudem handelt es sich um das erste Hochhausgebäude in Berlin, das Geothermie nutzen wird. 2025 soll das Projekt finalisiert werden.

York-Friedrich Stahlknecht ist Head of Retail und Kay Promehl Senior Manager der Drees & Sommer SE.

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