Seit einigen Monaten testet das Edeka-Center Grünbauer in Weiden das automatische Supermarkt-Regal SRS (Shelf Replenishment System) von Witron Logistik + Informatik. Mit dem System wird – weltweit einmalig – eine Verkaufsfront durch ein mechanisches System befüllt. Die Regalzeile hat eine Länge von 10 m, angeboten werden darin Artikel des Trockensortiments. Mit dem Shelf Replenishment System werden Supermarktregale durch Shuttles automatisch befüllt. Das Shuttle transportiert die Waren lautlos in eine Nachschubgasse, die direkt in das Verkaufs-Regal integriert ist. Die Beladung des Shuttles erfolgt über einen Nachschubbereich des Supermarktes. Dieser befindet sich außerhalb des Verkaufsraums und ist vom Kunden nicht einsehbar. SRS-Regal und Nachschubbereich sind durch ein unter der Decke des Verkaufsraumes befindliches „Netzwerk“ verbunden. Ein Shuttle kann gleichzeitig mehrere Regale versorgen. Die Anzahl der eingesetzten Shuttles richtet sich nach der Größe des Supermarktes und nach der Anzahl der Regale.

Perspektive aus dem Inneren des Regals auf den einkaufenden Kunden

Perspektive aus dem Inneren des Regals auf den einkaufenden Kunden

IT-technisch ist das SRS an das Warenwirtschaftssystem des Supermarktes angebunden, kennt durch regelmäßiges Scannen stets den gesamten Regalbestand und bestimmt so für jeden Artikel das optimale Nachschubvolumen und den optimalen Nachschubzeitpunkt. Auch eine elektronische Preisauszeichnung der Artikel, über Funk durch das Warenwirtschaftssystem des Marktes gesteuert, ist realisierbar. Die Verkaufsartikel werden laut Hersteller von der Technik produktschonend getragen und geschoben. „Dieses Testsystem hat in unserem Technologie- Zentrum in Parkstein durch die intensive Zusammenarbeit mit Handelsexperten und Regalbauern hinsichtlich Design, Funktionalität und Sicherheit Praxisreife erlangt“, so Walter Winkler, Inhaber der Firma Witron. „Durch die Integration des SRS-Regals in die Logistik des Supermarktes gewinnen wir jetzt weitere wichtige Erkenntnisse für die nächsten Schritte hinsichtlich Funktionalität, Käuferverhalten, Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit“, erklärt Winkler das nächste Ziel. „Zudem können wir die Erfahrungen in der Supermarktlogistik unmittelbar in unsere Logistikplanung für Distributionszentren einfließen lassen“. In diesem Piloteinsatz im E-Center von Klaus Grünbauer soll das System im Echtbetrieb also „auf Herz und Nieren“ getestet werden. Die für Weiden zuständige Edeka-Regionalgesellschaft Nordbayern, Sachsen, Thüringen unterstützte das Pilotprojekt.

Der Nutzen dieser modernen Technik ist deutlich erkennbar.

Klaus Grünbauer

Inhaber, Edeka-Center Grünbauer, Weiden

Kampf den Regallücken

Ein Shuttle befüllt die Verkaufsfront aus dem Regalinneren  heraus mit Ware

Da rund 50 Prozent der Logistikkosten im Lebensmitteleinzelhandel in der Filiale anfallen, besteht auch gerade dort großes Verbesserungspotenzial. Vor allem durch die Erhöhung des Servicegrades können Kundenzufriedenheit und Umsatz noch optimiert werden. „Hier setzt das patentierte SRS-System von Witron an“, so Walter Winkler, mit dem Ziel, die logistischen Prozesse in der Filiale weiter zu optimieren.  Durch die SRS-unterstütze Befüllung des Supermarktregals soll es keine Regallücken mehr geben, alle Artikel sollen permanent verfügbar sein und sich stets sauber ausgerichtet und übersichtlich im vorderen Teil der Verkaufsfront befinden. Der Nachschub erfolgt – zum optimalen Zeitpunkt in der optimalen Menge – direkt in die Verkaufsfront des Regals. Der Einschub geschieht laut Witron lautlos und vom Kunden unbemerkt. Durch den systemgesteuerten Warennachschubs mithilfe von Shuttles wird der Zugang des Kunden zum Regal nicht mehr durch Einräumarbeiten behindert, und Gänge sind nicht mehr mit Rollcontainern zugestellt. Selbst an Tagen mit hoher Kundenfrequenz können die Regale so stets gefüllt sein. Auch für die Mitarbeiter bringt das System Vorteile. Die Zeit, die sie früher mit Einräumen beschäftigt waren, können sie nun dem Kunden widmen. Auch der Inventuraufwand wird kürzer.

Der E-Center-Betreiber Klaus Grünbauer bewertet den Einsatz der automatischen Regalbefüllung positiv: „Das SRS-Regal wird von den Kunden akzeptiert. Der Nutzen auch für den Kunden ist deutlich erkennbar. Der Einkauf profitiert von den Vorzügen dieser modernen Technik. Gerne arbeite ich weiter an der Weiterentwicklung der Lösung mit“, so Grünbauer. Walter Winkler von Witron sagt zu den Perspektiven: „Aktuell konzentrieren wir uns auf diesen Piloteinsatz und die Optimierungspotenziale durch das SRS. Im Anschluss daran wollen wir unsere SRS-Strategie forcieren“.