Experten sind sich einig: Der LED-Beleuchtung gehört die Zukunft. Angesichts ihres Marktpotenzials springen daher Hunderte, nicht immer seriöse Anbieter auf den Zug auf. „Wir werden aktuell mit Angeboten überflutet“, berichtete Günther Mense, Leiter Gebäudetechnik/Energiemanagement bei Galeria Kaufhof. Er hat an der neuen EHI-Publikation mitgewirkt, die im Rahmen eines Pressegesprächs Ende Januar in Köln vorgestellt wurde. Wie anderen Handelskollegen auch, fehlten Günther Mense bis dato die richtigen Instrumente, um unter den Produkten die Spreu vom Weizen zu trennen. Mit der neuen Checkliste soll dies nun leichter gelingen. Denn: Qualität, Effizienz und Robustheit einer weißen LED-Leuchte lassen sich mit ihr objektiv bewerten.
Der Hintergrund: LED basieren gegenüber konventionellen Beleuchtungssystemen auf einer grundlegend anderen Technologie. Daher lassen sich, zumindest teilweise, die bisher gängigen Bewertungsmaßstäbe nicht anwenden. „Es gibt bisher keine Standards, um die Leuchtdioden verschiedener Anbieter objektiv vergleichen zu können“, berichtet Claudia Horbert, Leiterin des Forschungsbereichs Ladenplanung und Einrichtung beim EHI. Ralph Kensmann, Geschäftsführer des Essener Lichtplanungsbüros start.design, ergänzt: „Halbwissen ist weit verbreitet. Kaum irgendwo sonst werden so viele Unwahrheiten erzählt.“ Das Ergebnis laut Claudia Horbert: „Erhebliche Unsicherheiten, die eine weitere Durchsetzung der LED im Markt eher verhindert als gefördert haben.“
Gründe genug für das EHI, im letzten Jahr mit interessierten Mitgliedern einen Arbeitskreis zu gründen, um Auswahlkriterien und Referenzwerte festzulegen. Aus dem Einzelhandel nahmen Coop, dm, Galeria Kaufhof, Media Markt, Real, Saturn und Tegut teil, seitens der Beleuchtungsindustrie waren Ansorg, Bäro, DusarFrigo, Nualight, Philips, Siteco und Vossloh Schwabe mit von der Partie. Ralph Kensmann von start.design moderierte und sieht das Ziel als erreicht an: „Die Checkliste bereitet das komplexe Thema, auch mithilfe eines integrierten Glossars, leicht verständlich auf. Sie ersetzt keine Beratung, aber der Handel kann mitreden und Forderungen stellen.“ So heißt es in der Broschüre u.a.: „Fordern Sie diese Gütekriterien beim Leuchtenhersteller ein; lassen Sie sich diese ggf. schriftlich garantieren.“
Auch für Hersteller-Tricks ist der Handel nun ein Stück weit gewappnet. Beispiel: Die Broschüre empfiehlt, sich Werte wie die elektrische Leistung der gesamten Leuchte in Watt, den Lichtstrom der Leuchte in Lumen oder die Effizienz der beiden Komponenten in Lumen/Watt bei einer Raumtemperatur von 25 Grad Celsius angeben zu lassen. „Viele Hersteller versuchen, bessere Werte durch geringere Umgebungstemperaturen darzustellen.“ Ralph Kensmann schätzt, dass aktuell rund 40 Anbieter in der Lage sind, die gestellten Mindestanforderungen zu erfüllen, zu denen zum Beispiel maximal 30 Prozent Lichtstromrückgang bei einer Nutzlebensdauer von 50.000 Stunden oder ein Mindest-Farbwiedergabe-Wert (CRI) von 80 gehören. Hersteller-Empfehlungen werden nicht abgegeben, die Checkliste ist neutral.
Einsatz von LED im Handel
Mitglieder des EHI erhalten die Publikation „Einsatz von LED im Handel“ in unserem kostenlosen Downloadbereich: www.ehi.org/mitglieder-downloads.html
Format:: DIN A5, Klammerheftung
ISBN:: 978-3-87257-397-1
Preis:: 39,00 EUR inkl. MwSt. u. Versand
Bestellmöglichkeit unter:: www.ehi.org/geschaeftsbereiche/medien/studien/energiemanagement.html
E-Mail:: vertrieb@ehi.org
Fon:: +49 221 5 79 93-64