Mit der im Mai dieses Jahres eröffneten Weinerlebniswelt AX wine(e)emotion im ungarischen  Kéthely erhielt der Balaton ein modernes Veranstaltungs- und Tagungszentrum. Hinter dem Projekt mit einem Investitionsvolumen von 10 Mio. Euro stehen zwei Österreicher: der Winzer Dr. Thomas Achs und der Großunternehmer aus der Baubranche Dr. Wolfgang Kristinus. Das Gebäude mit seiner eindrucksvollen Architektur ist multifunktional angelegt für Tagungen, Veranstaltungen sowie als Ausflugsziel für Gruppen und Wein-Interessierte.  

Aufwertung der Region

Mit Konzept, Architektur und Raumgestaltung wurde das Unternehmen Spitzbart + partners beauftragt. Das in Kirchham in Oberösterreich ansässige Unternehmen ist für Kunden aus Gastronomie, Hotellerie und Weinwirtschaft in Österreich und seinen angrenzenden Nachbarländern tätig.

Weinkartons bewegen sich über die Köpfe der Besucher hinweg ...

Weinkartons bewegen sich über die Köpfe der Besucher hinweg ...

„Weinerlebniswelten sind ein neuer Trend in der Weinwirtschaft, durch die Regionen aufgewertet werden“, erläutert Markus Spitzbart. „Das interessante Konzept und die Chance, an einem Großprojekt in Ungarn mitzuarbeiten, hat uns begeistert.“

Für Markus Spitzbart war klar, dass ein Projekt dieser Größe ein emotionales Leitmotiv, einen „zündenden Funken“ benötigt, um ganzjährig als Besucherattraktion zu funktionieren. So entstand das Motto „wine(e)motion“, Wein und Bewegung, als thematische Klammer: Weinkartons bewegen sich unterhalb der Decke über die Köpfe der Besucher hinweg oder gleiten elegant eine „Weinspirale“ im Raum hinab.

… oder gleiten die „Weinspirale“ im Raum hinab.

… oder gleiten die „Weinspirale“ im Raum hinab.

Im Bistro dreht sich ein Laufband mit „Running Tapas“ darauf. Geschaffen wurde ein Gesamtkonzept aus Licht, Farben und Formen.

AX wine(e)motion versteht sich als Anziehungspunkt in der Tourismusregion Balaton. Der moderne Neubau auf dem 100 Hektar großen Weingut AX & AX ist als Sehenswürdigkeit für „Genussreisende, Kulturinteressierte und Tagestouristen“ sowie für Tagungen und Events konzipiert. Auf rund 5.000 qm Fläche wird das Thema Wein in großem Stil bespielt: Erlebnisbereich mit Kino und multimedialer Black-Box, „Weinkathedrale“ mit Gemäldegalerie, Verkostungs-Lounge, Veranstaltungsräume, im Freien ein Atrium mit Bühne, dazu Gastronomie, Vinothek und Shop. Allein das der Produktion angeschlossene Weinlager hat eine Kapazität für eine Million Liter Wein in Fässern und Flaschen. Ziel der Eigentümer Dr. Thomas Achs und Dr. Wolfgang Kristinus ist es, mit der Weinerlebniswelt jährlich rund 50.000 Besucher anzulocken.

Fotos (3): Spitzbart

Hedonism Wines, London: Wein als Luxusware

Foto: James Newton

Foto: James Newton

Der Londoner Stadtteil Mayfair ist bekannt für seine Fashion-Boutiquen, doch jetzt hat sich auch ein Weinhändler in  das edle Umfeld eingereiht: Hedonism Wines in der Davis Street 3-7. 

Der Store umfasst 650 qm, verteilt auf das  Erdgeschoss und ein Untergeschoss. Wenn der Kunde den Laden betritt, wird er von einem  lächelnden Angestellten empfangen, der ihm oder ihr ein wärmendes Paschmina-Tuch anbietet. Denn im Laden herrscht mit 16-17 Grad Weinkellertemperatur. 

Über der Treppe hängen zahllose gläserne Leuchten von der Decke, deren Licht die aufsteigenden Perlen in einem Champagnerglas inszeniert. Ein näherer Blick verrät: Bei den Leuchten handelt es sich um umgedrehte  Weingläser, die in unterschiedlicher Höhe von der Decke abgependelt und jeweils mit einer einzigen LED versehen sind – und in ihrer Gesamtheit an eine glitzernde Skulptur erinnern. 

Der Store hat 5.500 Weine und 2.000 Spirituosen im Angebot. Die Preise fangen bei 15 Pfund pro Flasche an und gehen bis zu 120.000 Pfund für einen „Block 42 Kalimna Cabernet Sauvignon 2004“ von Penfolds in limitierter  Auflage und Designerflasche. Errichtet  hat den Wein-Stores der Russe Jewgenij Tschitschwarkin. Tschitschwarkin hat seine Karriere als Geschäftsmann in Russland mit einem einzigen Mobilfunkladen begonnen und auf dieser Grundlage die landesweit größte Handy-Shop-Kette aufgebaut, mit der er ein Vermögen verdiente. Dann zog er nach London, um aus seiner persönlichen Leidenschaft für exquisite Weine eine Geschäftsidee zu machen. 

Zunächst hatte Tschitschwarkin die Absicht, eine Weinhandlung als Shop-in-Shop zu eröffnen, aber weder Harrods, noch Harvey Nichols, noch Selfridges, noch Fortnum & Mason hatten Interesse. Also entschied er sich, sein eigenes Geschäft zu eröffnen. Sein Chefeinkäufer war früher bei Harrods beschäftigt. Hedonist Wines entstand in den Räumen eines ehemaligen Restaurants sowie eines Lebensmittelgeschäfts, die zusammengelegt, entkernt und umgebaut wurden.