Die Generation Z zeichnet sich durch ein starkes Wertebewusstsein und eine hohe Technologieaffinität aus. Sie legt Wert auf Authentizität, Transparenz und eine klare Haltung von Unternehmen. Während ältere Kundengruppen stärker auf Preis und Gewohnheit achten, suchen junge Konsument:innen nach Marken, die ihre Werte widerspiegeln und ein modernes, digitales Einkaufserlebnis bieten. Spontane Verfügbarkeit, schnelle Kommunikation und reibungslose Abläufe sind für sie Grundvoraussetzungen. Händler:innen, die auf flexible Interaktion setzen, etwa über Social Media, Messenger-Dienste oder digitale Kommunikationslösungen direkt im Laden, schaffen hier einen klaren Wettbewerbsvorteil. Produkte werden zunehmend selbst entdeckt, Beratung erfolgt situativ und digital unterstützt, und das Zusammenspiel von physischem Laden und Online-Angeboten wird zum zentralen Entscheidungskriterium.
Erwartungen an die Arbeitswelt
Auch als potenzielle Mitarbeitende hat die Generation Z klare Vorstellungen. Sie hinterfragt traditionelle Hierarchien und wünscht sich Arbeitsumgebungen, in denen sie Verantwortung übernehmen und moderne Technologien selbstverständlich nutzen kann. Papierbasierte Prozesse und klassische Durchsagen wirken auf viele altmodisch und ineffizient. Studien zeigen, dass junge Menschen flexible Arbeitsmodelle und digitale Kommunikation als entscheidende Faktoren für Arbeitgeberattraktivität betrachten. Unternehmen, die diese Bedürfnisse ernst nehmen und entsprechende Tools einführen, erhöhen Motivation und Bindung ihrer Teams und sichern sich langfristig Fachkräfte.
Zwei Seiten derselben Medaille
Der Handel steht damit an einem Wendepunkt. Wer die Generation Z gewinnen möchte, muss ihre Bedürfnisse verstehen und konsequent umsetzen. Neu gedachte Arbeitsplätze, eine offene Unternehmenskultur und ein digitales Einkaufserlebnis sind eng miteinander verknüpft. Ladenkonzepte müssen stärker auf flexible, digitale Interaktion ausgerichtet sein, Beratung und Service auf persönliche Bedürfnisse eingehen und interne Prozesse effizient gestaltet werden. Nur wenn es gelingt, junge Menschen sowohl als Mitarbeitende als auch als Kund:innen zu überzeugen, bleibt der stationäre Handel wettbewerbsfähig und zukunftssicher.
Gastautor Philip Meeth ist Business Development Manager bei VoCoVo

