Fassaden, Schaufenster, Instore-Kommunikation – LED haben dem Einzelhandel vielfältige Optionen eröffnet, seine Flächen kreativ zu bespielen. Das neue koreanische Einkaufszentrum Galeria Centercity in Cheonan beispielsweise ist mit einer LED-Fassade ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie LED-Lichttechnik das Branding eines Handelsunternehmens unterstützen kann. Schon von Weitem zieht die medial bespielte Fassade mit einer Fläche von fast 13.000 qm Passanten in ihren Bann. Über 22.000 LED-Lichtpunkte verleihen dem Bauwerk eine schillernde Hülle, die bei Dunkelheit weithin sichtbar ist. Mal schnell, mal langsam fließen farbige Lichtsequenzen in wellenförmigen Bewegungen über das Gebäude. Sanfte Lichtverläufe, intensive Farbdynamiken und durch Licht inszenierte Textbotschaften und Bilder machen die Fassade zu einem Unikat.
In Asien sind die großen Shopping Malls immer auch Orte des sozialen Austauschs, erklärt Ben van Berkel, Direktor des Amsterdamer Architekturbüros UN Studio, der als Architekt das Projekt zusammen mit Zumtobel und den Bonner Lichtdesignern ag Licht realisiert hat. Handelsflächen als Point of Contact und Point of Entertainment – auch der europäische Handel bewegt sich, getrieben durch den Wunsch nach Differenzierung, in diese Richtung.
Es gibt für den Handel immer mehr Ansatzpunkte, mit LED visuell Botschaften an Kunden auszusenden, für sich und sein Sortiment aktiv zu werben und sich auch zunehmend als Entertainer zu positionieren. Beispielsweise stellte Sport Scheck in seinem neuen Berliner Store schon vor der Eröffnung im letzten Herbst 20 qm große LED-Cubes in die Schaufenster, um die Neugier der Passanten zu wecken. Statt der üblichen statischen Plakate sorgte ein auf LED-Monitoren eingespielter Countdown, wie man ihn von Sportarenen her kennt, schon Wochen vor der Eröffnung für hohe Erwartungen. Heute, im laufenden Geschäft, präsentieren die mit einem Pixelabstand von nur 6 mm und einer hohen Leuchtdichte ausgestatteten Cubes Inhalte wie etwa die aktuellen Sport Scheck-TV-Spots – farbbrillant und mit einer Reichweite von gut 100 m. Das gesamte Sport-Haus zielt auf emotionale Erlebnisqualität und erweckt mit unterschiedlichen digitalen Medien die vielfältigen Themenwelten zum Leben. Installationen und Content stammen von dem Stuttgarter Spezialisten für digitale Kommunikation Netvico.
Die Augenoptikerkette Apollo Optik setzt in ihren Shops seit kurzem auf den flächendeckenden Einsatz innovativer LED-„Dia- Augen“. Diese Neuentwicklung von Netvico verbindet modernes Lichtdesign mit klassischer Informations-Präsentation und minimalem Energieverbrauch. Durch einen Verbund von sechs Einheiten der quadratischen „Dia-Augen“ wird bei Apollo eine Fläche von 1,80 m Breite und 1,20 m Höhe bespielt. Kaltweiße LED hinterleuchten homogen die Image-Motive hinter einer Acrylglasfront. Die LED-„Dia-Augen“ lassen sich modular zu größeren Licht-Tafeln kombinieren, die Motivfolien können einfach ausgetauscht werden. Apollo Optik verfügt damit über ein wandlungsfähiges, flexibel einsetzbares Informationsmedium.
Dia-Augen
Zwar fließt derzeit noch der überwiegende Teil des Marketingbudgets im Handel in konventionelle Plakate, Schilder und Deckenhänger, also in statische Medien. Durch LED-Technik mit bewegten Bildern bespielbare Medien holen aber schnell auf. Bewegte Bilder fesseln die Aufmerksamkeit mehr als statische Botschaften, so die sicher nicht unberechtigte Annahme, und sie signalisieren: hier passiert etwas. Die LED-Hinterleuchtung bietet mehrere Vorteile: Neben einer erstklassigen Darstellungsqualität mit großer Farbvielfalt profitiert der Händler auch von hoher Energieeffizienz und Langlebigkeit der Monitore. Dies gilt besonders bei größeren Installationen mit mehreren Einzelmonitoren oder bei Videowänden. Vier neue Large-Format-Display-Serien von Samsung erweitern jetzt die Installationsmöglichkeiten großformatiger LED-Monitore. Die neuen Monitore sind geeignet für die Präsentation von Aktionen im Schaufenster, für den Eingangsbereich, für Videoinstallationen auf Sonderflächen oder für Musikvideos im Fashion-Store. Mit einem eleganten Design und extrem schmalen Rahmen schaffen die Monitore optimale Voraussetzungen dafür, digitale Instore-Kommunikation in das individuelle Store Design zu integrieren. Einige Modelle haben einen fast nahtlosen Bildübergang.
Allerdings: Die bewegte Form der digitalen Kommunikation bringt optisch mehr Unruhe in den Verkaufsraum und kann Kunden durch ständig wechselnde Bilder und Botschaften auch ablenken und überreizen. Dies ist natürlich nicht gewünscht. Eine attraktive Alternative, einem Overkill der bewegten Bilder entgegenzuwirken, sind hinterleuchtete Motive wie großformatige textile Spannleuchtwände. Auch hier sind laut dem Anbieter S&P Schäffer & Peters LED eine hocheffiziente Lichtquelle, die in Kombination mit Lichtleitfolie ein homogenes, tageslichtähnliches Licht erzeugen, das den Textildrucken Leuchtkraft und Farbtiefe verleiht.
Fotos: Cheonan Galerie/Kim Yong-kwan(1), Sport Scheck/Angelika Grossmann (1),
S&P Schäffer & Peters (2)