Wenn es um die lokale Suche im KI-Zeitalter geht, stehen Verbraucher:innen vor zwei Optionen: selbst recherchieren – oder Google, ChatGPT & Co. für sich arbeiten lassen. Wie sich dieses veränderte Verhalten auf reale Kaufentscheidungen auswirkt, ist Gegenstand einer aktuellen Studie des Location-Marketing-Unternehmens Uberall unter rund 2.000 Konsument:innen in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den USA.
Fast jeder Ladenbesuch beginnt online

Plattformnutzung
Foto: Uberall
91 % der Befragten suchen immer, oft oder manchmal online nach lokalen Unternehmen. In Deutschland nutzen mehr als 80 % Google, bevor sie ein Geschäft besuchen. Lisa Landsman, Global Business Development bei Google: „Wir stellen fest, dass regelmäßig aktualisierte Unternehmensprofile fünfmal häufiger aufgerufen werden. Unser Tipp: Den Eintrag nicht nur mit Daten füllen, sondern auch regelmäßig aktualisieren, damit die Nutzer:innen sehen, was ein Unternehmen auszeichnet.“
Wenige Tage vom Klick bis zum Kauf 83 % der Befragten in Deutschland besuchen innerhalb einer Woche ein Unternehmen, das sie online gefunden haben – 9 % sogar am nächsten Tag, und 43 % der deutschen Verbraucher:innen in Deutschland suchen gezielt während besonderer Ereignisse oder Anlässe. Kund:innen erwarten demzufolge offenbar sofort verfügbare Informationen, die präzise und aktuell sind. 82 % der befragten Deutschen geben zudem an, dass sie nach einem positiven Erlebnis wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich in das Geschäft zurückkehren.
Bewertungen und Preise zählen
46 % der Konsument:innen in Deutschland lesen zuerst Bewertungen, 39 % besuchen die Website. Beides sind zentrale Vertrauensanker in der Customer Journey. 43 % der Befragten in Deutschland lassen sich durch negative Bewertungen abschrecken. Statt 5-Sterne-Bewertungen erwarten Konsument:innen der Studie zufolge authentisches Feedback und einen glaubwürdigen Dialog.
Ebenso spielt eine mobilfreundliche, gepflegte Website mit Öffnungszeiten, Angeboten und Kontaktinformationen eine Rolle. Inhalte in Verzeichnissen, Social Media und Rezensionen können die Entscheidung zusätzlich positiv beeinflussen. Mit 66 % meiden knapp zwei Drittel der befragten Deutschen Unternehmen mit unklaren oder überhöhten Preisen – deutlich mehr als der Durchschnittswert über alle Länder hinweg (48 %).

Auswahl nach Online-Informationen
Foto: Uberall
KI-Tools gewinnen an Relevanz
Tools wie Claude, Gemini und Perplexity sind zwar bereits etabliert – doch Vertrauen muss offenbar erst noch wachsen: Erst 15 % der Konsument:innen nutzen hierzulande KI-Tools wie Chat GPT oder Gemini zur lokalen Suche. In den USA ist der Anteil mit fast 25 % am höchsten. Weniger als 10 % geben an, dass eine solche Empfehlung ihren letzten Besuch beeinflusst hat. Das gilt für Konsument:innen in allen befragten Ländern. Händler sollten KI-Strategien daher auf bewährten Grundlagen aufbauen – mit klaren, konsistenten Informationen, starken Bewertungen und optimierter Präsenz auf allen relevanten Plattformen.
Um gut gerüstet zu sein, stellen Unternehmen mit mehreren idealerweise sicher, dass ihre Informationen nicht nur maschinenlesbar, sondern auch vertrauenswürdig sind. Dazu gehören strukturierte Standortdaten, echte Bewertungen und Kundenstimmen, klare Handlungsaufforderungen, Nachweise für guten Service und Einheitlichkeit über alle Standorte hinweg.
Gastautorin Sara Vordermeier ist Content Marketing Managerin bei Uberall.
Methodik der Uberall-Studie
- Feldzeit: 12.03.2025–17.03.2025
- Teilnehmende: 2.001 (1.019 Frauen, 982 Männer), im Alter von 14 bis 99 Jahre
- Durchschnittsalter: 40,9 Jahre
- Fragebogen: Mischung aus qualitativen und quantitativen Fragen
- Herkunft der Teilnehmenden: Gleichmäßig verteilt auf UK, USA, Deutschland und Frankreich