Strategisch platzierte digitale Displays an Eingängen oder Kassen bieten mehr als nur Information. Studien der Digital-Signage-Anbieter Signstix und Posterbooking zeigen, dass sie die gefühlte Wartezeit im Geschäft um bis zu 35 Prozent verkürzen und Kaufentscheidungen um bis zu 70 Prozent beeinflussen können. Die Wirkung steigt, wenn die Systeme interaktiv sind: Durch die Verbindung mit IoT-Sensoren lassen sich Inhalte dynamisch anpassen, etwa basierend auf den Produkten, die Kund:innen in die Hand nehmen.

Parfumausstellung zusammen mit Digital-Signage-Elementen im Amsterdamer Flagship von House of Rituals.
Foto: BrightSign
Ein Beispiel ist der Flagship-Store von House of Rituals in Amsterdam. Dort wurden Bewegungs- und Sensorsysteme in ein interaktives Duftdisplay integriert. Sobald Besucher:innen ein Parfum aufnahmen, startete ein passendes Duftvideo auf einem Bildschirm. Diese Kombination aus sensorischem Erlebnis und digitaler Inszenierung verlängerte nachweislich die Verweildauer, steigerte die Zahl der Probekäufe und bot der Marke wertvolle Erkenntnisse über Kundenpräferenzen.
KI-gestützte Systeme gewinnen an Bedeutung
Mit der zunehmenden Verknüpfung von Digital Signage und Künstlicher Intelligenz entstehen neue Möglichkeiten der Personalisierung. Laut einer Analyse von zipdo.co planen rund 72 % der Einzelhändler, ihre Investitionen in KI-basierte Digital-Signage-Lösungen zu erhöhen. Moderne Systeme nutzen Analysefunktionen, Edge Computing und Echtzeitdaten, um Inhalte automatisch anzupassen, etwa nach Tageszeit, Kundenfrequenz oder Bestandslage.
So können beispielsweise digitale Preisschilder oder Regaldisplays sofort aktualisiert werden, um Sonderaktionen oder Preisänderungen anzuzeigen. Gleichzeitig eröffnen Retail-Media-Netzwerke neue Potenziale: Die Flächen werden zunehmend als Werbeplattformen genutzt, über die Marken gezielt Zielgruppen ansprechen und messbare Reichweiten im stationären Umfeld erzielen können.
Visuelle Erlebnisse mit Wirkung
Großformatige LED-Videowände oder Displays in stark frequentierten Zonen steigern die Aufmerksamkeit deutlich. So zeigt die bereits erwähnte Untersuchung von Signstix, dass Bewegtbildinhalte auf Digital Signage bis zu 47 % mehr Interaktion auslösen als statische Bilder. Vor allem in saisonalen Kampagnen nutzen Einzelhändler die Technik, um Frequenz und Umsatz im Laden zu erhöhen und markenprägende Eindrücke zu schaffen.
Ob interaktiver Kiosk, Regal-Display oder Videowand: digitale Beschilderung hat sich im Handel zu einem wichtigen Gestaltungselement der Customer Journey entwickelt. Sie informiert, unterhält und stärkt die Markenbindung durch multisensorische Erlebnisse. Damit wird Digital Signage zunehmend zu einem zentralen Faktor, um aus dem Einkauf ein Erlebnis zu machen und aus Besuchern loyale Kunden.
Gastautor Pierre Gillet ist Vizepräsident für internationalen Vertrieb bei BrightSign.