Reeborn by Carrefour
Chau. d’Ixelles 313
1050 Ixelles
Belgien
Neueröffnung: 18.04.2024
Reeborn by Carrefour
Chau. d’Ixelles 313
1050 Ixelles
Belgien
Neueröffnung: 18.04.2024
Secondhand-Läden gelten als europäischer Trend. Wird doch hier mittlerweile alle 2,5 Sekunden online etwas Gebrauchtes verkauft, so Arnaud Lesne, Innovation Director bei Carrefour Belgien. Vor diesem Hintergrund richtete der Händler im November 2023 die „Reeborn“-Website ein, einen Online-Bereich, in dem Kund:innen Secondhand-Artikel kaufen und verkaufen können und dabei Bonuspunkte erhalten, die sie in einer der nominierten Filialen gegen Waren eintauschen können.
Höhere Verkaufschancen

Gekalkter Backstein und rahmenlose Poster für authentisches Flair
Foto: Carrefour
Nun hat Carrefour dieses Online-Angebot mit einer physischen Präsenz verbunden: Seit Mitte April gibt es im Brüsseler Stadtteil Ixelles einen „Reeborn by Carrefour”-Laden. Der Pop-up-Store stellt laut Lesne einen Testballon dar und bleibt bis zum 15. September geöffnet. Der Pilot ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit dem Start-up Reckon AI, das sich auf mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Mikroläden spezialisiert hat.
Das Innere des Ladens, der mit Retro-Sofas, weiß gekalkten Backsteinwänden, Topfpflanzen und Teppichen auf dem Boden für Atmosphäre sorgt, sieht auf den ersten Blick aus wie die Wohnung eines Studenten mit einer Vorliebe für ein skurriles Sortiment von Gegenständen aus zweiter Hand, die alle zum Verkauf stehen. Die Idee dahinter ist, dass Kund:innen, die auf der Reeborn-Website Artikel eingestellt haben, ihre Verkaufschancen erhöhen können, indem sie sie in dem Geschäft ausstellen.
KI-Kiosk und „BuyBye“-Automat
Angeboten wird hier alles, von einem Fahrrad an der Wand bis zu einem Cocktailschrank mit Vintage-Kleidung auf Laufschienen. Blickfänge bilden bunte Grafiken im Plakatstil und eine Leuchtreklame an den Wänden mit der Aufschrift: „En vrai, c’est malin” („In Wahrheit ist es clever“). Entscheidet man sich für den Kauf eines Produktes, kann die Zahlung über einen digitalen Kiosk im Store erfolgen. Bei Abschluss des Geschäfts erhält der Käufer neben dem Artikel Carrefour-Bonuspunkte, die sie in einer der nominierten Filialen gegen Waren eintauschen können.
Gleichzeitig können die Märkte die Plattform nutzen, um vor allem überschüssige saisonale Non-Food-Produkte mit Preisnachlässen anzubieten: Laut Lesne gibt es in Belgien rund 700 Carrefour-Märkte in verschiedenen Formaten, und in 40 von ihnen, den Hypermärkten, habe man Probleme mit dem Abbau von Überbeständen. Hierbei unterstütze der Reeborn-Store.
Auch der kommunikative Aspekt soll in dem Shop nicht zu kurz kommen: An einem sogenannten „BuyBye”-Automat können die Kund:innen Getränke und Snacks kaufen.” Wir sehen diesen Laden als einen Ort, an dem die Kunden reinkommen, sich unser Angebot ansehen und dann einen Kaffee mit uns trinken können, damit wir ihnen erklären können, worum es bei Reeborn geht”, so Lesne. Er betont, für Carrefour liege bei dem Shop-Konzept der Fokus darauf, „den Traffic auf der Reeborn-Website zu erhöhen”.
Für den Betrieb einer Online-Plattform benötige man Kapital, und der stationäre Laden sei ein Teil davon: Allein bis Anfang Mai habe die Website 3.000 zusätzliche Kundinnen zu denjenigen hinzugewonnen, die sich für die Reeborn-App registriert haben. Die Aufmerksamkeit der Presse auf den Pop-up-Store ist hoch – aus der PR-Perspektive trägt das neue Geschäft daher auch dazu bei, dem Einzelhändler einen „grünen Anstrich“ zu geben, was ihn wiederum als Online-Marketinginstrument interessant macht.