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Großzügig: die Accessoires-Abteilung

Hoher Anspruch

Das italienische Warenhausunternehmen Coin hat in Mailand ein Warenhaus der Premiumklasse mit dem Namen „Excelsior Milano“ eröffnet. An zentralem Standort hat der Architekt Jean Nouvel für Coin ein ehemaliges Kino-Theater zu neuem Leben erweckt. Auch die Innenraumgestaltung trägt die Handschrift zahlreicher Designer.

Wo heute das Warenhaus steht, war früher ein Kino-Theater

Wo heute das Warenhaus steht, war früher ein Kino-Theater

Excelsior Milano, so hieß das alte Lichtspielhaus ganz in der Nähe des Mailänder Doms, das jahrelang leer stand und an dessen Stelle sich nun das neue Edel-Warenhaus befindet. Die Messlatte lag hoch in der Stadt, welche als die Mode- und Design-Metropole schlechthin gilt. Das neue Coin-Warenhaus wurde errichtet von dem französischen Architekten Jean Nouvel, der neben vielen anderen bekannten Bauten auch die Berliner Galeries Lafayette entwarf. Coin Milano zählt zu den beiden Flagship Stores des Warenhausunternehmens, der andere befindet sich in Rom. An Lichtspiele erinnert die Video-Fassade des neuen Warenhaus-Gebäudes in Mailand. Innen präsentiert sich das Haus mit 4.000 qm Verkaufsfläche. Angeboten wird ein hochprofiliertes Metropolen-Shopping, angesprochen wird kosmopolitisches Selbstverständnis. Für jede Abteilung, für jedes Sortiment wurden Designer und Künstler zu Rate gezogen. Das zweite, dritte und vierte Stockwerk mit Mode und Accessoires wurde von Antonia Giacinti gestaltet, insbesondere die Sortiments- und Markenstruktur. Giacinti ist Herz und Seele der Mailänder Multi-Brand-Boutique „Antonia“ am Corso di Porta Romana.

Drei andere Etagen wurden von dem Designer Vincenzo De Cotiis, der Agentur Storage und von der Designerin Monica Armani gestaltet. Die Video-Präsentation wurde von den Video-Installationskünstlern Matt Pyke und Luca Finotti kreiert. Für das Visual Merchandising wurde die Visual-Merchandising- Künstlerin Jo Ann Tan zu Rate gezogen. Für den Sound sorgte der Musiker Stefano Fontana. Und Davide Oldani, ein in Italien bekannter Koch und Autor, speiste sein kulinarisches Wissen in die Gestaltung der Food-Abteilung ein. Diese Food- und Delikatessen-Abteilung befindet sich im Basement – ein Areal für den anspruchsvollen, ja auch fordernden Kunden. Hier gibt es auch die Restaurants, aufgeteilt in drei Bereiche: „Now“ ist ein elegantes Take-away. „Fast“ bietet ein Bistro für das schnelle Mittagessen mit saisonalen Spezialitäten. „Slow“ bezeichnet ein richtiges Restaurant, für das man mehr Zeit mitbringt und in dem auch renommierte Gast-Köche kochen. Im Erdgeschoss befindet sich eine stylishe Bar, in der Mailands Modefreaks auf ein Glas Halt machen können. Diese Bar wechselt im Tagesverlauf ihre Stimmung, die durch Töne, Musik und Düfte geschaffen und verändert wird. Im Erdgeschoss finden die Kunden die Kosmetik- und Parfüm-Sortimente, den ersten Tiffany-Shop in Italien, eine Confiserie und eine Blumen-Ecke.

Stimmungswechsel

Auf der ersten Etage präsentieren sich amerikanische Modedesign-Marken und Marken, die in Italien noch nicht so weit verbreitet, aber beliebt sind. Im zweiten Stock erreicht der Besucher die erste der drei von Antonia Giacinti gestalteten Ebenen. Auf der zweiten steht die Herrenmode im Mittelpunkt; auch hier ein Mix aus bekannten Marken und Angeboten von jungen, aufstrebenden Designern. Die dritte Etage, ebenfalls von „Antonia“, ist der Damenmode gewidmet. Auch hier wieder der typische Mix aus Namen wie Balmain, Valentino oder Chloé und ganz neuen und ganz jungen Designern. In der vierten Etage kommen die nicht wenigen Taschen-Addicts und Schuh-Victims auf ihre Kosten. Namen wie Christian Louboutin, Jimmy Choo, auch Givenchy oder Chloé machen die Auswahl nicht leicht. Das Sahnehäubchen der Etage ist ein 25 qm große Shop von Manolo Blahnik. Das italienische Warenhausunternehmen Coin betreibt 100 Häuser zumeist von mittlerer Größe, von Bozen im Norden bis nach Catania in Sizilien. Nach der Anzahl der Häuser ist Coin der Warenhaus-Primus in Italien mit 35 Millionen Besuchern jährlich. In diesem Jahr feiert Coin sein 65-jähriges Bestehen. 1926 gründete der Händler Vittorio Coin sein erstes Kaufhaus in Mirano bei Venedig. Noch heute steht nicht weit davon, in Mestre, die Zentrale des Unternehmens. Zum Unternehmen Coin gehören auch die preisorientierten Modefilialen OVS Industry und die 2009 erworbene Kette Upim mit Young-Fashionund Kindermode-Läden.

Sortimentsschwerpunkte von Coin sind Bekleidung, Accessoires, Kosmetik und Pflege sowie Heimausstattung. Es gibt eine Einrichtungs-Kollektion genannt coincasadesign, für die junge Designer und Studenten von Kunsthochschulen ihre Kreativität unter Beweis stellen können. Das Angebot umfasst insgesamt rund 800 Marken sowie eine Reihe von Eigenmarken. Das Preis-Level von Coin ist niedriger als zum Beispiel das von La Rinascente. Coin deckt die mittleren Preislagen bis zur oberen Mitte ab. Das entspricht der Struktur der Kunden: 85 Prozent verfügen über ein mittleres Einkommen, 11 Prozent über ein hohes. 25 Prozent und damit jeder vierte Kunde gehört zur Altersgruppe 55 plus. Drei Viertel aller Kunden sind Frauen. Zu den Serviceleistungen von Coin gehört zum Beispiel Mode nach Maß für Männer, ferner Hochzeitslisten, ein Zustellservice, Änderungsschneiderei, Kosmetiksalons, Friseursalons und Spas – nicht zuletzt wegen des hohen Frauenanteils unter der Kundschaft.

Mit „Eataly“ wurde ein bekanntes Konzept für Weine und handwerklich hergestellte Lebensmittel übernommen, das dem Slow-Food-Gedanken gewidmet ist. Bei Coin gibt es auch Nespresso-Shops. Coin setzt Instore-TV und Instore-Radio ein und veranstaltet Events wie Dessous-Modenschauen und Autogrammstunden mit Stars. Der Kundendialog geschieht auch über moderne digitale und mobile Medien, zum Beispiel in Social Media und im E-Commerce mit shop.coin.it. Es wird ein E-Mail-Newsletter versendet sowie Handybotschaften über „coin.mobi“. 1986 hat Coin in Italien die erste Kundenkarte im Handel eingeführt. Heute haben 600.000 Kunden die Karte. Über die Coincard werden heute 42 Prozent der Umsätze generiert. Coin fährt eine Kampagne namens „Democratic Wear“, die junge Designer fördert. Zum Start der Aktion im Frühjahr 2010 wurden diese aufgefordert, eine „Limited Edition“ zu kreieren aus Jeans, Jacken, Westen, Sneakers und anderen modischen Teilen. Bedingung: Jedes Teil durfte im Verkauf nur 10 Euro kosten. Die Aktion war ein großer Erfolg und wurde 2011 wiederholt. Die Einnahmen der diesjährigen Aktion wurden der Aktion Aid gespendet für den Bau einer Schule in Sierra Leone.

Daten + Fakten

GruppoCoin (OVS Industry, Coin, Upim)
Umsatz 2010: 1,7 Mrd. Euro
Filialen: 883, davon 797 in Italien, 86 im Ausland
Mitarbeiter: ca. 9.500
Verkaufsfläche: 800.000 qm

Warenhaus Coin:
Umsatz 2010: 396 Mio. Euro
Filialen: 100, darunter 38 Franchise-Partner
Mitarbeiter: ca. 2.000
Verkaufsfläche: 140.000 qm
Besucher: 35 Mio. im Jahr

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