Es gibt kaum etwas, das solche Anziehungskraft ausübt wie unberührter Schnee, die Hand hineinzugraben, einen Fußabdruck darin zu hinterlassen – selbst Erwachsene verspüren diesen Drang. Solche „Spuren im Schnee“ waren die Inspiration für das Konzept, das der Wiener Architekt Johannes Baar-Baarenfels vor 6 Jahren für den ersten Sportalm-Store in Wien entwarf.
Weiß wie Schnee
Das Unternehmen Sportalm begann 1953 in Kitzbühel als kleine Strickerei und liefert heute seine Mode-, Trachten-, Ski- und Golfmode-Kollektionen an 1.200 Kunden in 21 Ländern. Der im Erdgeschoss der kürzlich eröffneten Mall of Berlin gelegene neue Store stellt das perfekte Ambiente für die vorwiegend bunten und detailverliebten Kollektionen „Sportalm Tracht“, „Sportalm Ski“ und „Sportalm Emotion“ dar.
Der Store ist einerseits eine Weiterentwicklung der Wiener Blaupause, andererseits aber auch eine Rückbesinnung auf die Wurzeln des Familienunternehmens: die Verbindung von Authentizität und Ursprünglichkeit mit Modernität und Internationalität. Um die Symbiose dieser scheinbaren Gegensätze ins Storedesign zu übertragen, wurde die Farbe Weiß mit ausdrucksstarken Hölzern kombiniert. Die Heimatverbundenheit der Inhaberfamilie Ehrlich zeigt sich stilistisch in charmanten Details. „Weiß ist der schönste Hintergrund, um unsere Mode erstrahlen zu lassen“, heißt es.
Sportalm, Mall of Berlin
Standort: Mall of Berlin
Eröffnung: September 2014
Größe: 100 qm
Architektur: Johannes Baar-Baarenfels
Design, Rollout, Projekt-Management: Nicole Richter
Ladenbau: Hollberg
Möbel: Tischlerei Hagen
Fußboden: Woodpark
Lichtkonzept: Rasoc
Wie genau stellt sich der 100 Quadratmeter große Store dar? Da sich zwei der vier 5,20 Meter hohen Fenster zur Wilhelmstraße hin befinden, profitiert der Raum atmosphärisch stark vom Tageslicht. Der Blick bleibt zunächst an den weißen Regalen hängen, die an die Schneewechten erinnern sollen, die sich über die Holzdächer der Kitzbüheler Häuser wölben. An diesen Regalen entlang „zieht es den Besucher durch die runden und geschwungenen Formen ganz automatisch in den Laden“, so die Idee von Sportalm-Chefdesignerin Ulli Ehrlich.
Auch die wabenförmigen Cut-outs sind ein Blickfang – diese Waben sind als prägendes Fassadenelement des Wiener Stores „so sehr zum Markenzeichen geworden“, dass sie nun auch in Berlin eine Hauptrolle spielen. Die Wände und Regale aus Corian und MDF sind seidenmatt gehalten. Aus massiver „Eiche stonewashed“ gefertigte Bodendielen, Makassar-Dekoeinlage, eine Schindelwand mit Familienfotos, eine Kaminecke mit Kerzenleuchtern und strassverziertem Hirschgeweih, Teppiche und weiße Ledersessel sorgen insgesamt für Gemütlichkeit und Lounge-Atmosphäre. Intimität strahlen auch die 3 in einen Spiegelgang mündenden geräumigen Kabinen mit ihren Lodenvorhängen aus.
Weitere Informationen: www.mallofberlin.de/stores/sportalm
„Wie ein Besuch bei Freunden“
Ulli Ehrlich, Chefdesignerin von Sportalm, über ihren Anspruch an den Architekten, das Feedback der Kunden und ihre besondere Beziehung zum eigenen Store.
Wie lautete Ihre Aufgabenstellung an den Architekten für den Store in der Mall of Berlin?
Die Marke Sportalm lebt ja sehr stark von dem Flair, das man mit Kitzbühel verbindet. Dieses Flair gilt es, im Ladenbau umzusetzen. Als Familienunternehmen sind uns Persönlichkeit und Individualität wichtig. Kleine Details, die auch unsere Kollektion ausmachen, bestimmen auch den Shop.
Inwieweit haben Sie sich von der Idee bis zur Realisation eingebracht?
Wir haben uns sehr stark eingebracht, weil uns dieser Store eine Herzensangelegenheit war. Berlin als die neue Modehauptstadt Deutschlands ist natürlich ein viel beachteter Fixpunkt in der Branche, und die Mall ist wirklich hochwertig und schön geworden; da war der Anspruch natürlich schon besonders hoch.
Wie reagieren die Kunden in der Mall of Berlin?
Schon die Centerleitung hat unseren Laden sehr gelobt, und diese Meinung hören wir auch von den Kunden. Sie spüren, dass sie kein uniformes Ladenbaukonzept vor sich haben, sondern dass wir mit Herzblut daran gearbeitet haben, das Kitzbühel-Feeling nach Berlin zu bringen. Übrigens: Die ersten Teile, die ausverkauft waren, waren Dirndl.
Was ist es, das Sie persönlich besonders anspricht, wenn Sie Ihren Store betreten?
Es fühlt sich an wie heimkommen oder wie ein Besuch bei Freunden.
Bitte bewerben!
Zeichnet sich Ihr Geschäft durch besondere Individualität, Innovation, außergewöhnliche Sortimentsmixturen oder ein progressives Gesamtkonzept aus? Dann schicken Sie uns Ihre Bewerbung zur Teilnahme am Handelspreis „Store des Monats“! Bewerben können sich nicht nur die Geschäftsinhaber, sondern auch Ladenarchitekten und Ladenbauunternehmen. Senden Sie bitte Fotos und Beschreibungen eines kürzlich realisierten Referenzobjekts aus der Fashion-Branche an die Redaktionen von:
stores+shops
Store des Monats
Spichernstraße 55, 50672 Köln
lambertz@ehi.org / horbert@ehi.org
TM
Store des Monats
Hildebrandtstraße 24 d, 40215 Düsseldorf
a.gilles@bb-mediacompany.com
Die Jury aus Claudia Horbert, Winfried Lambertz (beide EHI/stores+shops) und Annette Gilles (TM) sammelt, prüft und entscheidet – unter Ausschluss des Rechtswegs. Wird Ihr Geschäft als Store des Monats ausgezeichnet, so besteht der Preis dafür in der Veröffentlichung in stores+shops und TM. Sie erhalten darüber hinaus Ihre persönliche gerahmte Urkunde.