Robert Ley
Ingeborg-Friebe-Platz 11
40789 Monheim am Rhein
Deutschland
Robert Ley
40789 Monheim am Rhein
Deutschland
Eigentlich sollte das Modehaus Sinn die zweigeschossige Geschäftsfläche im Shopping-Center Monheimer Tor belegen, das Anfang Oktober letzten Jahres eröffnet wurde. Doch wegen wirtschaftlicher Probleme machte Sinn kurz vor der Eröffnung einen Rückzieher. Robert Ley, Multibrand-Anbieter mit Sitz in Euskirchen nahe Köln, sprang kurzfristig in die Bresche.
Viel Zeit für eine Standortanalyse gab es nicht, man sei aber „mit einem sehr guten Bauchgefühl nach Monheim gekommen“, sagte Christian Schwenk von Robert Ley bei der Eröffnung am 27. März 2025. Überzeugt hatte die Geschäftsleitung vor allem das Konzept und die gute Anbindung des neuen, rund 10.000 qm großen Shopping-Centers im Zentrum der am Rhein gelegenen Stadt zwischen Köln und Düsseldorf.
Daten und Fakten
- Adresse Ingeborg-Friebe-Platz 11, 40789 Monheim
- Eröffnung 27.03.2025
- Geschäftsfläche 3.000 qm
- Verkaufsfläche 2.750 qm
- Büro- und Personalräume, Lager 250 qm
- Kassenplätze 2, mit insgesamt 4 Kassen
- Mitarbeitende 20
- Konzept und Ladenbau Konrad Knoblauch
- Lichtplanung und Realisierung Project-A&T
- Kassensystem Remira
- Digital Signage Bütema
Loftartige Architektur

Ein besonderes Highlight ist der
großzügige Loungebereich in der
Damenabteilung. Im Obergeschoss
befindet sich ein weiteres Café
Foto: Robert Ley
Der moderne, lichtdurchflutete Store mit hohen Schaufenstern und offener Deckengestaltung erstreckt sich auf zwei Ebenen mit rund 3.000 qm Geschäftsfläche. Vier Eingänge, im Erdgeschoss von der Shopping-Mall und vom Vorplatz des Centers aus, im Obergeschoss von den kostenfreien Parkplätzen, sorgen für eine „gute Durchblutung“ der Flächen.
Das Erdgeschoss ist der Damenmode vorbehalten. Marken im höherpreisigen Segment wie Boss Orange, G-Star, Polo Ralph Lauren oder Tommy Hilfiger präsentieren sich in ihren Original-Shops in einer durchgängigen Straße entlang der Rückwand. Die große Mehrzahl der insgesamt 85 Marken im Store findet auf der Multilabel-Fläche im Mittelraum Platz.
„Wir bedienen verschiedene Preissegmente, auch hochwertige Ware kann man bei uns kaufen“, sagt Filialleiter Pedram Haririan. Mit dem Fokus auf hochwertige Brands positioniert sich Robert Ley gegenüber Anbietern wie Takko Fashion, Woolworth und Deichmann, die ebenfalls im Monheimer Tor vertreten sind. Konzeption und Ladenbau stammen von der Firma Konrad Knoblauch. Der Retail-Experte aus dem süddeutschen Markdorf war in den letzten zwei Jahren als Partner für die Planung und Realisierung bei Umbauten von mehreren Geschäften an der Seite von Robert Ley.
Kennzeichnend für die Einrichtung im Monheimer Store ist eine ruhige Materialsprache mit dunklem Holz und Metall in Kombination mit hellen Highlight-Zonen mit großen italienischen Fliesen. „Wir arbeiten in Monheim ausschließlich mit eigens entwickelten Möbeln, die die Robert-Ley-Mentalität widerspiegeln“, erläutert Lena Dünser, Innenarchitektin bei Knoblauch. Die Regale und Kuben der Mittelraumzone sind an die 2024 von Knoblauch entwickelten Möbel für den umgebauten Flagship-Store in Mülheim-Kärlich angelehnt. Es gibt aber auch neue Elemente, wie z. B. Raumtrenner-Regale und zwei Mesh-Rückwände.
Robert Ley: Tradition und Moderne
Die Robert Ley Damen- und Herrenmoden GmbH & Co. KG ist ein Bekleidungsunternehmen mit Sitz in Euskirchen nahe Köln. Das Familienunternehmen mit 130-jähriger Tradition betreibt mit rund 500 Mitarbeitenden 18 Filialen in Nordrhein- Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen sowie einen eigenen Onlineshop. Die Größe der unterschiedlichen Filialkonzepte in City- und Stadtrandlagen variiert vom Boutiquenformat bis hin zum 6.000 qm großen „Ley‘s Markenmode- Megastore“ in Mülheim-Kärlich. Der Schwerpunkt bei allen Filialformaten liegt auf Bekleidung hochwertiger Markenhersteller im Mittelpreis- bis zum Premiumpreissegment.
Lounge mit Café-Bar

Vier Umkleidetrakte mit
insgesamt 30 Kabinen tragen zur
Erhöhung der Aufenthaltsqualität bei
Foto: Robert
Zu den Highlights im Erdgeschoss zählt der Loungebereich mit Café-Bar. Hier einen Cappuccino, da ein Gläschen Sekt – diese Serviceleistung ist in allen Robert Ley-Filialen inklusive, egal ob die Kund:innen kaufen oder nicht. Eine weitere, etwas kleinere Café-Zone befindet sich bei den Herren im Obergeschoss, auch hier in unmittelbarer Nähe des Kassenbereichs. Großzügig dimensionierte Umkleidetrakte, vier im Erdgeschoss und zwei weitere im Obergeschoss mit insgesamt 30 Kabinen, tragen ebenfalls zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität bei.

Die Herrenmode im Obergeschoss
präsentiert sich auf Multilabel-Flächen im
Mittelraum und in Originalshops der Anbieter
Foto: Robert Ley
Im Eingangsbereich geben ausgewählte Artikel aus der Man Fashion einen kleinen Vorgeschmack auf das Herrensortiment im Obergeschoss, das durch eine zentral positionierte Rolltreppe bequem erreichbar ist. Für die Präsentation der Herrenmode gilt das gleiche Prinzip wie in der Damenabteilung: eine Kombination aus Marken in Original-Shops, hier auch im Mittelraum platziert, und Marken auf Multibrand-Flächen.
Zu den Eyecatchern zählt der Shop von PME Legend. Das niederländische Label, bekannt durch seine Lederjacken in rauem, maskulinem Look, präsentiert seine Produkte in einer extrovertierten Werkzeugatmosphäre auf grob verarbeiteten Metallregalen neben dekorativen Ölkanistern.
Das Beleuchtungskonzept basiert auf einem Drei-Phasen-Stromliniensystem mit unterschiedlichen Abstrahlwinkeln. Alle Strahler werden einheitlich mit 23,1 Watt-Leuchtmitteln bestromt (Lichtfarbe 3.000 Kelvin). Dekorative Pendelleuchten finden sich in den Lounge- und Kassenbereichen sowie auch in allen Umkleidekabinen, hier mit Prismenabdeckung und 60 cm Durchmesser. Alle Sonderleuchten eingerechnet, erreicht das Lichtkonzept im Modehaus eine durchschnittliche Leistung von energetisch effizienten 14 W/qm, gibt das beauftragte Lichtplanungsbüro Project-A&T aus Köln an.
Digital Signage

Mitnahmeartikel wie Accessoires,
Bücher, Gläsersets und Kerzen
laden zum Impulskauf ein
Foto: Robert Ley
Digitale Videoscreens bringen Stimmung in den Store und ersetzen mehr und mehr die klassischen Textilspannrahmen. Auch bei Robert Ley: Am Haupteingang und hinter den Kassen sind großformatige Bildschirme mit selbst produziertem Content platziert. Weitere Screens in den Gängen werden von Fashion-Marken bespielt. Typisch für Robert Ley sind Sonderflächen mit der Präsentation von Mitnahmeartikeln wie Accessoires, Bücher, Gläsersets, Kerzen u. ä. Auf beiden Verkaufsebenen gut sichtbar platziert, laden die Dekoartikel ebenso zum Impulskauf ein wie die Shop-the-look-Outfits in den Eingangszonen.
Monheim war für Robert Ley nach der Eröffnung des Young Fashion Stores „Ley´s Loft“ in Frechen 2019 das erste Opening nach sechs Jahren. Dabei soll es nicht bleiben. In Neuss bei Düsseldorf soll schon bald der nächste Store eröffnen.
„Markenkern sichtbar machen“
Christian Schwenk, Mitglied der Geschäftsleitung bei Robert Ley, zu den Themen Corporate Identity einer Marke, Kundenbindung und Expansion.
Herr Schwenk, der Standort Monheim ist die erste Neueröffnung von Robert Ley nach „Ley´s Loft“ in Frechen 2019. Was ist der Grund für diese Pause?
Im Zuge unserer Trading-up-Strategie haben wir den Schwerpunkt in den letzten Jahren auf eine Neustrukturierung gelegt. Wir haben unglaublich viel umgebaut und im Bestand Gas gegeben. Alle Standorte sollen die gleiche Handschrift tragen. Vor drei Jahren haben wir begonnen, E-Commerce aufzubauen. Unser Ziel ist es, Robert Ley zu einer Omnichannel-Lifestyle- Marke weiterzuentwickeln.
Robert Ley ist mit unterschiedlichen Store-Formaten teils in Innenstadtlagen, teils in Einkaufs- und Fachmarktzentren präsent. Lässt sich da überhaupt eine einheitliche CI realisieren?
Ja, wir haben Stores vor den Toren der Städte, in Einkaufscentern und betreiben auch kleine Stadtboutiquen. Die Läden haben inhaltlich unterschiedliche Ausrichtungen und Anforderungen, die sich natürlich auch im Storedesign widerspiegeln. Und genau deshalb ist eine Corporate Identity so wichtig. Auch wenn jeder Store unterschiedlich kuratiert ist, wollen wir bestimmte CI-Punkte haben. Welche zum Beispiel? Geräumige und gut beleuchtete Umkleidekabinen, wo auch der Partner oder die Partnerin Platz hat, sind für uns ein ganz wichtiger Punkt. Unsere Kundinnen und Kunden müssen diesen Wohlfühlfaktor spüren, vom Eingang des Stores bis zum Bezahlen. Ein anderes Beispiel: Es gibt in jedem Store eine Bar und eine Lounge mit gratis Kaffee, Erfrischungsgetränken, Wein und Sekt.
Welche Bedeutung haben digitale Instore-Medien?
Mit digitalen Screens können wir flexibel auf bestimmte Situationen reagieren, zum Beispiel, wenn wir Aktionen bewerben oder ein Season Opening veranstalten. Richtig spannend ist, dass wir die Screens auch vermarkten. Beispielsweise ist Olymp ein starker Markenpartner von uns, der regelmäßig Screens bucht. Wie sind die weiteren Pläne? Als Nächstes werden wir unseren Store in Neuss, der aktuell noch unter Cruse Fashion Club läuft, in die Robert-Ley-Fashionwelt integrieren. Wir wollen weiter expandieren und haben auch schon die eine oder andere Idee im Kopf.