Barrierefreiheit: Checkout ohne Grenzen | stores+shops

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Das Kassensystem „Vision“ von Itab ist so gebaut, dass es im Self-Checkout-Modus von Rollstuhlfahrer:innen benutzt werden kann.
Foto: Itab

Barrierefreiheit: Checkout ohne Grenzen

Mit der Einführung des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) in Deutschland wird es für Einzelhändler unausweichlich, sich mit barrierefreien Lösungen für den Self-Checkout zu befassen. Verschiedene Anbieter haben bereits innovative Konzepte entwickelt, um Menschen mit Einschränkungen ein selbstbestimmtes Einkaufserlebnis zu ermöglichen.

Verifones Zahlterminal „Navigator“ führt Seheingeschränkte per Audiosignal durch den Bezahlprozess

Verifones Zahlterminal „Navigator“ führt Seheingeschränkte per Audiosignal durch den Bezahlprozess
Foto: Verifone

Das BFSG, das ab Juni 2025 in Deutschland in Kraft treten wird, setzt die europäische Richtlinie des European Accessibility Act (EAA) um und verpflichtet Einzelhändler zunächst zur barrierefreien Gestaltung von neuen Zahlungsterminals an Self-Checkouts. Ziel ist es, Menschen mit Behinderungen, insbesondere Sehbeeinträchtigungen, eine eigenständige Nutzung dieser Systeme zu ermöglichen. MichaelTrinks, Head of D-A-CH-Region und Country Manager Germany beim Zahlungsanbieter Verifone, betont dessen gesellschaftliche Relevanz: „In Europa leben über 120 Millionen Menschen mit Behinderungen.“ Zahlreiche Anbieter haben deshalb bereits Lösungen entwickelt, um für Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen den Bezahlprozess zugänglich zu machen oder zu erleichtern –aber auch darüber hinaus.

Erweiterte Navigation

Ein Beispiel dafür ist Verifones Bezahlterminal „Navigator“, das bereits in Ländern wie England, Australien und Neuseeland im Einsatz ist. Es soll Menschen mit eingeschränktem oder fehlendem Sehvermögen eine selbstständige und sichere Nutzung ermöglichen. Für Kund:innen mit Restsehvermögen bietet das Gerät größere Tasten und kontrastreiche Farben. Blinde Menschen können sich per Kopfhörer mit dem Terminal verbinden und auditiv unterstützen lassen. Eine sprachgeführte Navigation in Kombination mit taktilen Markierungen am Bildschirmrand sowie akustischen Signalen bei Berührung sorgt für Orientierung und eine barrierefreie Nutzung.

Das „EAA Pad“ von Anker ermöglicht eine intuitive und barrierefreie Nutzung

Das „EAA Pad“ von Anker ermöglicht eine intuitive und barrierefreie Nutzung
Foto: Anker Solutions

Inklusiv ordern

Einen Schritt weiter geht Anker Solutions mit seiner neuen Self-Checkout-Lösung „EAA Pad“. Das mit dem SB-Terminal verbundene Bedienelement gestattet es Menschen mit Sehbeeinträchtigungen, neben dem Zahlvorgang auch Bestellvorgänge selbstständig durchzuführen. Eine taktile und akustische System-Navigationstastatur erlaubt in Kombination mit Kopfhörern eine intuitive und barrierefreie Nutzung. Dadurch können Menschen mit Sehbehinderung und Blinde sich durch das Menü führen lassen, Artikel bestellen und diese eigenständig scannen sowie den Kaufvorgang abschließen.

Rollstuhlgerechter Tisch

Barrierefreiheit, die über die Bedienbarkeit von Terminals für sehbehinderte Menschen hinausgeht, ermöglicht Itab mit seinem Checkout-Kassentisch „Vision“, der auf der EuroCIS 2025 als Weltpremiere vorgestellt wurde. Der klassische Bedienkassentisch lässt sich per Knopfdruck in eine Self-Checkout-Zone umwandeln. Die Höhe und Tiefe der Anlage entspricht im Self-Checkout-Modus der EAA-Norm, sodass sie problemlos mit einem Rollstuhl angefahren werden kann. Auch das Bezahlterminal ist barrierefrei gestaltet.

Das ADA-Navigationspad kann optional in die Self-Checkout- Terminals von <a href=

Das ADA-Navigationspad kann optional in die Self-Checkout-Terminals von Diebold Nixdorf integriert werden
Foto: EHI/Kohne

Modulare Anwendung

Während sich andere Systeme vor allem auf die Zugänglichkeit einzelner Terminals konzentrieren, setzt Diebold Nixdorf auf ein umfassendes Konzept für eine barrierefreie Checkout-Zone. Die Lösung „DN Series Easy One“ ist modular aufgebaut und kann flexibel als bedientes, teilbedientes oder vollständiges Self-Checkout-Terminal genutzt werden. Um den Anforderungen an Barrierefreiheit gerecht zu werden, können Bildschirme auf ergonomischer Höhe angebracht und mit einem speziellen ADA-Navigationspad, benannt nach dem „Americans with Disabilities Act“, ergänzt werden. Zusätzlich unterstützen softwarebasierte Funktionen bei der Anwendung wie Kontrastfarben für Sehbehinderte, induktive Hörschleifen für Gehörlose und Screen Mirroring, das auch per Smartphone bedient werden kann.

Eine technische Umsetzung barrierefreier Self-Checkout-Konzepte ist somit bereits heute möglich. Wie Handelsunternehmen diese Technologien in ihre Filialkonzepte integrieren, gegebenenfalls auch über die gesetzliche Verpflichtung hinaus, werden die kommenden Jahre zeigen.

BFSG im Payment

Auf dem diesjährigen EHI Payment Kongress, der morgen und übermorgen in Bonn stattfindet, präsentieren Branchenvertreter den Status Quo der Umsetzung des BFSG in Deutschland. Letzte Tickets für Kurzentschlossene sind noch verfügbar unter paymentkongress.de.

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