Verzählt oder vertippt sich ein Mitarbeiter beim manuellen Erfassen der Behälter, können bereits in diesem Schritt erste Bestandsdifferenzen entstehen, die später in einem Behälterschwund münden können. Ein weiterer Risikofaktor ist der Behälteraustausch beim Kunden oder die Verdichtung an einem Umschlagplatz. Selten erfahren Händler, ob und welche Behälter hier ausgetauscht werden. Sie verlieren ihre eingesetzten Boxen und Transporthilfsmittel aus den Augen, ein Einblick in den Behälterkreislauf fehlt.
Mit einem digitalen Behältermanagement-System können Händler den Erfassungsaufwand und die Kosten für Neubeschaffungen von Behältern und Transporthilfsmitteln reduzieren.
Fallbeispiel Bell Schweiz AG
Auch der Fleischverarbeiter Bell Schweiz AG stand vor der Herausforderung, die Übersicht über die eingesetzten Behälter und Transporthilfsmittel zu wahren. Zeitgleich sollte eine Schnittstelle geschaffen werden, welche die unterschiedlichen Kundensysteme vereinheitlicht und die Erfassung vereinfacht. Daher implementierte die Bell Schweiz AG ein Behältermanagement-System der Euro-Log AG. Die SCM-Plattform des IT-Dienstleisters bildet die zentrale Schnittstelle für die verschiedenen Kundensysteme und verbindet alle beteiligten Prozesspartner miteinander.
Basis für das digitale Behältermanagement-System sind SSC-Codes (Serial Shipping Container Codes) an den jeweiligen Behältereinheiten. Die Mitarbeiter des Fleischverarbeiters erfassen diese am Warenausgang per Scan und geben sie an die SCM-Plattform weiter. Hinterlegte Stammdaten weisen die konsolidierten Daten anschließend dem jeweiligen Kundensystem zu. Dies reduziert den Aufwand und das Fehlerpotenzial.
Zudem lässt sich der Standort der Behälter verfolgen: Bei Zustellung scannt der Transporteur den SSCC und erfasst eventuelle Abweichungen sowie die Aufnahme von Rückschub. Anhand des Gegen-Scans bei Bell ist eine Rückverfolgbarkeit der Warenlieferungen an den Kunden möglich und transparent.