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Lichthof im neuen Haus 3 von Möbel Hardeck in Bochum

Energie und Kosten sparen

Energieoptimierung, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit von Handelsimmobilien sind ein Thema, das dem „Leuchtturm-Stadium“ längst entwachsen ist. Solche Maßnahmen werden inzwischen auf breiter Front verwirklicht und sind bei Neubauten zur Selbstverständlichkeit geworden.

„Grün“ und edel: der Zara-Flagshipstore in Rom

In kurzer Zeit hat sich ein neuer „Betriebstyp“ des Handels entwickelt, den es vorher noch nicht gab: Der Eco-Store oder auch Green Store oder Green Building. Von Tesco bis Timberland, von der Spar Austria bis zur Rewe und von Coop Italia bis C&A – der Eco-Store liegt branchenübergreifend überall in Europa voll im Trend. So treibt auch die Gruppe Inditex, gemäß ihrer globalen Unternehmensstrategie, wonach „Umwelt“ eine Schlüsselkomponente der Gestaltung von Verkaufsflächen ist, den Bau von energieeffizienten Läden immer stärker voran. Die im Dezember 2010 eröffnete Zara-Filiale in Rom ist das Flagship des aktuellen Inditex-Nachhaltigkeitsplans 2011 bis 2015. Die Filiale befindet sich in der bekannten Einkaufsstraße Via del Corso im Palazzo Bocconi, einem denkmalgeschützten Gebäude, dessen Geschichte 120 Jahre alt ist und dessen luxuriöses Erscheinungsbild nicht unbedingt die Vermutung aufkommen lässt, einen Öko-Store zu beherbergen. Der glamouröse Laden besitzt ein ausgeklügeltes technisches „Eigenleben“.

Bewegungsmelder sorgen dafür, dass die Beleuchtung in weniger frequentierten Bereichen gedimmt wird und nur dann komplett hochfährt, wenn sich Kunden oder Mitarbeiter dort aufhalten. Sensoren ermitteln permanent die Luftqualität im Shop und passen diese an die Außentemperatur und die Luftfeuchtigkeit an. Davon profitieren Kunden und Mitarbeiter und nicht minder die Energiebilanz des Heiz- und Kühlsystems. Auch beim Thema Beleuchtung wurden neue Wege beschritten. Durch viel Glas und offene Flächen wird ein Maximum an Tageslicht genutzt, um künstliche Beleuchtung und damit Energie zu sparen. Im Vergleich zu einer Standard-Filiale verbraucht der Store in Rom 33 Prozent weniger Energie, 70 Prozent weniger Wasser und vermeidet 200 Tonnen CO2-Emission im Jahr. Abgerundet wird das Nachhaltigkeits-Konzept durch Maßnahmen zum Abfallrecycling und durch die Verwendung von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft für den Umbau.

Bereits einige Jahre zuvor hatte Inditex begonnen, im Rahmen des Nachhaltigkeitsplans 2007-2010 Läden zu eröffnen, die sich durch Energie- und Ökoeffizienz auszeichnen wie beispielsweise der 2008 eröffnete Zara Korai-Laden in Athen, dem ersten energieeffizienten Laden der Inditex-Gruppe. Auf Athen folgten die Zara-Filiale in Barcelona, die als erstes Textilgeschäft in Europa mit dem LEED-Zertifikat ausgezeichnet wurde sowie der im November 2010 eröffnete Flagshipstore von Bull & Bear in Madrid, eine Vorzeigefiliale sowohl hinsichtlich des exklusiven Standortes als auch im Hinblick auf Ökoeffizienz-Bemühungen. Auch in Deutschland arbeiten immer mehr Unternehmen an energieeffizienten Gebäuden. So eröffnete im August 2010 Möbel Hardeck in Bochum nach nur einem Jahr Planungs- und Bauzeit sein neues Haus 3 – nach eigenen Angaben das erste Null-Energie-Möbelhaus Europas. Damit erweiterte der große regionale Möbelanbieter in Bochum seine Verkaufsfläche um 10.000 qm.

Low-Tech-Ansatz

Durch sein innovatives Energiekonzept erzeugt Haus 3 genauso viel Energie, wie es verbraucht. Für diese ausgeglichene Energiebilanz sorgen das kompakt konstruierte und hoch gedämmte Gebäude, eine konsequente Tageslichtnutzung, ein hybrides Lüftungskonzept sowie eine Fotovoltaik-Anlage. Das Tageslicht fällt über die großflächige Glasfassade tief in die vier Ausstellungsgeschosse und sorgt in Verbindung mit der natürlichen Belüftung für ein angenehmes Raumklima. Das Lüftungs- und Brandschutzkonzept ist dafür konzipiert, bei jeder Jahreszeit und bei jeder Wetterlage optimale Bedingungen im Inneren zu gewährleisten. Für die Kühlung des Gebäudes in den Sommermonaten konnte weitgehend auf Klimatechnik Klimatechnik verzichtet werden. Das innovative Klimatisierungskonzept beinhaltet, dass sich nachts innenliegende Schächte öffnen und die warme Raumluft über das Dach entweichen lassen. Gleichzeitig strömt kalte Nachluft über die Fassaden nach und kühlt dabei die offen liegenden Betondecken ab. Da angesichts der zu erwartenden Energiepreissteigerungen die konsequente Einsparung von Energie für den Betrieb eines Gebäudes von entscheidender Bedeutung ist, legt Möbel Hardeck ein besonderes Augenmerk auf die Lebenszykluskosten. Durch den verfolgten Low-Tech-Ansatz werden nicht nur Investitionskosten gespart, sondern auch die Folgekosten niedrig gehalten.

Als eine besondere Herausforderung erwies sich auch der Standort des neuen Hauses, da das Grundstück in einem ehemaligen Bergbaugebiet liegt und von alten Flözen durchzogen ist. Der Baugrund konnte erst unter Zuhilfenahme von Bodengutachtern und Spezial-Tiefbauunternehmen tragfähig gemacht werden. Ein besonderer Hingucker in dem Möbelhaus (Architektur: Schürmann Spannel AG, Bochum) ist die zweigeschossige verglaste Brücke, die die Verbindung zwischen Neuund Altbau schafft. Die Brücke überspannt eine vierspurige Bundesstraße samt Straßenbahnlinie und umfasst mit ihren 45 m Länge und fast 20 m Breite nahezu 20 Prozent der Ausstellungsfläche.

Foto oben: Schürmann Spannel, Bochum

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