Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der Handel in vielfacher Hinsicht ständig weiterentwickelt: Tauschten Menschen anfangs noch Güter aus, sind heute Handelsgeschäfte in Form des An- und Verkaufs von Ware gegen Geld die Regel. Fand Einzelhandel zunächst nur auf lokalen Nachbar-
schaftsmärkten und später in kleinen Ladengeschäften statt, wuchsen im Zuge der zunehmenden Mobilität ab Mitte des 20. Jahrhunderts große Einkaufszentren heran. Technische Neuerungen spielten bei dieser Entwicklung schon immer eine herausragende Rolle: Der Versandhandel etwa konnte erst aufblühen, als Kommunikations- und Transportmittel leistungsfähiger wurden. Denn das Telefon und später das Internet erlaubten Firmen die überregionale Ausweitung ihrer Handelsakti-
vitäten und ihren Kunden einen bequemen Bestellvorgang. So kommt es, dass heute ein Isländer problemlos Waren eines australischen Anbieters kaufen kann.

Sprunghafte Entwicklung beim Online-Einkauf

Der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) berichtet in seiner Studie „Interaktiver Handel in Deutschland 2012“, dass im vergangenen Jahr fast 40 Milliarden Euro im Online- und Versandhandel umgesetzt wurden. Gegenüber dem Jahr 2011 entspricht das einer Steigerung von mehr als 15 Prozent. Den größten Anteil am Gesamtumsatz im nicht-stationären Handel hat das Online-Geschäft – nämlich über zwei Drittel (70,2 Prozent). Der E-Commerce-Umsatz lag am Ende des Jahres 2012 bei 27,6 Milliarden Euro, das ist über ein Viertel mehr als im Vorjahr (27,2 Prozent).

Shopping per Smartphone immer beliebter

In diesem wachsenden „Fernabsatzuniversum“ gewinnt momentan eine neue Vertriebsform zunehmend an Bedeutung: Mobile Commerce. M-Commerce steht für den Online-Handel über internetfähige mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablet-PCs. Weil diese Geräte immer leistungsfähiger werden, ist der Einkauf jederzeit von unterwegs, also ortsunabhängig, möglich. Das macht M-Commerce zu einem äußerst wichtigen Absatzkanal für Händler jeder Branche. Untersuchungsergebnisse des bvh vom Mai 2012 zeigen, dass bereits jeder dritte Smartphone-Besitzer in Deutschland (31,7 Prozent) sein Gerät für den mobilen Einkauf nutzt. Der E-Marketing-Dienstleister promio.net beziffert diesen Anteil in seiner aktuellen Studie „Mobile Shopping 2013“ sogar auf 40 Prozent. Besonders Männer verwenden das Smartphone gerne für den Online-Einkauf – zu diesem Ergebnis gelangen beide Untersuchungen.

Online-Shops und mobile Shop-Anwendungen gefragt

Für den stationären Handel bedeutet die rapide Entwicklung, dass es nicht ausreicht, ausschließlich Ladengeschäfte zu betreiben. Um den Einkaufsgewohnheiten von immer größeren Teilen der Bevölkerung gerecht zu werden, müssen Händler Fernabsatzkanäle nutzen und eigene Online-Shops aufbauen. Nur so können sie die damit verbundenen Umsatzchancen nutzen und das eigene Geschäft auch langfristig zum Erfolg führen.

Unternehmen, die bereits konventionelle Online-Shops betreiben, erhalten jetzt das deutliche Signal, aktiv zu werden und auf Mobile Commerce zu setzen. Die Entwicklung eigener mobiler Shop-Anwendungen oder mobiler Websites ist dafür unerlässlich. Denn Handys und Tablets haben in der Regel eine geringere Bildschirm-Auflösung und die Datenübertragung über Mobilfunk kann aktuell noch nicht mit der Geschwindigkeit von WLAN mithalten. Selbst der neueste, in Deutschland noch nicht flächendeckend verfügbare Mobilfunkstandard LTE kann nur bei sehr gutem Empfang an die Übertragungsrate von WLAN heranreichen. Deshalb gilt der Grundsatz „Design to Mobile“. Das bedeutet, dass Shopping-Plattformen an die Besonderheiten der mobilen Nutzung angepasst oder ganz neu konstruiert werden müssen.

Große Auswahl an Zahlverfahren entscheidend

Auch wenn sich das Design und die Eigenschaften von Online-Shops am heimischen Rechner und auf dem Handy unterscheiden müssen, erwartet der Kunde von beiden Plattformen vor allem eines: ein bequemes und sicheres Einkaufserlebnis. Und das resultiert nicht nur aus Auswahl und Funktionen des Web-Shops, sondern hängt auch sehr stark mit der Zahlungsabwicklung zusammen. Händler, die ihren Kunden den Einkauf über das Internet ermöglichen wollen, müssen ihr Augenmerk deshalb bereits frühzeitig auf die Integration passender Zahlverfahren lenken – und zwar für alle Verkaufskanäle. Dabei gilt: je mehr Möglichkeiten zur Zahlung, desto besser. Denn die allermeisten Kunden brechen den Kaufprozess im Internet vorzeitig ab, wenn sie ihr bevorzugtes Zahlverfahren im Shop nicht finden.

Welche Zahlungsarten sollten Online-Händler also auf jeden Fall anbieten? Eine Antwort liefert jetzt die Studie „Erfolgsfaktor Payment 2013“ der Forscher von ibi research an der Universität Regensburg. Laut der Studienergebnisse reichen zwei oder drei Zahlverfahren nicht aus, Kaufabbrüche und somit Umsatzeinbußen hinreichend zu vermeiden. Vielmehr ist eine Kombination aus den Zahlungs-
methoden Kreditkarte, Rechnung, E-Payment, Lastschrift und Vorkasse unvermeidlich, um die Kaufabbruchquote auf einen Wert von unter einem Prozent zu bringen. Die Kreditkarte ist laut Studie überdies das am häufigsten genutzte Zahlverfahren im Internet-Business: Fast drei Viertel aller Befragten haben sie im letzten Jahr benutzt, um damit am Bildschirm zu bezahlen. Dieses Zahlverfahren hat gegenüber dem Jahr 2008 die größte Steigerung im Rückgang der Kaufabbruchquote zu verzeichnen.

Einfache Shop-Integration

Um die wichtigsten Zahlverfahren in ihren Online-Shop einzubinden, müssen Händler in der Regel keinen großen Aufwand betreiben. Payment-Service-Provider bieten Paketlösungen an, die bereits mehrere Zahlungsmethoden umfassen. So beinhaltet beispielsweise die „PayEngine“ von Concardis über 30 national und international gängige Bezahlmöglichkeiten. Mit der „PayEngine for Apps“,  einer Bezahllösung für den M-Commerce, lassen sich  Zahlverfahren in mobile Shop-Anwendungen integrieren. Komplettlösungen wie diese ersparen dem Verkäufer die aufwendige Integration vieler einzelner Bezahlmodule. Was den Händlern bleibt, ist mehr Zeit für den Aufbau, die Pflege und die Vermarktung der Verkaufsplattform an sich.

Foto: Concardis

Manfred Krüger ist Vorsitzender der Geschäftsführung der Concardis GmbH.

Weitere Informationen: www.concardis.de