Die Jurymitglieder setzen sich aus Vertretern von Industrie, Forschungseinrichtungen und Universitäten zusammen und haben in den drei Kategorien „Best Customer Experience“, „Best In-Store Solution“ und „Best Enterprise Solution“ jeweils drei gleichberechtigte Preisträger gewählt. Ausschlaggebend waren vor allem der Innovationsgrad der IT-Lösung sowie der Nachweis eines wirtschaftlichen Vorteils für das Handelsunternehmen.
Im Rahmen der Messe EuroShop wurde auf der feierlichen Abendveranstaltung im Düsseldorfer Capitol Theater der angesehene internationale Handels-Award verliehen. Unter anderem wurden Projekte wie Mobile Payment mit einer Smartphone-App, RFID-Bestands- und Lagerverwaltung, QR-Code-Shopping am Flughafen, digitale Preisauszeichnungen im Store, intelligente Warenwirtschaftssysteme und verschiedene Mobile-Apps ausgezeichnet. Rund 150 geladene Gäste aus dem internationalen Handel nahmen an dieser Veranstaltung teil.
Alle Fotos: EHI / Hauser
Kontakt: berens@ehi.org
Weitere Informationen: www.reta-europe.com
Für welche Einreichung wurden Gewinner gekürt?
Kategorie: Best Customer Experience
Edeka und Netto Marken-Discount bieten ihren Kunden einen neuen Handy-Bezahlservice an. Die App, die Mobile Payment und Mobile Couponing vereint, erlaubt es den Kunden, komfortabel mit dem Smartphone zu bezahlen. Coupons und Gutscheine werden dabei automatisch abgezogen. Die Einkaufssumme wird anschließend vom angegebenen Kundenkonto über den Partner DPZ, ein Tochterunternehmen der Deutschen Post, abgebucht. Dabei werden keine personenbezogenen Daten auf dem Smartphone oder im Kassensystem gespeichert.
Edel Optics vereint das Beste aus der stationären Handelswelt und der Online-Handelswelt im Ladengeschäft. Darin sind iPads installiert, die der Projektpartner Novel Media mit einer Suchfunktion ausgestattet hat. Mithilfe eines solchen iPads ist es dem Kunden möglich, seine favorisierten Brillen auszuwählen. Das Personal im Lager wird darüber informiert und präsentiert dem Kunden in kürzester Zeit die ausgesuchten Modelle. Insgesamt sind rund 10.000 Brillen zur Anprobe im Ladengeschäft vorrätig.
Leder und Schuh erleichtert mit dem „Humanic Avatar“ den Schuhkauf. Alle Schuhmodelle werden in allen Größen gescannt. Abhängig vom Innenvolumen und von der Schuhspitze wird die tatsächliche Größe ermittelt. Der Kunde kann mithilfe des Humanic Avatars seine Füße scannen lassen. Nachdem der Kunde sein Schuhmodell ausgewählt hat, werden das 3-D-Abbild des Fußes und das 3-D-Abbild des Schuh-Innenraums verglichen. Diese Daten werden auch im Onlineshop hinterlegt. Somit sollen Fehlbestellungen im Onlineshop schwinden.
Kategorie: Best In-Store Solution
Gebr. Heinemann positioniert an den Abfluggates des Frankfurter Flughafens eine überdimensionale Plakatwand. Diese zeigt den Reisenden rund 60 verschiedene Produkte aus dem Duty-free-Sortiment. Neben jedem Produkt ist ein QR-Code abgebildet, der mit Hilfe der „Heinemann Express Shopping-App“ eingescannt werden kann. Kunden können sich über die Angebote informieren und direkt bestellen. Innerhalb von 15 Minuten werden die Artikel an einen „Pick-up Point“ direkt am Gate geliefert. Bezahlt wird per Kreditkarte.
Media-Saturn hat seine Märkte in den Niederlanden mit einem digitalen Preisauszeichnungssystem ausgestattet. Damit können Preisänderungen bei beliebig vielen Produkten zentral von einem Rechner aus durchgeführt werden. Die Preise in den Filialen lassen sich „auf Knopfdruck“ an die Preise der Wettbewerber anpassen – insbesondere an die der Internetkonkurrenz. Zudem sind die Preise im stationären Handel und im Online-Handel zu jedem Zeitpunkt identisch – eine wichtige Voraussetzung für die Preiskonsistenz über alle Kanäle.
Gucci wurde für sein Projekt „BI in Store“ ausgezeichnet: Dieses umfasst zwei Applikationen für das iPad, die auf einer Datenbasis basieren, aber zu verschiedenen Zwecken eingesetzt werden. Eine App liefert den Store-Managern Daten über Produkte, Kunden und Personal und erleichtert damit das Ladenmanagement. Die andere App unterstützt das Verkaufspersonal im Kontakt mit den Kunden. So können zum Beispiel Lagerbestände, Verfügbarkeit in anderen Stores, Produktionsinformationen und Kundeninformationen abgerufen werden.
Kategorie: Best Enterprise Solution
Adler setzt in seinen Modemärkten auf den Einsatz von RFID. Da alle Bekleidungsartikel mit RFID-Transpondern ausgestattet sind, kann diese Technik auch für die Überwachung der Lager- und Flächenbestände genutzt werden. Dazu wurde im Übergangsbereich zwischen Lager und Verkaufsraum RFID-Hardware installiert, die die Warenbewegungen dokumentiert. Die Erfolge dieser Maßnahme sind die Erhöhung der Genauigkeit der Warenbestände sowie eine gezielte Instore-Nachversorgung und somit eine bessere Warenverfügbarkeit im Store.
Kaufland hat ein System implementiert, das Produkte kurz vor dem Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums im Warenwirtschaftssystem separat aufführt. Die Bestandsmenge der Produkte wird automatisch angepasst. Die automatische Disposition kann auf Basis dieser Werte die benötigten Bestellmengen ermitteln. Dafür werden einige Tage vor Ablauf des MHD die infrage kommenden Produkte erfasst und der Preis mit einem Label reduziert. Die scanbaren Labels können an der Kasse erfasst werden und sollen lediglich diese Menge vermindern.
Sagaflor ist es mit seinem Projektpartner ComSol gelungen, seine Mitgliedsunternehmen in ein innovatives Warenwirtschaftssystem einzubinden. Dabei kann sowohl auf einheitliche Stammdaten als auch auf lokale Sortimente zugegriffen werden. Instore- und integrierte Kassensysteme sorgen für einen reibungslosen Austausch der Abverkaufsdaten und ermöglichen mittels MDE-Geräten eine automatische Nachschub-Disposition. Sowohl die MDE-Geräte als auch die Kassensysteme sind offline einsetzbar.