Präsenzlücken im Visier | stores+shops

Anzeige
{{{name}}}

Vorgeschlagene Beiträge

Anzeige

Bestandserfassung mit mobilem RFID-Handheld im Store und im Wareneingang

Präsenzlücken im Visier

Nach den positiven Ergebnissen einer viermonatigen Pilotphase im Sommer letzten Jahres denkt der Bekleidungshändler s.Oliver konkret über den Einsatz von RFID-Technologie in seinen eigenen Stores der Marken Comma und s.Oliver nach, um Bestandsdifferenzen – und damit Umsatzverluste – zu minimieren.

Abweichungen zwischen dem warenwirtschaftlichen Bestand einer Filiale und dem tatsächlichen Bestand auf der Fläche sind im Bekleidungseinzelhandel Gang und Gäbe. Eindeutige Bestandsinformationen sind aber unerlässlich, soll es wegen Differenzen zwischen dem physischen und dem systemischen Warenbestand nicht zu Umsatzverlusten kommen.

Insbesondere bei so genannten NoS-Artikeln (Never-out-of- Stock), die einer automatischen Nachversorgung unterliegen, sind genaue Angaben über den tatsächlichen Warenbestand von elementarer Bedeutung. In Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung Tailorit GmbH aus Düsseldorf hat der Bekleidungshändler daher die Einsatzmöglichkeiten der RFID-Technik im Hinblick auf Funktionalität und Wirtschaftlichkeit überprüfen lassen. Bei geringstmöglicher Beanspruchung der s.Oliver-Organisation sollte eine belastbare Entscheidungsgrundlage geschaffen werden für weitere Schritte in Richtung einer flächendeckenden Einführung der RFID-Technologie.

Bestandserfassung mit mobilem RFID-Handheld im Store und im Wareneingang

Im Verlauf des Pilotprojekts wurden die NoS-Artikel in drei Stores unterschiedlicher Größe (groß, mittel und klein) jeweils mit einem zusätzlichen RFID-Etikett versehen. Dieses wurde separat in den Logistikstandorten angebracht, in denen die relevanten Artikel für die betroffenen Stores bearbeitet wurden. Davon ausgehend wurden RFID-Lesepunkte entlang der gesamten Prozesskette installiert: im Warenausgang der Lager, im Wareneingang der Stores, im Übergang in den Verkaufsraum und im Store-Ausgang. Eine RFID-Integration in die Kasse war nicht vorgesehen, sodass die RFID-Technologie nicht zur Warensicherung eingesetzt wurde.

Durch regelmäßig durchgeführte Bestandsaufnahmen konnten Abweichungen zwischen warenwirt-
schaftlichem und tatsächlichem Bestand schnell und effizient identifiziert werden. Die Produktivität dieser Bestandsaufnahmen, die mit einem mobilen RFID-Handheld durchgeführt wurden, lag bei ca. 3.500 Artikeln pro Stunde und das bei einer nahezu 100-prozentigen Lesegenauigkeit. Nachweislich zu Umsatzsteigerungen geführt hatte der durch die Bestandsaufnahmen angestoßene manuelle Nachversorgungsprozess. Aber auch die den Mitarbeitern auf der Verkaufsfläche an die Hand gegebenen RFID-gestützten Hilfsmittel trugen zu Umsatzsteigerungen bei, indem es gelang, Präsenzlücken auf der Verkaufsfläche zu eliminieren.

Die angestrebten Ziele des RFID-Pilotprojekts konnten sämtlich erreicht werden.

Patrick Szostak

Manager Competence Center Administration, s.Oliver Bernd Freier GmbH & Co. KG

Basis für diese Hilfsmittel unter dem Arbeitstitel „Größencheck“ und „Präsenzlückenreport“ war die Trennung zwischen Lager und Verkaufsraum. Durch entsprechend installierte RFID-Lesepunkte und geringfügige prozessuale Anpassungen konnte der jeweilige Bestand im Lager bzw. auf der Verkaufsfläche artikelgenau angezeigt werden. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn Artikel zwar auf der Verkaufsfläche nicht mehr verfügbar, im Lager aber noch vorhanden sind. Eine von Tailorit flankierend durchgeführte Kundenbefragung macht deutlich, wie wichtig es ist, solche Präsenzlücken zu vermeiden. Es konnte dargestellt werden, dass nicht nur unmittelbarer Umsatzverlust droht, sondern auch die Gefahr, den Kunden ganz zu verlieren. Prozessvorteile wurden auch bei der Warenvereinnahmung im Store verzeichnet, die zu einer schnelleren Verfügbarkeit der Artikel auf der Fläche führten.

Bestand artikelgenau erfasst

Die am Pilotbetrieb beteiligten Mitarbeiter beurteilten übereinstimmend den Einsatz der RFID-Technologie positiv als Erleichterung ihrer täglichen Arbeit. Auch von Seiten der Kundschaft gab es nur positive Reaktionen. Der laufende Pilotbetrieb wurde von Anfang an transparent und offen kommuniziert; Informationsmaterialien am POS haben klar und deutlich auf den Einsatz von RFID hingewiesen.

Im Pilotbetrieb eingesetzt wurden EPC-Gen-2-Hängeetiketten von Avery Dennison, die ebenfalls die Drucker lieferten. Als mobile Lesegeräte wurden „PL 3000“-Handhelds von Nordic ID genutzt, die stationären RFID-Leseeinheiten kamen von Rako/Logokett. Die Middleware der RFID-Plattform und die Integration wurde von Gebit Solutions geleistet. Die angestrebten Ziele des RFID-Projektes wurden alle erreicht.

Die Technik – so das Fazit – ist einsatzreif und die gewünschten Effekte hinsichtlich Steigerung der Prozesseffizienz, Verbesserung der Warenverfügbarkeit und Umsatzerhöhung durch transparentere Warenbestände konnten nachgewiesen werden. Nun denkt s.Oliver konkret über einen kompletten Einstieg in die RFID-Technologie nach. Dazu werden aktuell verschiedene Szenarien durchgesprochen. Als sicher ist auf jeden Fall anzusehen, dass zusehends mehr führende Unternehmen der Bekleidungsbranche sich Gedanken machen über konkrete Einstiegsszenarien in RFID-Technologie. Potenziale bieten sich dabei nicht nur für die mit eigenem Retail operierenden Bekleidungshersteller, sondern auch für die reinen Handelsunternehmen, die im Rahmen vertikaler Kooperationen transparentere Bestandsinformationen nutzen wollen.

Quelle der Abbildung: s.Oliver/Tailorit

Weitere Informationen: www.soliver.de

Produkt-News