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Verteilung des Stromverbrauchs auf die einzelnen Verbrauchsträger - Food

Nachhaltig handeln

Die Energiekosten im Handel steigen weiter. Gleichzeitig wächst die Bereitschaft der Unternehmen, in energiesparende Maßnahmen zu investieren – vom nachhaltigen und effizienten Bauen über Beleuchtung, Kälte-, Klima- und Gebäudetechnik bis hin zum Einsatz von erneuerbaren Energien. Ganzheitliche Konzepte sind gefragt.

Verteilung des Stromverbrauchs auf die einzelnen Verbrauchsträger - Food

Verteilung des Stromverbrauchs auf die einzelnen Verbrauchsträger - Nonfood

Das Interesse an Maßnahmen, die Energie sparen oder für mehr Effizienz sorgen, ist bei Einzelhändlern groß. Denn die Energiepreise steigen nicht nur beharrlich, sondern auch noch stärker als erwartet. Ein brisantes Problem, wie die aktuelle EHI-Studie „Energiemanagement im Einzelhandel 2010“ zeigt. Bei 63 Prozent der befragten Handelsunternehmen sind die Energiekosten 2010 gestiegen, fast 85 Prozent der Unternehmen rechnen bis 2013 mit einem weiteren Anstieg der Kosten – und die sind nicht unerheblich. Im Food-Handel fallen zurzeit für Energie im Jahr über 55 Euro pro Quadratmeter Verkaufsfläche an, wobei die Kühlung mit rund 50 Prozent der größte Stromverbraucher ist.

Verteilung des Stromverbrauchs auf die einzelnen Verbrauchsträger - Nonfood

Top 10 der bereits umgesetzten Maßnahmen zur Energieeffizienz - Food und Nonfood

Im Nonfood-Bereich müssen im Schnitt 31 Euro im Jahr pro Quadratmeter Verkaufsfläche für Energie aufgebracht werden, der mit 65,1 Prozent größte Anteil entfällt hier auf die Kosten für Beleuchtung. Die allgemeinen Preis- erhöhungen für Energie sind allerdings nur ein Grund für die Mehrbelastung der Unternehmen. Auch der Anstieg des Verbrauchs beispielsweise durch zusätzliche Warenpräsentation oder ein höherwertiges Verkaufsraumdesign, längere Öffnungszeiten, die Erweiterung der Verkaufsflächen und der erhöhte EEG-Zuschlag haben die Energiekosten steigen lassen.  

Die EHI-Studie hat ergeben, dass der Handel bereits mit einem dicken Maßnahmenbündel auf diese Herausforderung reagiert: Effizientere Beleuchtungssysteme gehören ebenso dazu wie optimierte Technik bei Kühlmöbeln und Kälteanlagen, eine durchdachte Gebäude-
leittechnik, das Poolen von Lieferantenverträgen und die Schulung der Beschäftigten. Ansatzpunkte für nachhaltiges Handeln gibt es in nahezu allen Investitionsbereichen – bei Architektur und Gebäudetechnik, Ladenbau und IT, Logistik und Sortiment, nicht zuletzt beim Einkauf oder der eigenen Erzeugung von Ökostrom.

Top 10 der bereits umgesetzten Maßnahmen zur Energieeffizienz - Food und Nonfood

Das Rewe Green Building in Berlin

Die Rede ist oft von den „drei E“. Gemeint sind das Einsparen von Energie, also das Optimieren der Verbräuche, die Erhöhung der Energieeffizienz, also der Einsatz moderner Technik wie Wärmerückgewinnungssysteme, sowie drittens die Verwendung erneuerbarer Energien, also der Bezug von Grünstrom oder der Bau eigener Fotovoltaik- oder Geothermieanlagen. Auch in den kommenden Jahren werden Investitionen in moderne Umwelttechnik mit energiesparender Wirkung der EHI-Studie zufolge eine große Rolle spielen, wegen der hohen Einsparpotenziale weiterhin vor allem in den Bereichen Beleuchtung und Kühlung. Auch die Wahl des Kältemittels wird immer wichtiger, da eine umweltfreundliche Kälteerzeugung in Supermärkten angesichts der Klimaveränderung zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Ausgaben für energieeffiziente Gebäudeleit- und Haustechnik werden ebenfalls weiter steigen.

Datentransparenz

Kein Wunder, dass effizientes Energiemanagement inzwischen als eine das gesamte Unternehmen umfassende, ganzheitliche Managementaufgabe gilt. Viele Handelsunternehmen haben angesichts der Komplexität des Themas die entsprechende Fachkompetenz in eigenen Abteilungen gebündelt oder kompetente Dienstleister beauftragt. Denn für ein wirksames Energiemanagement reichen einzelne Maßnahmen nicht aus. „Von vielen sogenannten Energiemanagern wird es bereits als Erfüllung ihrer Aufgabe angesehen, wenn sie dazu raten, die Hälfte aller Leuchtmittel abzustellen und somit den Verbrauch zu reduzieren“, sagt Oliver Sulek vom Technischen Büro Pfeiffer in Gehrden. „Aber aus unserer Sicht geht das Energiemanagement ohnehin über reine Einsparmaßnahmen hinaus.“ Verlässliche Kostenplanung beispielsweise gehöre ebenso dazu wie kontinuierliches Controlling und Datentransparenz.  

Ein modernes Supermarktkonzept lässt sich mit 50 Prozent weniger Energie und ganz ohne CO2-Emissionen betreiben.

Karl-Erivan W. Haub

Geschäftsführender Gesellschafter, Tengelmann Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH

In einem Punkt sind sich jedoch alle Akteure im Bereich Energiemanagement einig: Für die Händler werden der effiziente Umgang mit Energie in den Filialen und die Positionierung als umweltfreundliche und nachhaltig agierende Unternehmen in der Zukunft zu strategischen Erfolgsfaktoren werden. Denn es geht um mehr als das Senken von Kosten oder das Einsparen von möglichst vielen Tonnen CO2. Gefragt sind ganzheitliche Konzepte, mit denen die Unternehmen den Verbrauchern zeigen, dass grüne Werte als Maßstab gelten. Als Reaktion darauf – und weil sich ein integriertes Gesamtkonzept für Energie am besten in einem Neubau umsetzen lässt – haben viele Unternehmen das ökologische Bauen entdeckt. 2008 nahm der erste Tengelmann-Klimamarkt seinen Betrieb auf, der ohne Öl oder Gas auskommt. Geheizt wird mit Geothermie und Kühlanlagenabwärme, hinzu kommen eine tageslichtabhängige Lichtsteuerung und energieeffiziente Leuchtmittel, Glasabdeckungen an allen Kühlmöbeln, Strom aus Fotovoltaik und Wasserkraft sowie die Nutzung des Regenwassers im Kühlanlagenverbund.

Wir konzipieren mehrere Varianten unseres Green Buildings, damit wir für jeden Standort das passende Konzept anbieten können.

Harald Fischer

Bereichsleiter Bauwesen, Rewe Group

Das Rewe Green Building in Berlin

Tescos erste „grüne Filiale“ in Ramsey/England

Rewe eröffnete 2009 in Berlin seinen ersten CO2-neutralen Supermarkt. Das von Rewe als „Green Building“ bezeichnete Gebäude verfügt über eine Tageslichtarchitektur, außerdem werden nachhaltige Baumaterialien wie Holz, Kälte- und Klimaanlagen mit natürlichem Kältemittel, Fotovoltaik- und Geothermieanlagen für regenerativen Strom sowie Regenwasser zur Fußbodenreinigung genutzt. Spar in Österreich hat 2010 in Wien und Murau zwei Klimaschutz-Supermärkte eröffnet, die nur noch halb so viel Energie verbrauchen sollen wie übliche Filialen. Und der Energiemanagement-Award des EHI (EMA) ging 2010 an das Intersporthaus Timm in Bautzen, das als weltweit erstes Sportfachhandelshaus in Passivbauweise errichtet wurde.

Integrierte Konzepte

Die Preisträger des EMA zeigen die vielfältigen Wege, die der Einzelhandel im Bereich Energiemanagement gehen kann. Die Schweizer Migros setzt sich seit über 30 Jahren für einen nachhaltigen Umgang mit Energie und den Klimaschutz ein und konnte so beispielsweise den CO2-Ausstoß in den vergangenen 20 Jahren insgesamt um 49 Prozent senken, obwohl sich die Filialflächen im selben Zeitraum um 68 Prozent vergrößerten.  

Beim Lebensmittelfilialisten Tegut wurden für die Technikkomponenten und Anlagen in allen Gewerken – Kühlung, Beleuchtung, Heizung/Lüftung sowie Klimatisierung – eigene Mindeststandards entwickelt, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Lidl hat ein technisches Gesamtkonzept für alle künftigen Filialen entwickelt, dessen Herzstück eine Integralanlage ist, die verschiedenste Haustechnikkomponenten verbindet und in sich vereint. Durch eine geschickte Integration und eine intelligente Steuerung können alle herkömmlichen Systeme zur Kälteerzeugung, Heizung und Klimatisierung zusammengefasst werden.

Tescos erste „grüne Filiale“ in Ramsey/England

Aldi Süd hat Konzepte zur energieeffizienten und umweltfreundlichen Kühlung, zur Gebäudeklimatisierung durch Wärmerückgewinnung und auch zur energetischen Optimierung der Beleuchtung umgesetzt – nicht nur bei Neubauten, sondern auch im Bestand. Und das Einrichtungshaus Kohler im oberschwäbischen Erolzheim, das auch beim Sortiment eine konsequente ökologische Ausrichtung verfolgt, ist das erste im Passivhausstandard errichtete Einrichtungshaus in Europa.  

Grün ist ein Trendthema. Es geht nicht nur um „grüne“ Produkte, das Gebäude soll ebenfalls „grün“ sein. Auch auf der EuroShop wird den Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz an vielen Ständen besondere Aufmerksamkeit zuteil werden, das entsprechende Angebot wird sich auf der Messe wie ein roter Faden durch alle 15 Hallen ziehen. Außerdem widmet die EuroShop unter dem Titel „Ecopark“ dem Thema Nachhaltigkeit erstmals eine eigene Sonderschau. Ergänzend dazu gibt es an drei Tagen ein Vortragsforum. Realisiert wird dieses Messe-Special in Kooperation mit dem EHI Retail Institute. Aussteller aus verschiedensten Bereichen präsentieren hier ihre Lösungen in Sachen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Schließlich haben Maßnahmen zum schonenden Umgang mit Ressourcen im globalen Einzelhandel in den letzten Jahren massiv an Bedeutung gewonnen und beeinflussen viele Investitionsentscheidungen in erheblichem Maße – heute und in Zukunft.

Charts: EHI Retail Institute

Foto: istockphoto (1)

FÖRDERPROGRAMM: KfW fördert „Umweltfreundlichen Einzelhandel

Die KfW bietet dem Einzelhandel – insbesondere der Lebensmittel- und Drogeriebranche sowie Supermärkten – günstige Förderkredite für Investitionen an, die hohe Relevanz für den Klimaschutz bzw. die Energieeffizienz haben. Im Rahmen des Förderschwerpunkts „Umweltfreundlicher Einzelhandel“ können Einzelhandelsunternehmen Kredite für den Neubau von Geschäftsgebäuden, die Neuplanung und Neugestaltung von Verkaufsräumen oder den Austausch veralteter Heizungs- und Kühlanlagen beantragen. Sie erhalten eine zusätzliche Zinsverbilligung aus dem ERP-Sondervermögen von bis zu einem Prozent pro Jahr. Das neue Programm wurde auf Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ins Leben gerufen und ist zunächst bis zum 31. Dezember 2011 befristet.

Weitere Informationen: www.kfw.de

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