EHI Sicherheitskongress 2025: Strategien gegen Ladendiebstahl | stores+shops

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Rund 140 Fachexpert:innen aus dem Einzelhandel diskutierten beim diesjährigen „EHI Inventur- und Sicherheitskongress“ in Köln über aktuelle Herausforderungen.
Foto: EHI/Kirschner

EHI Sicherheitskongress 2025: Strategien gegen Ladendiebstahl

Gewalt, Diebstahl, Personalmangel: Der EHI Inventur- und Sicherheitskongress 2025 verdeutlichte, wie vielschichtig die Herausforderungen für den Einzelhandel geworden sind. Fachleute präsentierten konkrete Gegenmaßnahmen von smarter Bonanalyse bis hin zu ausgeweiteten Personalschulungen.

Technologische Lösungen stehen im Zentrum vieler Sicherheitsstrategien. So setzt Kaufland auf die Analyse von Bondaten, um verdächtige Muster wie auffällige Stornierungen frühzeitig zu erkennen. Rund 40 Szenarien wurden gemeinsam mit KPMG live geschaltet. „Wir werden nie den Diebstahl komplett verhindern, aber es macht einen Unterschied, je früher ich ihn entdecke“, sagte Kristina Götz von KPMG.

Musteranalyse mit Dashboard

Seit 2017 schult Kastner & Öhler sein Personal konzernweit zur Diebstahlprävention, wie Barbara Sackl berichtete.

Seit 2017 schult Kastner & Öhler sein Personal konzernweit zur Diebstahlprävention, wie Barbara Sackl berichtete.
Foto: EHI/Kirschner

Modehändler C&A plant ab Juli 2025 ein international eingesetztes Incident-Management-System. „Wir möchten schneller erkennen, wenn sich Vorfälle in bestimmten Regionen häufen, Banden aktiv sind oder Trickbetrüger zuschlagen“, so Martin Holz, Lead Loss Prevention Management Europe. Über einheitliche Formulare sollen Filialen Vorfälle melden, die resultierenden Muster lassen sich dann im Dashboard analysieren.

Die Globus Fachmärkte reagierten auf gestiegene Diebstahlszahlen nach dem Ausbau von Self-Checkout-Kassen mit einem mehrstufigen Sicherheitskonzept. Kameras an jeder Kasse und sichtbare Aufnahmen ermöglichen es, auf verdächtige Vorgänge direkt zu reagieren. Perspektivisch will Globus auf KI-gestützte Bilderkennung setzen, was derzeit noch durch datenschutzrechtliche Vorgaben verhindert wird.

Auch im Online-Geschäft spürt Mediamarkt wachsenden Betrugsdruck, etwa durch manipulierte Zahlungsprozesse beim Kauf hochpreisiger Produkte. Das Unternehmen begegnet dem mit einem Mix aus interner Vernetzung, Wissensdatenbank, Prävention und enger Zusammenarbeit mit anderen Handelsunternehmen in einem geschlossenen, rechtssicheren Arbeitskreis.

Mitarbeitende gezielt schulen

Neben technischer Aufrüstung wurde auch das Personal als zentrale Sicherheitsressource betont. Viele Täter:innen agieren organisiert und wiederholt, fast zwei Drittel der Fälle gehen auf Wiederholungstäter:innen zurück. „Verkaufsmitarbeitende können einen entscheidenden Beitrag zur Diebstahlprävention leisten”, erklärte Barbara Sackl vom österreichischen Mode- und Sporthändler Kastner & Öhler. Das Familienunternehmen arbeitet in interaktiven Online-Workshops gezielt mit den Beschäftigten zusammen, um Tätergruppen zu erkennen, Kund:innen aktiv anzusprechen und das Verhalten im Ernstfall zu trainieren.

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