Ikea: Markteintritt in Neuseeland

Sylvia Park ist der geografisch am weitesten von der schwedischen Konzernheimat entfernte Ikea-Standort. Tolga Öncü, Ingka Retail Manager (COO) der Ingka Group: „Diese Entfernung macht diese Eröffnung besonders. Nach Neuseeland zu kommen, ist ein Freundschaftsbeweis und eine Investition, die zeigt, dass wir nicht nur einen Store exportieren, sondern langfristig Wurzeln schlagen, Arbeitsplätze schaffen, von lokalen Gemeinschaften lernen und unser Angebot auf neuseeländische Haushalte zuschneiden.“

Hausbesuch vor Markteintritt

An 29 Pick-up-Points im Land können Kund:innen ihre online bestellten Ikea-Produkte abholen
Foto: Ikea

Vor der Eröffnung besuchten Unternehmensvertreter rund 500 neuseeländische Haushalte, um die Wohnsituation und Bedürfnisse der potenziellen Kundschaft zu verstehen. Die Erkenntnisse flossen sowohl in die Gestaltung des Stores als auch in die Onlinepräsenz ein. Ikea veröffentlichte die Ergebnisse zudem in einem „Life at Home“-Report über Neuseeland. Das neue Geschäft misst rund 34.000 qm und gehört damit zu den größeren Verkaufsflächen im weltweiten Firmennetzwerk. 500 Mitarbeitende sind hier beschäftigt.

Das dreigeschossige Gebäude ist unterteilt in einen ebenerdigen Parkplatz sowie die eigentliche Verkaufsfläche auf zwei oberen Ebenen. In den Ausstellungsbereichen finden Kund:innen die Ikea-typischen gestalteten Wohnbeispiele und rund 7.500 Produkte. Eine Restaurantzone mit Bistro bietet neben den üblichen Mahlzeiten exklusiv für Neuseeland entwickelte Gerichte an.

Omnichannel mit Abholpunkten

Parallel zur Eröffnung des Stores in Auckland hat der Möbelkonzern seine Online-Plattform und App landesweit freigeschaltet. Kund:innen können über diese Kanäle auf das gesamte Sortiment zugreifen und Lieferungen im ganzen Land buchen. Ergänzt wird das Angebot durch 29 Pick-up-Points, die über das Land verteilt sind. An diesen Stationen können ihre Online-Bestellungen kostengünstiger abgeholt werden. Laut Unternehmen ist dies das erste Mal, dass Ikea bei einem Markteintritt von Beginn an ein solches Netz von Abholstationen einrichtet. Mirja Viinanen, CEO und Chief Sustainability Officer von IKEA Australien und Neuseeland: „Von Anfang an wollten wir auf die bestmögliche Weise in den Markt eintreten.“

2019 kündigte Ikea erstmals die geplante Expansion nach Neuseeland an
Foto: Ikea

Nachhaltigkeitskonzept

Der Store wird vollständig mit erneuerbarer Energie betrieben. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach deckt etwa die Hälfte des Energiebedarfs ab, die restliche Energie bezieht Ikea aus neuseeländischen erneuerbaren Quellen. Das Beleuchtungssystem besteht zu 100 Prozent aus LED-Leuchten. Alle 3.000 Lampen lassen sich individuell programmieren und über Timer steuern. Auf dem Parkplatz stehen 25 Ladestationen für Elektrofahrzeuge zur Verfügung. Zusätzlich verfügt der Standort über EV-Ladegeräte für Lieferfahrzeuge und -transporter. Das Möbelhaus bietet einen Buy-Back-Service an, mit dem Kund:innen gebrauchte Möbel zurückgeben können.

Neuseeland ist der erste neue Markt für den größten Ikea-Betreiber Ingka Group seit der Eröffnung eines Stores im slowenischen Ljubljana im Jahr 2021. Der Markteintritt ist Teil einer Investitionsstrategie, mit der der Konzern seine Erreichbarkeit weltweit ausbauen will. Bis zum Geschäftsjahr 2027 plant die Ingka Group nach eigener Aussage Investitionen von rund fünf Mrd. Euro in neue Standorte und die Optimierung bestehender Filialen in verschiedenen Märkten.