Der automatisierte Warenausgang bietet neben der wegeoptimierten Führung des Kommissionierers durch den gesamten Ablauf der Kommissionierung weitere Vorteile. Zum Beispiel werden Artikelverwechslungen durch die zusätzliche Eingabe einer Prüfziffer oder durch das Scannen des Lagerplatzes vermieden. Alle derzeit 32 eingesetzten mobilen Datenerfassungsgeräte vom Typ „Falcon“ von Datalogic werden dabei über einen Leitstand überwacht und verwaltet. Hier sind die noch unbearbeiteten Auftragspositionen, der Arbeitsfortschritt auf jedem Scanner sowie die Gesamtauslastung für den jeweiligen Schicht- beziehungsweise Warenausgangsleiter sichtbar. Bestandsabweichungen in der Kommissionierung sind farblich gekennzeichnet und können somit frühzeitig erkannt und geklärt werden.

Durch den Einsatz der MDE-Geräte ist die Qualität in der Kommissionierung bei Hardy Schmitz gestiegen.
„Neben dieser hohen Transparenz sind in erster Linie die Geschwindigkeit und die Fehlervermeidung die Hauptvorteile bei dieser Kommissioniertechnik“, bestätigt Thomas Rohlmann, Leiter IT bei Hardy Schmitz. Durch die systemgebundene Unterstützung könnten außerdem Fremdarbeiter in Auftragsspitzen-zeiten schneller in den Kommissionierablauf eingebunden werden. Doch das Lager- und Logistiksystem soll nicht nur einen 24-Stunden-Lieferservice zum Endkunden sicherstellen, sondern auf Wunsch auch „just-in-time“-Lieferungen direkt in die Produktion, an die Maschine oder zu einer Baustelle. Immerhin werden an je einem Arbeitstag über 1.100 Aufträge bearbeitet. Aus diesem Grund entschied sich der Elektro-Großhändler, nach dem Warenausgang auch den Prozess des Wareneingangs und der Anlieferung von Ware mithilfe mobiler Datenerfassungsgeräte zu optimieren. Dafür setzen Hardy Schmitz und Aisci inzwischen sechzehn weitere MDE-Geräte ein. Eine technische Besonderheit in dem Projekt ist die vereinfachte „Log-In“-Möglichkeit in das übergeordnete Warenwirtschaftssystem von Navision. „Dies funktioniert direkt über das Terminal, ohne dass eine Middleware dazwischengeschaltet werden muss“, erklärt Timo Kohlmeier, zuständiger Projektleiter bei Aisci Ident. Die Aufträge gelangen somit ohne Umwege aus der Warenwirtschaft auf das MDE-Gerät.
„Wir haben heute im Prinzip keine Fehlkommissionierungen mehr – und sollte das doch einmal der Fall sein, können wir diese sehr schnell analysieren und die Fehlerquelle für die Zukunft abstellen“, sagt Heinrich Krampe. Er zeichnet in der Geschäftsleitung von Hardy Schmitz unter anderem für den Bereich Logistik verantwortlich und ist aufgrund der erzielten höheren Kundenzufriedenheit sowie Liefertreue mit den Ergebnissen des Automatisierungsprojekts zufrieden. Erfreulich sei auch, dass sich die Wegstrecken im Lager und in der Kommissionierung aufgrund der systemgeführten sowie gesamtheitlich aufeinander abgestimmten Prozessschritte beziehungsweise Vorgaben für die Mitarbeiter reduzieren.
Es soll aber noch ein Qualitätssprung in der Belieferung der Kunden erfolgen: Denn jetzt befindet sich die Ausweitung der mobilen Datenerfassung auf die komplette logistische Kette in der Umsetzung. Nun sollen auch noch die Firmen-Lkws mit MDE-Geräten bestückt werden, um den Kommissionierprozess von Wareneingang über die Lagerhaltung, den Warenausgang und den Versand bis in den Lkw und die Warenübergabe zum Kunden abbilden zu können. Dann hätte das Unternehmen sowohl die intra- als auch die transportlogistischen Abläufe systemüberwacht und könnte sich die Prozesssicherheit insgesamt noch einmal erhöhen.
Fotos (2): Hardy Schmitz
Autor Thomas Wöhrle arbeitet als Fachjournalist in Karlsruhe.
Weitere Informationen: www.hardy-schmitz.de und www.aisci.de