Ladenbausysteme: Flexible Vielkönner | stores+shops

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Für schnellen Wechsel auf der Fläche: das Pop-up-System „Fold-up“ von Umdasch.
Foto: Umdasch

Ladenbausysteme: Flexible Vielkönner

Die Bedeutung von Ladenbausystemen ist ungebrochen hoch. Während die Standardisierung ihre Effizienz im Hintergrund ausspielt, präsentieren sich die Lösungen auf der Fläche ausgesprochen individuell. Die neuesten Entwicklungen zeigte die Messe EuroShop 2020.

„Auf Großflächen geht es nicht ohne Systemladenbau. Im Bereich der Fast-Moving-Consumer-Goods ist er nicht wegzudenken, aber auch alle anderen, vor allem filialisierte Handelsflächen profitieren von der Modularität“, sagt Lutz A. Schneppendahl, Geschäftsführer der Harreskind-Unternehmen.

Damit die Systeme ihren starken Stellenwert behaupten konnten, mussten sich die Anbieter in den letzten Jahren jedoch enorm bewegen – und das im wahrsten Sinne: Die Module des Unternehmens Interstore/Schweitzer beispielsweise kommen inzwischen auf Rollen daher. Beim „Flexstore“, der auf der EuroShop Premiere feierte, ist der Name Programm. „Das neue System ermöglicht schnelle Reaktionen auf Kundenbedürfnisse bei reduziertem Investitionsrisiko“, heißt es seitens der Südtiroler. Flexibilität wird branchenweit groß geschrieben. Sortimente, Präsentationsformen, Standorte im Raum – alles ist leicht veränderbar. Cefla setzt sogar voll und ganz auf ein einziges, dafür sehr umfangreiches System, das „3×3 Modulsystem“. Jedes Teil ist mit jedem kompatibel, was ein großes Spektrum an Gestaltungsvarianten eröffnet. Ein neuer Konfigurator unterstützt eine zügige, dreidimensionale Flächenplanung, wobei sich die Entwürfe authentisch mit Wareneinsatz betrachten lassen.

Flexibilität

Flexibel bedeutet auch, dass sich die Einrichtungsprodukte leicht (de-)montieren, neu zusammensetzen und transportieren lassen. Das neue Umdasch-System „Fold-up“ bringt dies schon in seinem Namen zum Ausdruck. Teilweise sind die heutigen Regale flach und kompakt zusammenklappbar, gleichzeitig stabil, robust und belastbar. Dass sie (unsichtbar) elektrifiziert sind und nicht nur gut ausgeleuchtet, sondern zudem mit diversen digitalen Devices ausgestattet werden können, auch das ist im Jahr 2020 praktisch selbstverständlich. Die Möbel „Turntable“ und „Varitable“ von Umdasch lassen sich mit wenigen Griffen vom Regal zum Tisch verwandeln.

Das neue freistehende, elektrifizierte System „Omnio“ von VisplayDie Schienen der von der Decke hängenden Warenträger „Multi-Lane“ von Visplay stellen sogar die generelle Store-Infrastruktur für Beleuchtung, Kameras, Sensoren und weiteres mehr bereit. Mit einer optionalen digitalen Füllstandsanzeige, basierend auf einem Sensormodul wartet seit neuestem „MyBakery“ von Harreksind auf, ein Selbstbedienungssystem für Backwaren. Das System meldet automatisch, wenn die Menge der Backwaren eines Entnahmefachs ein vorgegebenes Limit unterschreitet.

Marktuntersuchungen zeigen, dass Kunden gerne „aus dem Vollen schöpfen“ und Warendruck bei Impulsware offenbar immer noch zieht. Weiterer Pluspunkt unter Hygiene-Gesichtspunkten: Dank Schiebetechnik kommen die Kunden erst bei Entnahme aus dem Ausgabefach mit der Ware in Berührung. Laut Harreskind ist das System leicht zu reinigen.

„In der Backwaren-Präsentation steckt derzeit viel Musik“, sagt auch Jürgen Frank, Geschäftsbereichsleiter Shop Solutions und Leiter Marketing bei Wanzl. Frank sieht auch in einer anderen Technik, nämlich in Vorschubsystemen ein echtes Trendthema. Diese sorgen für eine geschlossene Warenpräsentation in vorderster Front.

Unverpackt-Lösungen

Neue Anforderungen machen neue Lösungen erforderlich – zum Beispiel für Unverpackt-Ware, für die u.a. Wanzl, Interstore/Schweitzer und Umdasch auf der EuroShop Lösungen präsentierten. Umdasch stellte zudem den „Liquid Dispenser“ vor, auch er eine Reaktion auf den gestiegenen Nachhaltigkeitsanspruch: Ob Haarshampoo, Waschmittel oder Glasreiniger – Kunden können an diesen Stationen eigene Behälter neu befüllen.

Interstore/Schweitzer nimmt die weiter aufstrebende Handelsgastronomie in den Fokus. So umfasst der genannte „Flexstore“ neben Regalmodulen, Warenträgern, Decke, Beleuchtung, Visual Merchandising und Grafikelementen auch Kühlung und Kühltheken als Plug-in-Elemente. Für Installation und Betrieb sind keine Löcher im Boden erforderlich; Zu- und Ableitungen von Wasser, Strom und Vakuumsystemen sind stattdessen in Decke und Möbelelementen untergebracht.

Somit können Gastro-Angebote nahtlos integriert und ohne größeren Aufwand variiert werden. Lutz A. Schneppendahl stellt fest: „Es gab und gibt viele Herausforderungen zu meistern.“ Schneppendahl verweist zum Beispiel darauf, dass viele Ladenbaukonzepte im Mittelraum auf die überschaubare Regalhöhe von 1,60 m setzen. Die Folge der aus Kundensicht vorteilhaften Übersichtlichkeit: Das Sortiment muss auf weniger Regalmetern untergebracht werden.

Kompaktere Formen

Eine weitere Herausforderung: „Wir beschäftigen uns mit Lösungen für zunehmend kleinere Flächen“, berichtet Jürgen Frank für das Unternehmen Wanzl. Das Unternehmen Outform hat zu diesem Thema ein platzsparendes rollierendes System entwickelt, das wie ein Paternoster stetig wechselnde (Klein-)Produkte zum Vorschein bringt und sich u. a. für die Präsentation von Accessoires wie Handyhüllen oder Sonnenbrillen eignet.

Eine weitere Grundanforderung im Ladenbau ist heutzutage laut Lutz A. Schneppendahl: „Systemladenbau muss heute neben einem modernen Erscheinungsbild hohe Individualisierungsmöglichkeiten bieten, im Idealfall mit Platz für regionale Bezüge.“ Emotion und Effizienz sollten eine Einheit bilden. Dazu trägt die Designvielfalt ebenso bei wie der Variantenreichtum von Farben und Materialien und die Einbindung des jeweiligen Brandings. Ursula Schütze, Shop Consultant Food Retail bei Umdasch, weist darauf hin, dass für große Kunden auch exklusive Systeme entwickelt werden.

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