Bäckereien: Kartenzahlung kommt an | stores+shops

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Die Corona-Krise pusht die Kartenzahlung in Bäckereien.
Foto: Girocard.eu

Bäckereien: Kartenzahlung kommt an

Mit Karte in der Bäckerei bezahlen? Vor gar nicht langer Zeit war bargeldlose Bezahlung an den Theken der Back-Shops noch undenkbar. Die Einkäufe wurden nahezu ausschließlich bar bezahlt. Spätestens seit Corona aber ist die Zahlung per Karte oder Smartphone in vielen Bäckereien selbstverständlich geworden.

Carmen Heinke, Geschäftsführende Gesellschafterin des Backbetriebs Hardt (31 Fachgeschäfte im Raum Köln/Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis), bezahlt ihre Einkäufe, wo immer möglich, per Karte. Egal ob im Supermarkt, im Modegeschäft oder an der Tankstelle. 2017 stand ihr Entschluss fest, die Kartenzahlung auch den Kundinnen und Kunden in den Filialen zu ermöglichen. Carmen Heinke nennt mehrere Gründe, warum sie vom bargeldlosen Bezahlen überzeugt ist: Vor allem ist es der Hygieneaspekt, der vor dem Hintergrund von Covid-19 nochmal eine ganz andere Bedeutung bekommen hat.

In den Filialen der Bäckerei Hardt sind die Zahlungsterminals an der Theke befestigt.

In den Filialen der Bäckerei Hardt sind die Zahlungsterminals an der Theke befestigt.
Foto: Bäckerei Hardt

Weitere Aspekte sind der Entfall von Wechselgeldfehlern und die Vorbeugung von Mitarbeiterdiebstahl. In der Bäckereibranche sei es leider so, dass geschätzte acht bis neun Prozent des Umsatzes in den Kitteln der Bedienkräfte verschwinden, sagt Carmen Heinke. Weitere Argumente pro bargeldlos sind die Handlingkosten für die Bargeldentsorgung und die Verringerung des Bargeldbestandes in den Filialen. Von Anfang an wurde kein Mindestumsatz vorgegeben, beispielsweise mit dem Hinweis: „Kartenzahlung nur ab einem Betrag von 10 Euro möglich“. Selbst der Kauf eines einzelnen Brötchens ist bei der Bäckerei bargeldlos möglich.

Im November 2017 wurde die erste Hardt-Filiale mit einem Terminal ausgestattet, im November 2019 begann der Rollout in den anderen Filialen. „Die Zahlungsterminals wurden von Anfang an per ZVD-Schnittstelle an das bestehende Kassensystem angebunden“, sagt Steffen Förster von Kalicom, einem auf die Bäckerei und Konditoreibranche spezialisierten Lösungsanbieter für Zahlungssysteme. So sei sichergestellt, dass der Zahlbetrag korrekt verbucht und an das Warenwirtschaftssystem übermittelt wird.

Auch der Belegdruck erfolgt über das Kassensystem. Den Kassenbon können die Kund:innen auch per E-Mail erhalten. Im Kundendisplay wird nach dem Bezahlvorgang ein QR-Code angezeigt. In diesem Moment ist der Bäcker seiner Belegausgabepflicht nachgekommen. Ob der Kunde oder die Kundin dann den QR-Code scannt, um auf den Bon digital zuzugreifen, spielt keine Rolle.

Terminal fest montiert

Das Zahlungsterminal ist in allen Filialen auf dem Glastresen mit Hilfe von Pole-Stangen und Tresenklemmen platziert. Das Gerät einfach nur auf den Tresen zu stellen, ist für Carmen Heinke keine Option. „Wir haben das anfangs probiert, aber ständig befand sich das Gerät woanders und musste erst gesucht werden.“ Akzeptanzaufkleber an der Eingangstür und auch am Kassenplatz signalisieren den Kund:innen, dass insgesamt zwölf bargeldlose Zahlungsarten möglich sind, neben der Girocard u.a. die Karten von Visa Card, Mastercard (Kreditkarten und Debitkarten), American Express, Diners Club. Zahlung per Google Pay und Apple ist ebenfalls möglich.

Infografik: Entwicklung der Anteile Kartenzahlung am Gesamtumsatz in den Filialen der Bäckerei Hardt.

Infografik: Entwicklung der Anteile Kartenzahlung am Gesamtumsatz in den Filialen der Bäckerei Hardt.
Foto: Bäckerei Hardt, Kalicom

Steffen Förster vom Dienstleister Kalicom hat die Entwicklung der Anteile der Kartenzahlung seit der Pilotierung im November 2017 fortlaufend analysiert. Mit zwei Prozent Anteil gestartet, stieg der Anteil im April 2020 nach dem ersten Lockdown sprunghaft auf zehn Prozent an und erreichte einen Monat später seinen Höchststand mit 17 Prozent. Danach sind die Anteile wieder gefallen und haben sich seit Jahresbeginn 2021 auf 15 Prozent eingependelt.

Der Durchschnittsbon bei der Kartenzahl mit Girocard lag in der Pilotfiliale in der Spitze bei elf Euro und verharrt seit Beginn des Roll-outs Mitte 2019 auf einem Niveau von fünf bis sechs Prozent. Der Durchschnittsbon der Kreditkartenkunden liegt von Anfang an niedriger als der Einkaufsbon der Girocard-Kunden. Gemessen an der Anzahl der Transaktionen liegt das Verhältnis von Girocard zu Kreditkarten bei 83 zu 17.

„Wir wollen über alle Filialen einen Anteil Kartenzahlung am Gesamtumsatz von mehr als 25 Prozent erreichen“, gibt Carmen Heinke die Zielmarke vor.

Um die Anteile weiter zu steigern, sind die Mitarbeitenden an der Theke angewiesen, zum Abschluss des Verkaufsgesprächs die Frage zu stellen: „Möchten Sie bar oder mit Karte bezahlen?“ Auch das Kundendisplay des Kassensystems informiert über die Möglichkeit des bargeldlosen Bezahlens, ebenso wie A5-Aufsteller und Aufkleber an den Acrylglasscheiben und als Abstandsmarkierungen auf dem Fußboden.

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