Das im italienischen La Spezia gelegene Shopping-Center Le Terrazze, das im April die Auszeichnung als bestes europäisches Center in der Kategorie „New Developments: Medium“ vom International Council of Shopping Centers erhielt, ist das größte Einkaufszentrum in der Region und hat ein Kundeneinzugsgebiet von 220.000 Menschen. Das Objekt ist Teil eines großen Stadterneuerungsprogramms auf dem 65 Hektar großen Gelände eines ehemaligen petrochemischen Raffineriegeländes. Es umfasst auch Wohn- und Büroflächen sowie öffentliche Einrichtungen auf einer Bruttogebäudefläche von 220.000 qm.
Le Terrazze wurde so entwickelt, dass es sich harmonisch in die umgebende Landschaft und die Topographie einfügen soll. Die Architektur wurde durch den Charakter des Küstengebietes um La Spezia und durch die Farben der Küste Liguriens inspiriert. Die architektonische Form bildet die Erdschichtung und die Terrassenform der umgebenden Landschaft nach. Um die starke Verbundenheit mit der Region zu unterstreichen, wurde der Innenbereich mit einem Fresko-Gemälde geschmückt, das die Schönheit des Meeres und der ligurischen Landschaft zeigt und eine Hommage an die lokale Kultur und ihre Tradition sein soll.
Mit einer vermietbaren Gesamtfläche von 38.455 qm bietet Le Terrazze 102 Läden, darunter ein Verbrauchermarkt mit einer Größe von 11.700 qm (betrieben von Coop Liguria), 13 große Geschäfte, 16 Restaurants und Bars sowie einen Fitness Club mit Hallenbad. Den Kunden steht ein kostenloser, überdachter Parkplatz mit 2.000 Stellplätzen zur Verfügung. Das Center liegt einen Kilometer von der Innenstadt La Spezia entfernt. Le Terrazze will durch die Einbindung einer Fußgängerpassage eine urbane Verbindung zwischen Alt- und Neustadt schaffen. Hinzu kommt die Nähe zu Touristenregionen wie Le Cinque Terre, Porto Venere, Lerici und Versilia. Entwickelt wurde das Center von Sonae Sierra und ING Real Estate. Die Investitionskosten betrugen knapp 120 Mio. Euro. In den ersten vier Monaten konnten 28 Mio. Euro Umsatz mit 2,2 Mio. Besuchern erzielt werden. 50 Prozent der Einzelhandelsmieter sind neu in La Spezia, ein Drittel der Mieter sind lokale Unternehmen, entweder mit eigenen Marken oder als Franchisenehmer.
Opulente Wandgemälde
Die Wandgemälde im Innenbereich des Centers wurden von dem Künstler A.Fresco geschaffen. Dies ist der Künstlername des französischen Wandmalers Patrick Commecy, der seit 1978 über 200 Wandgemälde geschaffen hat. Das Wandbild präsentiert berühmte Figuren und Bilder, die Bestandteil der Tradition La Spezias sind.
Der Mietermix des neuen Centers ist „an lokale Shopping-, Service- und Freizeitwünsche angepasst.“ Le Terrazze will nicht nur ein Shopping-Center sein, sondern auch ein „Ort des gesellschaftlichen Lebens, an dem Menschen Erfahrungen, Gefühle und Emotionen austauschen und High-Quality-Zeit verbringen können.“ Der Foodcourt ist als eine Hauptattraktion entwickelt. Le Terrazze vereint unter seinem Dach 16 Restaurants und Bars, von internationalen bis hin zu lokalen Angeboten.
Das Management von Le Terrazze legt Wert darauf, mit lokalen Handelsorganisationen zusammenzuarbeiten, um die lokale Anbindung zu gewährleisten. 37 der Mieter stammen aus dem lokalen Umfeld. Die Lloyd’s Register Quality Assurance zertifizierte das Le Terrazze, nach Angaben von Sonae Sierra als erstes Einkaufscenter weltweit, während der Bauphase sowohl für sein Umweltmanagement (ISO 14001) als auch für sein Arbeitsschutzmanagement (OHSAS 18001). Laut Sonae Sierra stellt ein Managementsystem für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz seit Beginn der Planungsphase sicher, dass der Bau des neuen Shopping-Centers gemäß internationaler Standards erfolgt.
Das Konzept des Shopping-Centers konzentriert sich auf die Reduzierung des Energieverbrauchs. Mit der Implementierung einer Wärmerückgewinnung kann der Energieverbrauch während der Winter- und Übergangszeit reduziert werden. Ein Gebäudemanagementsystem steuert die Gebäudetechnik des Centers und ermöglicht zusätzlich Energieeinsparungen. Das System steuert auch die Wasserversorgung. Weitere energieeffiziente Maßnahmen sind Solarzellen und eine spezielle Dämmung des Dachs.
Fotos(2): Sonae Sierra
Kontakt: pittroff@ehi.org