Der Handel favorisiert LED | stores+shops

Anzeige
{{{name}}}

Vorgeschlagene Beiträge

Anzeige

Wie Licht Läden gestaltet und die Aufmerksamkeit lenkt, zeigt diese Licht- und Deckengestaltung im Damenmodehaus Buckenmaier in Ansbach (Foto: D & L Lichtplanung)

Der Handel favorisiert LED

Das Unternehmen D & L Lichtplanung setzte schon früh auf den Einsatz von LED für die Beleuchtung im Einzelhandel. Geschäftsführer Jörg Wallmeier erläutert im Interview, warum sein Unternehmen heute praktisch nur noch LED einsetzt – gerade auch im Modehandel.

Jörg Wallmeier (47) schloss nach seiner kaufmännischen Lehre eine weitere Ausbildung zum Lichtplaner und Lichttechniker beim Deutschen Institut für Angewandte Lichttechnik DIAL in Lüdenscheid an und leitete danach rund 20 Jahre die elterliche Leuchten-Großhandlung Lindner in Menden. Seit sechs Jahren ist er Geschäftsführer der Firma D & L Lichtplanung in Menden. Das Planungsbüro versteht sich als Fullservice-Anbieter von der Beratung in der Entwurfsphase über Bemusterungen und Projektierungen bis hin zum eigenen Kundendienst.

Herr Wallmeier, Ihr Unternehmen setzt schon seit fünf Jahren europaweit ausschließlich auf LED – warum schon zu diesem frühen Zeitpunkt?

Vor knapp vier Jahren haben wir erstmals eine große LED-Lösung für 10.000 qm Fläche im Kaufhaus Hagemeyer in Minden realisiert – ein Leuchtturm innerhalb der Katag-Gruppe. Das Unternehmen hatte enorme Probleme mit seiner Klimaanlage. Der komplette Systemwechsel von CDMT zu einer modernen, energiesparenden LED-Beleuchtungsanlage wurde ein Erfolg. Hagemeyer reduzierte damit seine Energiekosten für den Betrieb der Leuchten und auch für die Klimatisierung in beträchtlichem Umfang – und konnte sich zudem die Investitionen und den Aufwand für den Einbau einer neuen Klimaanlage sparen. Und dabei muss man bedenken, dass seinerzeit die eingesetzte LED-Qualität zwar schon gut war, aber nicht den heutigen Standards entsprach und zudem höhere Investitionen bedeutete. Dennoch hat sich der Wechsel für Hagemeyer gerechnet. Seitdem „machen“ wir nur noch „in LED“. 90 Prozent unserer Projekte realisieren wir im Textil- und Schuheinzelhandel.

… die sich allerdings noch zurückhaltend zeigen beim Umstieg auf LED. Wie sind Ihre Erfahrungen?

Wir sind sehr zufrieden damit, was die LED heute an Leistungsstärke, Farbwiedergabe, Lebensdauer und Wartungsfreundlichkeit bietet. Für uns kommt auch bei Revitalisierungsmaßnahmen die CDMT-Technik nicht mehr in Betracht. Unsere Erfahrungen zeigen, dass bei CDMT spätestens nach einem Jahr die Lichtleistung abnimmt. Auch die Ausfallraten sind unserer Erfahrung nach im Handelsalltag höher als auf dem Papier. Außerdem: Bei einer Halbierung der Wattage zum Beispiel von 70 auf 35 Watt Anschlussleistung bleibt es ja nicht. Die alte Leuchte muss komplett überholt werden, die Einzelteile müssen gereinigt, das Vorschaltgerät umgebaut und ein neues Leuchtmittel eingesetzt werden. Für wenig mehr erhält der Händler aber schon eine gute LED-Leuchte.

Wie überzeugen Sie Kunden, die diesen Schritt eigentlich noch nicht tun wollen?

Wir präsentieren den potenziellen Kunden exakte Kostenvergleiche zwischen Bestandsbeleuchtung und neuer LED-Technik zu marktüblichen Preisen. Auch Vergleiche auf Basis von CO2-Emissionen pro Tag oder auf der Basis des zu erwartenden Zeitraums der Amortisation sowie der Betriebskostenersparnisse in der Folgezeit sind möglich. Unsere Erfahrung ist aber, dass praktisch niemand mehr CDMT haben möchte. Wir haben im vergangenen Jahr Projekte auf einer Einzelhandelsfläche von insgesamt über 230.000 Quadratmeter umgesetzt – es war kein Kunde dabei, der überhaupt noch konventionelle Lichttechnik ins Kalkül gezogen hat.

Welches Motiv steht für die Entscheidung pro LED bei Ihren Handelskunden an oberster Stelle?

Ganz klar die Kostenreduktion. Vor allem vor dem Hintergrund des boomenden Online-Geschäfts wird der Druck stärker, den Kunden auf der realen Verkaufsfläche etwas Besonderes zu bieten, um eine Steigerung der Kundenfrequenz und der Verweildauer im Laden zu erreichen. Das Mittel dazu sind attraktive Verkaufsflächen und erlebnisorientierte Inszenierungen sowie eine spannende und abwechslungsreiche Lichtarchitektur. LED hat dabei gerade im Textilbereich weitaus mehr zu bieten als niedrige Energiewerte. Eine brillante Farbwiedergabe mit Ra-Werten > 90 lässt deutlich die Unterschiede zwischen dunkelblauen und schwarzen Stoffen erkennen, Oberflächenstrukturen wirken schärfer, „greifbarer“, und farbenfrohe Kleidungsstücke gewinnen an Farbintensität. Für den Lichtplaner kommt es darauf an, den Handelspartnern diese Vorteile der LED-Beleuchtung zu visualisieren, dann rücken neben der reinen Kostenfixierung auch andere Lichtleistungen stärker in den Fokus.

Welche Projekte waren für Sie in letzter Zeit in dieser Hinsicht besonders reizvoll?

Im Damenmodehaus Buckenmaier in Ansbach haben wir ein sehr anspruchsvolles LED-Lichtkonzept für eine interessante Raumarchitektur mit unterschiedlichen Deckenhöhen realisiert. Die Beleuchtung der offenen Deckenkonstruktionen, der Lichtvouten und die akzentuierte Warenpräsentation haben in Zusammenarbeit mit Rühle Lichtplan und dem Architekten Jochen Messerschmid insgesamt ein tolles Raumerlebnis geliefert mit einer erlebnisreichen und abwechslungsreichen Gestaltung der Verkaufsfläche – ganz nach dem Wunsch des Bauherrn. Bei diesem Objekt standen nicht so sehr die Energiekosten im Fokus. Bei anderen Projekten von jeweils 10.000 qm Verkaufsfläche wie etwa bei den Nessler-Häusern in Ahrensburg haben wir mit unserer eigenen Mannschaft die Häuser lichttechnisch komplett modernisiert und dabei eine deutlich gesteigerte Energieeffizienz und zugleich eine attraktivere Warenausleuchtung erzielt.

Lichtplaner und Lichtdesigner beklagen häufig, dass sie erst im fortgeschrittenen Stadium von Neubau- oder Modernisierungsmaßnahmen im Handel einbezogen werden…

Ja, auch wir können uns bislang nur in etwa 30 bis 40 Prozent unserer Projekte noch richtig mit unseren Konzepten einbringen. Häufig wird auch heute noch die Bedeutung der Beleuchtung für den Ladenbau einfach als „i-Tüpfelchen“ auf einem bereits fertigen Gestaltungskonzept verstanden. Dabei können sich manchmal allein mit einem neuen Lichtdesign die Räumlichkeiten so grundlegend verändern, dass sie eine supermoderne Optik erhalten, ohne dass auch nur ein weiteres Detail der Ladenmöblierung verändert werden müsste.

Sie bieten Ihren Kunden zusätzliche Kreativ-Leistungen im Bereich Visual Merchandising an, um die Lichtinszenierung noch stimmiger zu gestalten. Was fällt darunter?

Zum Beispiel beleuchtete Spiegel in Umkleidekabinen, damit sich Kunden dort wohler fühlen. Oder besondere Akzentuierungen von Deko-Points. Eine dynamische Lichtinszenierung kann mehr „Bewegung“ erzeugen und lenkt die Aufmerksamkeit auf die Präsentation. Diesen Effekt kann man auch im Schaufenster erzielen – wie etwa bei einer von uns gestalteten Lichtlösung in den Schaufenstern des Modehauses Soren in Hagen. In den Abendstunden durchlaufen dort zu bestimmten Zeiten Lichtwellen die gesamte Schaufensterfront und erzielen eine bemerkenswerte Fernwirkung. Wo im Shop kein natürlicher Lichteinfall von oben möglich ist, können Fensteröffnungen täuschend echt mit großen LED-Displays und hinterleuchteten Drucken simuliert werden: Durch ein besonderes Fünffach-Druckverfahren wird dabei ein hohes perspektivisches Ergebnis erzielt, die „Deckenöffnung“ erscheint beispielsweise als kuppelähnliche Glaskonstruktion, durch die das helle Tageslicht scheint. Auch langweilige Treppenaufgänge lassen sich so sehr viel interessanter gestalten.

Wie kommen solche zusätzlichen Leistungen bei ihren Kunden an?

Unser Ziel ist es, unsere Kunden so gut wie möglich bei der Planung einer erlebnisorientierten Shop-Inszenierung zu unterstützen. Oft fehlt es einfach an Vorstellungskraft, da unterstützen wir die Betreiber dann vor Ort mittels einer Visualisierung über CAD und zeigen, was alles machbar wäre und welche tolle Lichtwirkung erzielt werden kann. Über den Einsatz solcher Medien kann man heute das Gespräch schneller vertiefen, den tatsächlichen Wünschen und Vorstellungen auf die Spur kommen und zusammen mehr erreichen. Die Investitionsbereitschaft des Bauherrn steigt mit dem Angebot solcher kreativen Lichtleistungen.

Foto: D & L Lichtplanung

Das Interview führte Brigitte Oltmanns.

Weitere Informationen: www.dl-lichtplanung.de

Produkt-News