Mode und Meer | stores+shops

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Neoklassizistische Architektur und ein umfangreiches Gastronomieangebot kennzeichnen den hochwertigen Auftritt des Marc O’Polo Strandcasino in Heringsdorf. (Foto: Marc O’Polo)

Mode und Meer

Marc O’Polo hat in Heringsdorf auf der Insel Usedom seinen ersten Concept Store eröffnet: das Marc O’Polo Strandcasino – benannt nach der einstigen Nutzung des Gebäudes. Das Geschäft wird auf Franchise-Basis vom Einzelhandelsunternehmen Pier 14 betrieben, das mit seinem Multilabel-Konzept in die Nachbar-Immobilie einzog.

1999 eröffnete das Ehepaar Jana und Gert Griehlauf der neu gebauten Seebrücke im einstigen Kaiserbad Heringsdorf das erste Geschäft. Der Name von Store und Unternehmen: Pier 14. Pier als Synonym für die Seebrücke, 14 ist die Hausnummer. Seit 2007 werden die Unternehmer von Stefan Richter als weiterem Geschäftsführer unterstützt, denn inzwischen gehören ihnen 15 Ladenlokale entlang der Ostseeküste, darunter der zum „Store of the Year 2015“ gekürte Pier 14 Concept Store in Zinnowitz auf Usedom sowie zwei Marc O’Polo Franchise-Geschäfte in Zinnowitz und im Seebad Kühlungsborn auf dem Festland. Die gute Zusammenarbeit und die Option auf eine herausragende Location gaben dann auch den Ausschlag, dass die Verantwortlichen von Marc O’Polo mit der Idee an die drei Geschäftsführer herantraten, den ersten Marc O’Polo Concept Store zu entwickeln. Seit Anfang April ist dieser nun Realität.

1897 wurde das Strandcasino als Mittelpunkt der Heringsdorfer Strandpromenade erbaut. Im Zweiten Weltkrieg brannte es aus und wurde später in ein Sanatorium umgewandelt. Das Marc O’Polo Strandcasino nimmt gestalterisch Bezug auf die Historie. Ein Beispiel ist die authentische Fliesenmalerei hinter der Bar des Restaurant O’ne. Auch der Verbindungsgang zwischen dem Marc O’Polo-Store und dem im Nebengebäude gelegenen Pier 14 wird für ein entsprechendes Storytelling genutzt.

Die Gesamtfläche des Marc O’Polo Strandcasino beträgt gut 1.000 qm, wovon 750 qm auf den Innen- und 300 qm auf den Außenbereich entfallen. 400 qm im Erdgeschoss sind dem eigentlichen Store gewidmet. Hier werden die Casual-Kollektionen der Marke für Women, Men und Kids präsentiert, inklusive den Highlights der jungen Linie Marc O’Polo Denim sowie ausgewählte Schuh- und Taschenmodelle. Die Pop-up-Fläche „The Greenhouse“ mit Gewächshaus-Atmosphäre widmet sich wechselnden Themenwelten rund um den Marc O’Polo-Lifestyle und bietet Platz für limitierte Kollektionen. Produkte der Naturkosmetik-Linie „Just Pure“ sowie anderer ausgewählter Fremdmarken ergänzen das Sortiment.

Umfangreiche Gastronomie

Was den Concept Store darüber hinaus maßgeblich prägt, sind die verschiedenen Gastronomie-Bereiche. „Essen kann man nicht im Internet“, so der Pier 14-Geschäftsführer Stefan Richter. Im Erdgeschoss ist eine kleine Kaffeebar integriert. Im Obergeschoss, einer 200 qm großen Galerie, die den 7 m hohen Luftraum horizontal unterteilt und vielfältige Blickbeziehungen zum Store schafft, befinden sich der Premium-Foodshop „O’Deli“ mit kuratiertem Feinkost-Sortiment, das Restaurant „O’ne“ mit „neu interpretierter regionaler Küche“ sowie das exklusive Gourmetrestaurant „The O’Room by Tom Wickboldt“. In diesem kreieren Sternekoch Tom Wickboldt, der bereits mehrmals in verschiedenen Restaurants einen Stern erkochen konnte und sein Team in einer transparenten Showküche moderne Gourmet-Gerichte mit globalen Einflüssen. Weiteres Highlight: die 60 qm große Weinbar „VinO’“ im Untergeschoss. Noch mehr Raum zum Verweilen und Genießen bieten die Außenflächen mit der Sonnenterasse des Restaurants O’ne sowie der Outdoor-Take-away-Bereich „BungalO’“.

Detail aus der Damenmode im Pier 14. (Foto: Pier 14)

Detail aus der Damenmode im Pier 14. (Foto: Pier 14)

Basis der Einrichtung ist das bestehende Marc O’Polo-Storekonzept, das von einem modernen, urbanen skandinavischen Stil und somit von den schwedischen Wurzeln der Marke gekennzeichnet ist. Natürliche Materialien, allen voran Eiche, dominieren im Zusammenspiel mit viel Schwarz, Weiß und Grau das hochwertig-puristische Erscheinungsbild. Der Look bewegt sich zwischen schwedischer Altbauwohnung und Loft, in die Designklassiker wie Stühle von Carl Hansen oder Stehleuchten von Louis Poulsen integriert sind. In das aktuelle Projekt flossen standortspezifisch das Küsten-Flair von Usedom und die Historie des geschichtsträchtigen Strandcasinos ein. Die Kreativagentur Dan Pearlman, seit 2010 für Marc O’Polo tätig sowie die Innenarchitektin Ann Katrin Nehmert vom Marc O’ Polo Storedesign-Team adaptierten das Konzept in diesem Sinne. Konrad Knoblauch, bereits seit gut 10 Jahren enger Geschäftspartner der Marke, setzte die Entwürfe ladenbaulich um. Das Kölner Unternehmen Elan ist für das Beleuchtungskonzept verantwortlich –komplett mit LED-Technik.

Die Architektur des Gebäudes wird von einem Eingangsportal und von den über zwei Etagen reichenden Fenstern geprägt. Elan setzte Licht in die Fenster- und Türlaibungen, sodass die Konturen der Fassade bei Dunkelheit stimmungsvoll optisch betont werden. Für die Gastronomie im Außenbereich wurde eine Beleuchtung bis hin zur Illumination der Bepflanzungen geplant, ergänzt um unauffällig Orientierung und Sicherheit gewährleistendes Licht an den Treppen. In den Innenrestaurants und-bars sorgen die warme Lichtfarbe und die individuell regelbare Helligkeit für Wohlfühl-Atmosphäre.

Lichtsteuerung

Eine Lichtsteuerung ermöglicht das Abrufen unterschiedlicher Lichtszenarien je nach Tages- und Jahreszeit. In den Store-Bereichen wurde der Fokus auf eine gute Ausleuchtung mit hohem Farbwiedergabewert gelegt. Blickfänge, Schaufenster und die Außenvitrinen vor den Shops wurden zudem gezielt mit Spots in Szene gesetzt. Die hohen Decken sind durch indirekt beleuchtete, erhabene Deckenfelder betont. Bei der Decke im Erdgeschoss gewährleisten Stromschienen mit Strahlern in den Deckenaussparungen Variabilität bei wechselnden Präsentationen und Dekorationen. Der Luftraum sowie der „O’Room“ werden durch Messingleuchten gehighlightet, die von Marc O’Polo in Zusammenarbeit mit Dan Pearlman eigens für dieses Projekt entwickelt und vom Produktdesigner Juan Martinez Carmelo angefertigt wurden.

Das heterogene Sortiment lädt im Pier 14 zum Stöbern und Entdecken ein. (Foto: Pier 14)

Das heterogene Sortiment lädt im Pier 14 zum Stöbern und Entdecken ein. (Foto: Pier 14)

Auch beim benachbarten Pier 14 zieht die Deckengestaltung die Blicke auf sich. Hier wurde die aufwändige Deckenbalkenstruktur zur Gliederung der Verkaufsfläche genutzt. Elegante Stromschienen und Spots sowie markante Deko-Leuchten in Messing-Optik sorgen für eine akzentuierte Beleuchtung. Das Designkonzept ist verspielter und dekorativer als im Strandcasino, beispielsweise mit Terrazzofliesen in Kombination mit Echtholzparkett oder die raumgreifende Holzvertäfelung, die mit ihrer Struktur an Bürgerhäuser erinnert.

Im Mittelpunkt des 110 qm großen Lifestyle-Stores befindet sich als Monolith ein Verkaufstresen aus Messing mit einer Retro-Kasse ebenfalls aus Messing. Bei der Planung wirkten, wie schon beim Concept-Store in Zinnowitz, Mark Bendow Interior Environments und das Geschäftsführer-Trio eng zusammen. „Wir sind bei unseren Projekten gern selbst federführend“, sagen Jana und Gert Griehl und Stefan Richter. Den Ladenbau halten sie selbst allerdings nur bedingt für ausschlaggebend. „Bei uns machen die Menschen den Unterschied“, verweisen sie auf ihre besondere Recruiting- und Schulungsphilosophie. Im Herbst wird der Store um 50 qm erweitert, eine Option, die sich erst später ergab. Und auch den Ur-Standort des Pier 14 auf der Seebrücke wollen die Unternehmer neu gestalten – am Konzept wird noch getüftelt.

Fotos (10): Marc O’Polo; Pier 14

Weitere Informationen: redaktion@ehi.org

Pier 14

Adresse Strandpromenade 1, 17424 Seebad
Heringsdorf
Eröffnung 8. April 2017
Verkaufsfläche 110 qm
Storedesign Mark Bendow Interior Environments,
Berlin und eigene Entwürfe
Ladenbau Konrad Knoblauch, Markdorf
sowie lokale Handwerksfirmen
Beleuchtung Elan, Köln

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